die denKambodiern alsPnom und den Siamesen alsKha bekannt
sind.
Die Geschichtsbücher der Myamma, die Mahayasuen der
Birmanen und der Radzawang der Aracanesen, beginnen, nach
der letzten Weltentstehung, mit dem Reiche des ersten Maha-
thammada, dessen Thronerhebung durch die zunehmenden Laster
und Unordnungen für die an die Erde gefesselten Byammagyi
nothwendig wurde, und verfolgen dann seine Nachkommen in unendlichen
Reihen von Königen, bis sie sie endlich durch die Zeiten
früherer Buddha’s zu der Periode Gautama’s herabgeführt haben,
wo die Verknüpfung mit ihrer einheimischen Geschichte Statt
findet. Misimadesa ist für die Indochinesen das bevorzugte
Land der Buddha’s und sie erkennen an, selbst' nur in Xonabut
(Xanapada) zu wohnen, d. h. an den wüsten Grenzgebieten des
heiligen Mittellandes, die nie oder nur vorübergehend vomFusse
der Buddha betreten worden. Einen um so höheren Werth legen
sie deshalb auf die auch sie beglückende Einwanderung ihrer
Königsdynastien, Glieder des Sakhya-Geschlechts, die ihre Hei-
math in Indien durch feindliche Eroberer zerstört sahen und nun
den von Manu den degradirten Kschatryas vorgewiesenen Weg
einschlugen. In den von Mandalay gesungenen Hymnen preisen
noch jetzt die Brahmanen den König als den direkten Abkömmling
von Mahadhamayadza und Mahathammada. Die Manie der
Historiographen, in ein graues Alterthum zurttckblicken zu
können, hat indess auch für diese „Aussendörfer“ Chroniken
ersonnen, die noch in den Epochen vorübergegangener Tatha-
g'atas spielen und die besonders plump in der birmanischen Geschichte
aneinandergereiht sind, wo man sich einfach begnügt
hat, ein und dieselbe Erzählung nur mit Veränderung der Namen
zu wiederholen, ohne dass die Phantasie wenigstens eine Variation
versucht hätte. Diese Geschichten gehören demselben Nichts
a n , in das der damalige Buddha mit seiner ganzen Welt von
Raum und Zeit längst übergegangen ist, mögen indess der Vollständigkeit
wegen auch ihre Stelle finden.
Birma.