neun Städte erwähnen, und bezeichnen sie stets als die grossen.
Das mächtige Reich, das dort bestand, wird den Thay yai zugeschrieben.
Die von Hannay gehörten Traditionen weisen nach
dem südwestlichen Yunan, wo an den Ufern des Schweli die
Hauptstadt KhaiKhao Mau Long (die grosse und glänzende Stadt)
gelegen habe. Das Königreich der Pon in Mogoung mag der
westliche Ausläufer gewesen sein, nachdem die Schan den Ira-
waddi passirten und im Osten kann es bis Talifu gereicht haben.
Ein wohlbelesener Mönch (inBangkok) erklärte Nepoh oderNe-
paul für den vornehmsten Sitz der Thay yai, die dort Phrabon Savan,
den Gott im Himmel, verehren. Der erste König spielte in einem
Gespräch, das ich mit ihm hatte, auf Adhi-Buddha an, mag aber
diesen Namen aus der europäischen Literatur erhalten haben, da
er englische Bücher liest und mehrere auf den Buddhismus bezügliche
besitzt. Als eine der Zwischenstationen, auf der die
Thay yai nach Siam kamen, wird die uralte Stadt Kaipphengphet
betrachtet. Als die Thay noi von Myang Jakai der Thay yai nach
Sejam gekommen, hätten sie sich mit den Laos gemischt und so
das Geschlecht der jetzigen Siamesen gebildet. Die in Siam ansässigen
Chek (Chinesen) unterscheiden die Kambodier als Thay
yai von den Thay noi oder Siamesen, in den zwei Thay genannten
Ländern.
Verschieden von den ThayXong (in der Provinz Chantaburi)
sind dieXong in Myang Ho-Khamen, die mitdenausUdannakaro
ausgewanderten Khamen sich mischten und so die Khamen-Khom
erzeugten, üdannakaro oder Uttarakuru liegt von Rechtswegen
ausserhalb der Grenzen der von Menschen bewohnten Welt, und
Verständigere versicherten mir, dass man von dem Bangkok enthaltenden
Continente nicht nach jenem ändern der viereckigen
Gesichter gelangen könne. Doch nehmen sie es damit nicht immer
so genau, und wenn selbst der heilige Parasu Rama Vorderindiens,
der doch sein Djambudvipa hätte kennen sollen , sich
als ein stümperhafter Kenner der Geographie erweist, so muss
man es den hintern Indiern nicht übel nehmen, wenn sie nicht
fleissiger in die Schule gegangen sind. Ich hatte einst eine ge-
müthliche Unterhaltung mit einem alten, freundlichen Mönche in
Siemrab, einem Wunder der Gelehrsamkeit in seinem Districte,
der mit Märchen und Sagen vollsteckte und mir freigebig aus
seinem Sacke mittheilte. Er erzählte von dem Chao Khomarat,
der aus fernen Landen zu der Eroberung. Kambodia’s herbeigezogen,
und ich fragte ihn, wo diese fernen Lande gelegen und
aus welchem im Besonderen er gekommen. Er besann sich etwas
überrascht und sah fragend seinen vor ihm knieenden Lieblingsschüler,
sowie dieser ihn, an. Ja, woher er wohl gekommen sein
mag? Man überlegte. E i, hiess es, er ist aus Üdannakaro gekommen,
da oben, vom Norden, wahrscheinlich, weil, wie Ré-
musat bemerkt, Outtarakourou (Yo tan pouei) le Continent
de la victoire ou de la supériorité guerrière ist. In den Vedas
wird Uttara Kuru oder Uttara Madras nördlich vom Himalaya genannt,
während es im Mahabharata eine der continentalen Inseln
bildet. Nach Wilson wird im Radjatarangini unter Uttaracora
oder Uttarakul (Uttaracola). das nördliche Assam verstanden.
Aus Furcht vor König Lalitaditya flüchteten die Bewohner Uttara-
kuru’s in die Schlupfwinkel ihrer Wälder, sich zu verstecken.
Die Lawa wurden aus Xiengrai undXiengsen durch die Lao
Khön der birmanischen Grenze ausgetrieben, die jetzt inChiang-
tung verweilen. Die Lawa, die nach Nophburi kamen, sind identisch
mit den in der Nähe Motama’s (Martaban) lebenden Toungsu,
und werden jetzt, nachdem sie sich mit den Karien gemischt
haben, verschiedentlich bezeichnet als Rasa oder Rosu. Es giebt
unter ihnen eine rothe Art (jang den) und eine weisse Art (jang
khao), die nach der Farbe ihrer Kleider unterschieden werden.
So sagte mir ein Siamese, der wohl nur vom Hörensagen sprach
und nicht wissen mochte, dass die Toungsii der Provinz Martaban
sich selbst für spätere Einwanderer in Thatung erklären.