3 g Birma.-
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den Soung (960—1123) viele Gesandtschaften ankamen von den
Fürsten der indochinesischen Halbinsel, die während dieser
Periode ganz durch innere Kriege zerrissen war.
Krungphuson (Krung - phra - song) Nauratachau (Anafata-
raxa-chao) ist ein in siamesischer Art zusammengesetzter
Tite l, wie viele Namen der damaligen Zeit auf ein Yorwalten
der Thai-Räce im Irawaddi- Thale deuten, da das eigentlich
Birmanische erst mit dem in Tongu gegründeten Königreich
zur Geltung kam, an die alte Geschichte Prome’s wieder anschliessend.
NoatasaV Sohn, Zolu, suchte Yansitta, dessen künftiges
Königthum schon seinem Vater prophezeit war, zu tödten, aber
dieser floh init einem Jäger den Fluss aufwärts und gründete
Tihlein, wo er herrschte, bis es ihm glückte, Ngayaymin zu
stürzen und dann den verheissenen Thron Pagans zu besteigen.
Doch vermählte er zur Aussöhnung seine Tochter Schwe-eim-tih
mit Zolu’s Sohn Zoziun. Nach einer Inschrift auf dem Myen-
kataung (zwischen Mellun und Magwe) wurde König Zolu oder
Saulu (1030—1056 p. d.) dort von seinem Generale ermordet.
Dann bricht die glänzende Regierung Alaunsidu’s (oder
Alaun-kani-su’s) a n , dem, umgeben von seinem geschmückten
Hofstaat im gold- und silberglänzenden Palaste, der Thagiamin
selber einen weissen Elephanten zuführt. Die Nat dienten ihm
und standen seines Winkes gewärtig. Alaungisu montando una
superbissima naue de Nat colla comitiva di 80,000 altri piccioli
legni si porto al luogo, dove epiantato el grande albero sacro di
questo isola Zabudiba, ed ivi per sette continui mese fece grandi
feste. In questo stesso luogo si porto il Principe de Nat e saluto
Alaungisu, sagt Sangermano. Als das Königreich Zambadipa
oder Jambadwipa (das Erdenreich), die Provinzen Arimaddana*),
Dougan, Myensoung und Yengya einschliessend, figurirt Pagan-
myo noch jetzt unter den Titeln des Königs von Birma.
*) Vielleicht Aryamandana, als eine der den Indochinesen geläufigen Transpositionen
Aryavarta’s, die Manu von dem östlichen bis westlichen Ocean zwischen
die Gebirge Himandat und Vindhya setzt.
Alaunsidu unternahm einen Feldzug nach Tenasserim, um
eine dort ausgebrochene Revolution zu dämpfen, und gab dem
durch innere Kriege zerrütteten Aracan einen neuen Herrscher
(1118 p. d.), der ihm tributpflichtig blieb. Aus seiner Zeit datirt
die in Buddhagaya aufgefundene Inschrift (1105), die aber schon
von einer früheren Sendung eines Thadomin spricht. Ausser
Bassein soll er auch die Insel Ceylon, deren Gouverneur, wie dem
von Tenasserim, das Epithet Kala (Ausländer oder Barbar) beigelegt
wird, einverleibt haben. Die Ausdehnung seiner Herrschaft
wird bis Delhi angegeben. Das Mahawanso setzt in diese Zeit
manche Beziehungen mit dem Festlande. Durch die steten Einfälle
der Malabars zu Grunde gerichtet, hatten sich die Buddhisten
Ceylons nach Siam gewandt und von dort Geldunterstützung
erhalten. Als mit Pollonnaruwa’s Thronbesteigung (1071 p. d.)
die .Ordnung wiederhergestellt war, erschienen an seinem Hofe
gelehrte Priester, die Anuradha, König von Aracan, abgesandt
hatte. Das Ansehen, das sich die Könige der continentalen
Staaten Hinterindiens in Ceylon verschafft hatten , zeigte sich in
dem Streite zwischen dem Gesandten des Königs von Sollee und
des Königs von Siam, wobei Pollonnaruwa dem letztem den Vorrang
gab, obwohl er dadurch wieder einen blutigen Krieg auf sich
herabzog und für einige Zeit selbst seine Hauptstadt vor den
Feinden räumen musste.
Dass das birmanische Reich in der der chinesischen Eroberung
vorhergehenden Zeit eine bedeutende Ausdehnung gewonnen
haben muss, geht auch aus den siamesischen Ueberlieferungen hervor,
wo die Einführung der Chunlosakkharat ein unentschiedener
Streitpunkt ist und bald dem Phra Ruang, bald dem Phaya Krek
zugeschrieben wird, beides Figuren, die vielmehr der Mythe, als
der Geschichte angehören. Ein in den alten Büchern seines
Landes wohlbewanderter Siamese, mit dem ich darüber sprach,
bemerkte, dass die Siamesen eine Verehrung für Phaya Krek
hätten und deshalb ihm gern die Ehre der neuen Aera zuwendeten,
dass sie aber in Wirklichkeit durch Chao Anuruth eingesetzt sei,
den König der Phama (Birmanen), der alle Länder bis nach
Kambhuxa (Kambodia) erobert habe.