als Geissel nach Pegu geschickt, aher von dort entkommen
war, und an den sein Vater, seine grossen Eigenschaften erkennend,
schon als einen Jüngling von 16 Jahren das Fürstenthum
Phitsanulok abtrat (1558). Bei einem Kriege mit Kamhodia (1559),
in welchem sein Vater (Phra Chao Krung Thai) hei dem Angriff auf
Phanom tjangkang durch Phraxai, den König Panomphen’s, geschlagen
wurde (15 63), liess Phra Naret, obwohl er noch zu schwach
war, den Einfall zu verhindern, doch hei scrmanchen Gelegenheiten
schon seine kriegerischen Tugenden hervorblieken, dass der König
von Pegu, die von ihm drohende Gefahr voraussehend, ihn durch
schmeichlerische Vorwände zu sich einladen liess, um ihn durch
Verrath zu verderben. Aber der Prinz, obwohl er voreilig in die
Falle gegangep war, erhielt noch rechtzeitig einen Wink durch
einen befreundeten Priester und fand die Mittel, sich wieder daraus
zu befreien. Er führte selbst eine grosse Anzahl der in Pegu
angesiedelten Kriegsgefangenen mit sich wieder in ihre Heimath
fort. Der König, auf erhaltene Nachricht, schickte eine starke
Heeresabtheilung zu seiner Verfolgung, wagte aber nicht sie
selbst zu führen, sondern liess sich auf dem königlichen Ele-
phanten durch einen Ändern vertreten. Naret, von den Verfolgern
eingeholt, machte Halt und ordnete seine Leute zur Schlacht.
Er selbst stürzte sogleich auf den Staatselephanten los, auf
dem er den König vermuthete,. und war so rasch damit fertig,
dass ein panischer Schrecken die Peguer ergriff, die in Verwirrung
zurück flüchteten.
Während Naret’s Abwesenheit in Pegu (1564) floh eine zu
Wiang Stta gehörende Abtheilung der Thay yai von Kampheng-
phet nach Phitsanulok und später kamen 20,000 derselben weiter
herab, um sich in Chliang Thong niederzulassen. Unter ihnen
fand sich ein aus Chi stammender Fürst und ein anderer aus
Longchemiai. Von diesen Thay yai wird bemerkt, dass ihre
Schriftzüge denen der südlichen Laos glichen. ■ Bei seinem
neuen Feldzuge gegen Pegu (1565) befahl Naret seinen Officieren,
den Rest der Thay yai von Kamphengphet nach Phitsanulok zu
führen und überwachte die Uebersiedlung-selbst, als er später
während der Rebellion Natsu’s und Raja Songkhram’s dorthin kam.
Er schickte im folgenden Jahre (1566) alle die Thay yai, die bei
ihm Zuflucht gesucht hatten, nach Ayuthia, wo sie sein Vater in
der Umgegend dieser Stadt cölonisirte.
Phra Naret widmete jetzt seine ganze Sorge und alle seine
Fähigkeiten dem Wiederaufbau des zerstörten Staatsgebäudes.
Um die Grenzen zu befestigen, eroberte er verschiedene westliche
Städte und führte die gesammte Einwohnerschaft nach der Trümmerstätte
Ayuthia’s, um die Hauptstadt neu zu gründen (1567). Zur
Bestätigung seiner Königswürde schickte Phra Naret Gesandte
nach China (1569) und berichtete dem Kaiser von den über sein
Land hereingebrochenen Unglücksfällen. Er verpflichtete sich, wie
Hannibal, sein Vaterland an Tung man ngau (Pegu) und Chan-
lap (Kambodia) für die aufgehäuften Unbilden zu rächen. Nach
einem über den Gouverneur von Xiengmai davon getragenen Siege,
wobei viele Edle der Laos, Birmanen, Peguer und Thay yai in
Gefangenschaft fielen, begann er seine Angriffe auf die peguani-
schen Provinzen (1568) und erhielt während derselben eine Botschaft
von dem König Kambodia’s, der sich ihm als Bundesgenossen
antrug. Dem König, dem sein verödetes Lana noch wenig
Mittel zur Kriegführung bot, konnte eine solche Hülfe nur willkommen
sein; aber als er, im Vertrauen, den Rücken gedeckt zu
haben, sich verleiten lies»; weiter in das feindliche Gebiet vorzudringen,
fand er sich Von seinem treulosen Alliirten verlassen,
der sogar Uber die siamesischen Dörfer und Städte, in die man ihn
als Freund eingelassen, mit verrätlierischer Schadenfreude herfiel
und am Lebendigen wie Leblosen seine Wuth ausliess. Damals
schwur Phra Naret den furchtbaren E id , den er auch ausgeführt
hat, dass er die Waffen nicht niederlegen würde, bis er nicht
seine Füsse in dem noch warmen Blute des kambodischen Königs
gewaschen. Das Siegesglück verliess ihn nicht; denn statt
menschlicher Bundesgenossen fand er himmlische. Als er mit
den Peguern zur entscheidenden Schlacht zusammentraf, verhüllten
dichte Staubwolken die Heere, so dass der Kampf unterbrochen
wurde. Da rief Phra Naret zu den Göttern (Thevada):
„Mein Zweck ist, unsere heilige Religion zu fördern. Weshalb
vertreibt ihr nicht diese verdüsternden Wolken?“ Und die