aus Gold und Silber gefertigten Kunstwerke begnügen musste.
Er hatte den Wunsch, auch die Haarreliquien aus Siugkhudan oder
Rangun wegzuführen, kehrte jedoch in Pruen oder Prome an der
Grenze der Raman wieder um, um nicht die Freundschaft
zwischen Mon und Ava zu hrechen. Schon vor Noatasa’s Zeit
gab es buddhistische Priester in Pagan, aber sie Hessen sich die
gröbsten Uebertretungen des Gesetzes zu Schulden kommen, da
sie keine Bücher besassen. Sie assen am Nachmittage, tranken
spirituöse Getränke und ritten auf Pferden, wie die rothen Lamas
Tibet’s und der Tartarei. Erst nachdem der Patimok nach Tha-
tung gebracht war, führte Noatasa eine orthodoxere Sittenstrenge
ein. Der in der Unfähigkeit seines passiven Widerstandes, durch
die geschichtlichen Erschütterungen Vorder-Indiens auseinander
geschleuderte Buddhismus, nach Norden hinter die Gebirgs-
mauern des Himalaya, nach Süden in die durch die See geschützte
Insel Ceylon’s, traf so, in einem östlichen Bogen zurückschweifend,
auf dem noch undisputirten Terrain Hinterindiens
wieder zusammen. In Pegu findet sich noch die Keik*) oder
Jeik Kalo-arak (die Pagode der Branntweintrinker) und daneben
wird der Kalukk (Nat) Paichjaukamandon in der Form eines
Dsedi (eine spiralförmige Pagode) verehrt. In Tibet wurde
erst durch Tsongkaba’s Reform die Ehelosigkeit zur Pflicht gemacht,
und Lo ubère bemerkt, dass die Talapoine der Lao, die
sich verheiratheten, von den Talapoinen Siams Häretiker gescholten
wurden.
In der Zeit als Asoka in Patalibutra herrschte, erklärte mir
ein Mönch in Bangkok, kamen die Mahathero über Land durch
die Lao-Gegenden nach Siam, und unterrichteten dort die in den
Wäldern zerstreuten Bewohner, da es damals noch keine Städte
gab. Als aber später die Bücher verloren gegangen, wurden sie
von Kambodia, wohin sie von Ceylon gekommen, erneuert. Die
Chinesen wollen zuerst, durch ihre Einfälle unter den Han
*) Kheik oder Keik (Queik) ist das peguanische Wort für Pagode so wie für
die Gottheit und wahrscheinlich das bei den Reisenden des Mittelalters so oft auf-
stossende Quiay oder Quay.
(II. Jahrhundert) den Buddhismus inTschinla oder Kambodia eingeführt
haben. Jetzt aber gehört Kambodia zur indischen Hälfte
der indochinesischen Halbinsel, und nurAnnam zur chinesischen.
Interesse für eine gründlichere Kenntniss der Religion, und an der
Wissenschaft mag, wie nach der Zerstörung Constantinopels in
Italien, durch die indischen Verfolgungen angeregt sein, dieviele
gelehrte Männer in die Ferne trieben und auch, wie Matuanlin
erzählt, den Sohn des Königs Mandjusri 983 p. d. nach China
brachten. Unter Sangkeem (von denThan) kamen buddhistische
Brahmanen in Tonquin an (1000 p. d.). Du Halde bemerkt, dass
die Siamesen ihre Religion und Sprache aus dem Königreiche
derThaijai erhalten hätten, das durch Priester regiert wurde und
wahrscheinlich Lhassa (Barontala) bedeute. The Bhotias Mehals
(of Kumaon) have no priests of their own caste, but avail them-
selves according to circumstances of the Services of a Brahman
or of a Lama (Traill). Die Lolos an der chinesischen Grenze
erhielten ihre Schrift von den-Bonzen Pegu’s und Ava’s, die
dort von den chinesischen verschiedene Tempel bauten und ihr
eigenes Ritual bewahrten. Die birmanische Geschichte berichtet,
dass nach dem dritten Concil (234 a. d.) der Missionär Yaunaka-
dhammarekkhita nach Aparanta oder Birma geschickt se i, wie
Uttara und Sauna nach Suvannabhummi oder Pegu.
NachNoatasa verläuft die Geschichte deutlich ins Fabelhafte
und erst mit Alaunsidu’s Thronbesteigung und vielleicht erst
mit' Narapadi-sethu wird wieder geschichtlicher Boden betreten.
Da aber Alaunsidu der König von Mienzain-myo genannt wird,
einer Stadt, die später nach der chinesischen Eroberung zu Bedeutung
aufstieg, so wird mit ihm eine neue Dynastie in Pagan
begonnen haben. Ungefähr um die Zeit von Noatasa’s Tod fällt
der Zug, den ein aracanischer König von der Küste bis nach Ta-
goung gemacht haben soll, obwohl die Mode der entente cordiale
zwischen gekrönten Häuptern damals wohl noch nicht an der
Tagesordnung war, und wenn ein im Südosten ansässiger König
Pegu’s für Kolonien aracanischer Kriegsgefangener im westlichen
Sagaing Platz fand, so konnte sich das Gebiet Pagans nicht gerade
weit erstrecken. Die Chinesen haben aufgezeichnet, dass unter