Das gefallene Königsgeschlecht suchte in den entlegenen Provinzen,
wo es auf der Flucht ein Asyl zu finden hoffte, die Erinnerung
seiner grossen Vergangenheit zu bewahren, und liess aus
leichtem Fach werk errichten, was sie nicht mehr fähig waren
aus massivem IVlaterial darzustellen. Die Fi^ur des ^rossten
Buddha ist aus dem Holze eines Zauberbootes gemacht, das
solche Schnelligkeit besass, um jeden Morgen*) den Priestern
den in Nakhon Vat gekochten Reis noch warm fürs Frühstück
zu bringen, und so eine grössere Entfernung zurücklegte, als die
Schweizer auf dem Rhein.
Das alte Kambodia besass (nach den Chinesen) viele befestigte
Städte. Die breiten Mauern waren aus grossen, fest zusammenge-
fügten Quadersteinen oder Ziegeln erbaut. Im Jahre 1295 hatte
die Hauptstadt einen Umfang von 2ÖLi; sie war durch Wälle und
Gräben stark befestigt , man gelangte in sie durch fünf Thore,
auf den Brücken standen steinerne Statuen auf jeder Seite in Gestalten
von Riesen. Die Brücken ruhten auf Bogen, welche die
Form von neunköpfigen Schlangen hatten. - Von Figuren in den
Händen getragene Schlangen sollten den Zugang hüten. Ueber
den Thoren waren grosse Stein-Statuen Buddha’s mit fünf Gesichtern
aufgestellt, nach Westen gerichtet. An den innern Seiten
der Thore fanden sich Figuren von Elephanten. Die meisten
Städte waren umwallt, regelmässig gebaut und während der
Nacht wurden die Thore geschlossen. - Auf einem Berge in der
Nähe der Residenz lagen auf heiliger Stätte vierundzwanzig
steinerne Topen, nebst einer, die mit goldenen Platten belegt
war, undLöwen davor. Die vor denWohnungen der Mönche aufgestellten
Statuen Buddha’s hatten acht Körper. Der Palast des
Königs und die Wohnungen der vornehmsten Beamten befanden
sich in einem besondern Quartier in dem östlichen Theile der
Hauptstadt. Der königliche Palast war durch eine Brücke mit
*) Buddha erhielt täglich durch die L u ft sein Frühstück durch den fliegenden
Kalaudari (der, wie alle ändern Gesandten des Königs, bei ihm geblieben und
Rahan geworden), au f der Reise nach Kapilawut, wo es indess erst neuer Wunder
b ed u rfte , um die stolzen Verwandten des Sakhyageschlechts von seiner Pro-
pheten-Berufung zu überzeugen.
der Stadt verbunden. Der zumPalaste gehörende Park hatte einen
weiten Umfang. Um den Palast lief eine Säulenhalle, deren
Wände mit Bildern geschmückt waren, Darstellungen aus dem
Leben Buddha’s zeigend. Für die Sitzungen der Minister war
ein grosser Saal bestimmt; der König schlief in einem Thurme
am Ende des Palastes. Die innern Einrichtungen sollten sehr
prachtvoll sein, aber Fremden wurde der Zutritt erschwert.
Nach der Inschrift von Mongir dehnte der (in Mudgägiri oder
Mongir residirende) König Devapaladeva seine Eroberungen in
das Vindhyagebirge und bis Kambodia aus. Als sein besonderes
Eigenthum nennt er (nach Lassen) die Provinz Sri Nagara
(900 p. d.). In der Inschrift zu Benares werden mit Mahipala
zwei Söhne (Sthirapala und Vasantapala) genannt, die (1027 p.d.)
buddhistische Denkmäler errichteten. König Devapala soll nach
der Inschrift des Narajanapala die Erde von der Narmada bis
zum Himalaya und vom Berge des Sonnenaufgangs im Osten bis
zum Berge des Sonnenuntergangs Asta im Westen sich unterworfen
haben. Unter den besiegten Völkern befinden sich die
Huna. Der Fluss Lamkikala bildete die Grenze. We find no
monumental remains of Hindus in the Dekhan earlier, than
450 p. d., about which period Jaya Sinha of the Hindu race ruled
Guzerat. There have been discovered by Wathen and Elliot several
copper plates of that period, by which Jaya Sinha confers
land on Brahmans in the Dekhan (s. Briggs). Die ältesten Monumente
des Dschainismus gehen bis 1032 p. d ., als ein Tempel
des Adhi-Nath (oder Parswanatha) zu Abu angelegt wurde, wo
früher nur Siva - Monumente sich fanden (s. Benfey). Nach
Friedrich deuten die Inschriften der javanischen Monumente auf
das achte und neunte Jahrhundert nach Qaka, als ihre Blüthe-
zeit. Der kambodische Ruinenkreis knüpft an den javanischen
an, und während jetzt der puritanische Buddhismus der Palitexte
in den indochinesischen Ländern sich auf das ceylonische Mutterland
stützt, scheint in früherer Zeit wenigstens der östliche
Theil der Halbinsel vielfach von Java beeinflusst zu sein, wo die
lamaistischen Götterfiguren Tibet’s, Mandjusri und die Dhyana-
Buddha’s Nepaul’s wieder erscheinen. Der Buddhismus erstreckte