In den Ländern Thanaparantatein und Theppaditadein, die östlich
und südlich vonMisimadesa liegen, verblieb Phaya (im Jahre 5000),
nachdem die Brüder Ninaunnapa den Sandaga-Kyaung gebaut
hatten, für sieben Tage in dem Kyaung (Kloster) Mahazula Pon
und liess auf die Bitten des Tissapantara-Yathay seine Fuss-
tapfen auf dem Arhattapa-Berge, sowie er sie, auf das Gebet des
Namanta-naga, auch auf einen Fels*) am Ufer des Man-Flusses
setzte. Als er in Itunaparanta und Theppadipatein predigte,
prophezeite er die künftige Gründung Tijikitta’s , die 101 Jahre,
nachdem er in Niphban eingezogen, stattfinden würde, und im
zwanzigsten Jahre starb Thado (der Herr der rothen und weissen
Elephanten), der mit Hülfe Shin maha khattapa’s die Aera verändert
hatte und dessen Sohn Thadoschweya oder Asatatath im
vierzigsten Jahre seinen Schwager zur Verfolgung des Ebers aussandte.
Im 8. Jahre Asatatath’s ,'d e s ersten Königs von Misi-
madesa, fiel das Niphan Zina Punghi’s.
Auf der ändern Seite des Irawaddi, Prome gegenüber,
erhebt sich der P o -u h -ta u n , der, mit dem Yama-Gebirge
zusammenhängend, dort in den Fluss vorspringt. Die Aussicht
von seinem Gipfel über die mit grünen Wäldern bedeckten
Hügelkuppen, über den majestätischen Strom, der am
Fusse vorbeifliesst und gerade da an Breite gewinnt, wo die
zurücktretende Bergkette sich in einem schlanken Halbcirkel um
die blühende Ebene Prome’s herumschwingt, unter dem goldnen
Scheine der an die Erhöhung gelehnten Pagoden, wird von den
Europäern in Birma gern mit dem Siebengebirge des Rheins verglichen
und braucht diese Zusammenstellung nicht zu scheuen.
Dort soll Gautama gestanden und Ananda, der ein Lächeln auf
seinen Zügen bemerkte, die künftige Grösse der Stadt, die dort
in spätem Jahren entstehen würde, mitgetheilt haben. Dieser
*) Thns two firmly founded pagodas were fixed in the ro c k , as if sealed
down as th e Lord s a id : Hereafter my religion shall he long established in the
countries of Sunaparanta (on th e Man-river) and Tampadena (Ceylon). From
thence th e P h ra went and arrived a t th e Phoeuh-hill. To the south-east was the
sea (s. Ph ay re ). Durch Buddha’s heilige Fusstapfen verwandelt sich Xana-pada
(das von Menschen Betretene) in Buddha-pada.
Zug wiederholt sich beständig in der Geschichte der Hinterindier.
Gautama durchwanderte mit seinen Schülern die damals noch
wüsten Gegenden, die noch unbewohnten Wälder Xanabut’s, und
wenn er auf eine Stelle gelangt, die sein prophetischer Geist als
die künftige Heimath eines glücklichen Menschenlebens voraussieht,
dann verklären sich seine Züge zu einem Lächeln. Das
Lächeln eines Buddha aber durchzuckt als Wonnestrahl alle
Himmel und alle Welten und prädisponirt somit das günstige
Prognostikon in dem verwobenen Geschick des künftigen Staates.
Aus einem zufälligen Nebenereigniss erklären dann die Historiker
meist zugleich den Namen der Stadt, wie in Pegu Ananda das
Lächeln dort sah, wo zwei Schwäne an dem Ufer eines Sees sassen,
und der zu gründenden Stadt deshalb den Namen Hansawuddi
beilegte. In Po-uh-taun wurde Gautama durch Maulwürfe verehrt,
die, weil sie sonst nichts anderes zu geben hatten, Erde gegen
ihn sputterten. Ein kleiner Bieber schwamm vorbei, auf dem
Wasser des Oceans treibend, wo er sich durch Anklammern an
einige durch Kuhmist zusammengeklebte Strohhalme flott hielt.
Jede kleine Welle drohte ihn zu verschlingen, aber doch die
Nähe des Welterlösers fühlend, suchte er einige Tropfen Wasser
nach oben zu spritzen, als Zeichen seiner Verehrung. Er war
bestimmt, der grosse König Dwattabong zu werden.
Die gesegnete Gegend Prome’s war von jeher die Stätte einer
blühenden Stadt. Zur Zeit Kaukuson’s hiess dieselbe Tatosnapati,
zur Zeit Gonagon’s Pona-wutti, zur Zeit Kasyapa’s Jona und zu Gau-
tama’s Zeit Tijikitta. Die Ruinen der letzteren finden sich mit ihren
dicken Thürmen und Mauern in der Ebene, die früheren aber liegen
weiter an den Hügeln aufwärts, die damals noch mit der Wasserfläche
gleich waren, und wo man die Anlegeplätze der Schiffe in
dem Hafen zeigt und auch grosse Anker gefunden haben will.
Erst als die von Gautama auf Po-uh-taun vorherverkündeten fünf
Omen 101 Jahre nach dem Niphan sich erfüllt hatten, veränderte
der Fluss seinen Lauf und zog sein Wasser von dem jetzigen
Thale zurück, denn es war prophezeit, dass ein Erdbeben, die
Bildung eines Sees an einer Landspitze, der Durchbruch eines
neuen Flussarms, das Einsinken eines Berges und das Auf