Tochter Fa Eua’s inMartaban, dem er dafür seine eigne schickte,
in Wechselheirath.
Als Mangkriekpieng in Pagan, das damals in den Händen
der Chinesen lag, mächtig wurde und seinen Enkel Mangseso mit
einem Heere zur Eroberung Pegu’s schickte, wendete sich der
König dieser Stadt um Hülfe an Fa Eua inMartaban. Die beiden
Könige gewannen eine grosse Schlacht über die Chinesen und Birmanen
und eroberten auch die Stadt Sathong. Tra Phaya aber
wurde eifersüchtig auf Fa Eua und suchte ihn durch Grift aus dem
Wege zu schaffen. Fa Eua indess, der die Nachstellung erkannte,
sandte die Schüsseln zurück, und Tra Phaya, als er sich entdeckt
sah, liess seine Truppen in Schlachtordnung stellen. Ein Soldat
Fa Eua’s verwundete den Elephanten des feindlichen Königs in
das Auge, so dass er floh, und Fa Eua gewann den Sieg und
eroberte Pegu, den König als Gefangenen nach Martaban schickend,
1287 p. d. Den Soldaten, dem er im Gefecht zur Erkenntniss
ein Tuch zugeworfen, das er um den Kopf band, überhäufte er mit
grossen Ehren. Diese Erzählung findet sich in der siamesischen
Uebersetzung. Das Original sagt, dass Weiruh, als er verräthe-
rischer Weise vom Könige Pegu’s angegriffen wurde, zu Himmel
und Erde gebetet habe, einen goldenen Becher als Opfergabe
niederlegend. Als er dann seinen Elephanten bestiegen, habe
dieser mit dem Fusse den Goldbecher fortgestossen und derselbe
den feindlichen König zu Tode getroffen. Die Uebersetzung dagegen
lässt den gefangenen König nach Martaban fortführen und
ihn erst später hinrichten, als er sich verrätherischer Machinationen
verdächtig gemacht. Pegu wurde nun von Martaban abhängig.
Im Jahre 655 Ch. S. erhielt Fa Eua einen weissen Elephanten
aus Sukothay, wo noch Phra Euang herrschte. Dieser
Elephant, „ weiss wie gekämmte Baumwolle “, stammte ab von
einem Elephanten des Himaphan, der sich in Sukothay mit einem
schwarzen Weibchen begattet. Da der junge Elephant nichts
frass, befahl der König die Befragung durch Gras zu versuchen.
Man legte ihm drei Bündel Gras vor, die Städte Sukothay,
Xiengmai und Martaban bezeichnend, und weil der Elephant das
letztere wählte, so wurde beschlossen, ihn dorthin zu schicken.
Als man ihn auf das Floss brachte, folgte seine Mutter, und die
Leute waren in Verlegenheit, was zu thun, da sie keine Ordre
hatten, sie gleichfalls mitzunehmen. Das ElephanteDjunge legte
indess seinen Eüssel auf den Eücken seiner Mutter, worauf diese
umkehrte. Aber „ihre Augen standen voll Thränen“. Der König
von Xiengmai legte sich vor Martaban, die Auslieferung des
Elephanten zu verlangen, und Fa Eua, in Zweifel, was zu thun,
brachte die nöthigen Opfer, worauf der Thevada-Chao im Traume
zu ihm niederstieg und ihn ermuthigte, auf die segensreiche Gegenwart
des weissen Elephanten zu vertrauen. Dieser wurde deshalb
unter königlichen Schirmen auf einen Hügel gestellt, mit
einem goldenen Eimer daneben, aus dem er Wasser auf die feindlichen
Truppen spritzte, die, als sie die Stimme des heiligen
Thieres vernahmen, in Verwirrung entflohen. Nachdem er noch
eine Empörung der Söhne des früheren Königs von Pegu zu unterdrücken
gehabt hatte und daraus die Wahrheit des SprüchWortes
erkannte, dass beim Abhauen eines Stammes auch die jungen
Schossen zerstört werden müssten, starb Fa Eua (nach einer Be-
gierung von sechsundzwanzig Jahren) im Jahre 675 Ch. S. Die
Grossen verbrannten seinen Körper und bauten über den Knochen
ein Phra-Chedi mit der Goldfigur eines Pfau’s auf der Spitze. Ihm
folgte sein Bruder Mokata(Binjakunloh oder Krunglau), der seine
Thronbesteigung dem Phra Euang anzeigte und von demselben
den Namen Phaya Eama Pradöt erhielt. Er baute die Städte
Satong und Vahn und setzte in der letzteren den Saming (Edelmann)
Jiramala als Gouverneur ein, blieb aber unthätig, als diese
Stadt durch den König von Xiengmai erobert wurde. Darüber
erzürnt, benutzte sein Schwager Mongmala die Gelegenheit,
als der König mit Stricken und Netzen ausgezogen war, einen
vermeintlichen Elephanten mit drei Hauern im Walde Molamlöng
zu fangen, die Thore zu schliessen, so dass der König nicht in
die Stadt zurückkehren konnte und von den Karen erschlagen
wurde (676). Er setzte seinen ältesten Sohn auf den Thron, dem
Phra Euang den Titel Phra Chao Sen Myang ertheilte. In der
birmanischen Geschichte wird er Zauaubinhmaing oder Binja-
jandaeh (1320 p. d.) genannt. Er bemächtigte sich der Städte