obwohl derselbe durch einen Sprossen der alten Königsfamilie
ersetzt und erst nach dessen Ermordung wieder restituirt wurde.
Nhac vermählte seine Tochter mit dem Könige, schaffte denselben
aber nachher auf die Seite und bemächtigte sich auch seines
Sohnes, dessen Gemahlin indessen mit ihrem Sohne Ong-Nguy-
Chung (der später den Thron bestieg) entfloh. Die Prinzessin
lebte eine Zeitlang in den Wäldern, meistens in den Zweigen
dicht belaubter Bäume verborgen, bis Bischof Adrian davon
Kunde erhielt und seinen Einfluss verwandte, ihnen wieder eine
Partei zu schaffen. Der junge König wurde zuerst in der Provinz
Dong-nai anerkannt und erfocht einige Vortheile (1781)
über die Flotte der Rebellen, musste sich aber, nach einer Niederlage
zu Lande, erst nach Kambodia zurückziehen und dann
nach der Insel Pullovay, von wo er später nach Siam flüchtete.
Er zeigte sich dem Könige in seinen Feldzügen nützlich und
wuide mit siamesischen Hülfstruppen zur Wiedereroberung seines
Landes versehen, konnte aber nichts damit ausrichten. Die Rebellion
der Taysong hatte sich inzwischen bis Tonquin ausgedehnt,
wo Long-nhu-ong, der jüngste der drei Brüder, sich für
den geflüchteten König ausgab, das Haupt der Trinh zum Selbstmorde
zwang (1776) und eine Prinzessin aus dem Hause der Leh
heirathete. Als sein Betrug entdeckt wurde, musste er Tonquin
verlassen und erhielt bei der Theilung (unter der Oberherrschaft
des die mittleren Provinzen regierenden Nhac) die oberen (wie
der Priester die unteren) und eroberte von dort aufs Neue Tonquin,
den König Leh nach China jagend, wo derselbe als Vasall
huldigte. Die chinesischen Truppen wurden von Long-nhu-
ong geschlagen, der in China eindrang und s’avança jusqu’ä
quelques lieues de Canton. Da der Kaiser, um ihn anzuerkennen,
die Reise nach Peking forderte, sandte er unter
seinem Namen einen Officier, der bei der Rückkehr umgebracht
wurde, und nahm dann den Titel Quan-trung an. Während er
mit seinem Bruder Nhac in Zwistigkeiten gerathen war, hatte
der König Nguy-en-Chung, der vor dem seine Schwester zur
Concubine fordernden Könige Siam’s nach der Insel Pullovay
geflüchtet war, durch Hülfe eines Mandarinen in Cancao festen
Fuss auf dem Lande gefasst. A l s Long-nhu-ong bei der Rückkehr
von seinem siegreichen Feldzuge nach Laos gestorben war,
folgte sein Sohn Canh-thin, der sich der Länder seines Onkels
Nhac bemächtigte, aber von dem König (trotz der heldenmüt i-
gen Gegenwehr seiner Gemahlin) überwunden wurde. Der siegreiche
Nguy-en-Chung betrat dann Tonquin, wo er den durch
die Taysoen vertriebenen König Leh wieder einsetzen zu wollen
vorgab. Da dieser aber verstorben und keine Verwandten haben
sollte, so erklärte er sich selbst zum rechtmässigen Nachfolger
und erhielt vom Kaiser von China die Investitur als König von
Tonquin. In dem von Adrian abgeschlossenen Vertrage cedirte
der cochinchinesische König dem König von Frankreich en toute
propriété le port et le territoire de Ilau-son et les îles adjacentes,
depuis F a y -fo , dans le Sud, jusqu’à Hai-vueyn vers le nord,
aber aus den in Pondichery gegen den Bischof gesponnenen Intriguen
kamen die Bedingungen während der Revolutionswirren
der Republik nicht zur Ausführung.