Phra Naret’s wendet sich das Kriegsglttck und auch die Götter
gingen jetzt treulos zu dem Sieger über, auf dessen Seite sie im
Jahre 941 kämpften, wie die siamesischen Chroniken erzählen.
Die ruhmvollen Kriegsthaten dieses Königs, die meist sein Bruder
Narai mit ihm theilte, setzten Pegu wie Kambodia in Schrecken.
Nach der Vernichtung Läwek’s wurde Hongsawaddi und Marta-
ban erobert und beide Städte von siamesischen Beamten verwaltet.
Naret dehnte seine Eroberungen bis zum Sittang aus, wo noch
jetzt die von den Siamesen errichteten Befestigungen zu sehen
sind, starb aber, als er über Tongu gegen Ava zog (1595 p. d.),
und unter den Palastrevolutionen, die in der folgenden Zeit den
Thron Siam s mit Blut befleckten, gingen die meisten Eroberungen
wieder verloren.
Phra-Maha-Birükthon, der als Gouverneur von Hongsawaddi
(949 Ch. S.) sich mit dem Tode Phra Naret’s unabhängig machte,
schickte zum Hofe in Langka für Bestätigung seiner Königswürde
und erhielt den Titel Phra-Sri-Sokaya vongsadhammachedi. Bei
seinem Tode folgte sein Sohn (979), aber nach neun Königen
starb die königliche Familie aus. Im Jahre 983 hatte Hongsawaddi
eine Belagerung durch den Sohn des birmanischen Königs
zu bestehen, der nach BesiegungPhilip’s deBritos dieAracanesen
verjagt hatte.
Den von Ceylon aus betitelten König Hongsawaddi’s nennt
die Geschichte Pegu’s in der siamesischen Uebersetzung Phra-
Maha-Pidok-thon und macht ihn zu einer Art Salomo. Er erhält
allerlei Boten von dem.Kaiser China’s, der ihn durch wunderbare
Maschinerien und bewegliche Puppen überraschen will, oder
von dem Könige von Ayuthia (Siam), der ihm Bäthsel und verwickelte
Streitfragen vorlegt, aus der Jurisprudenz oder aus den
Naturwissenschaften. So fragt er z. B ., was die grösste Zahl
von Blättern sei, die ein Baum trage, und erhält von diesem
peguanischen Vorgänger Linne’s zur Antwort, dass keiner mehr
als zwei habe, da es ausser Monocotyledonen nur Dikotyledonen
gäbe. Zuletzt kommt auch noch eine Gesandtschaft aus Langka
(Ceylon), die in Siriam (Sieng) landet und mit grossen Ehrenbezeigungen
empfangen wird. DerPhrachao von Hongsawaddi (der
König von Hongsawaddi) schickte den Phra Phuttha Khosacharya
rasachara nach Myang Langka, um dorther Bisse von den Palästen,
des Phrabat und der Viharas zurückzubringen. Die Könige
von Xiengmai undLanxang wünschten ihm ihre Töchter zur
Vermählung zu geben, baten aber erst um Auskunft über seine
Abstammung und sein Geschlecht, worauf er folgende Antwort
gab: „In dieser Pattha-Kalpa giebt es fünf Phra Phuttha-chao, von
denen Phra Kukusootho predigte und als Phra Phuttha-chao verklärt
wurde, worauf er Segen über die Wesen verbreitend in das
Barinibban einging. Von welchem Geschlechte stammte denn
er? War Phra Gonagon, der in seiner Gesetzverkündigung mit
dem Bodi-jahn gekrönt wurde, in dem Geschlechte des Phra
Kukuson nachfolgend ? Als Phra Gonagon ins Barinibban einging,
wurde Phra Phuttha-Kassyapa, nachdem er das Phra Sara-phet
gepredigt, zum Phra Phuttha-chao transfigurirt, und war Phra
Phuttha-Kassyapa etwa von dem Geschlecht des Phra Gonagon ?
Nachdem Phra Phuttha-Kassyapa insNibbän eingegangen, wurde
Phra Sri - Sakyamuni in seiner Gesetzverkündigung zu Phra
Phuttha-chao. War etwa Phra Sri-Sakyamuni aus des Phra Kas-
syapa’s Geschlecht? Und doch ist es nur Alles Eins, das Geschlecht
der Buddha (Phra Phuttha-Vong). Wer nicht die 16,
nicht die 8 , nicht die 4 Phra Barami besitzt in den unzähligen
(Asangkhay) Nutzen der 10,000 Maha-Kalpa, der wird nicht
zum Phra aufsteigen. Unser Herr Phra Phuttha-chao, auf dem
Kleinodien-Throne am Bodhi-Baume unter dem weissen Schirm
sitzend, in der Dämmerung des Abend-Zwielichts, trieb Phaya
Marathirat mit allen den Herrschern der Mara zurück, Uberkam
und vernichtete s ie ; doch in Betreff der Abstammung aus dem
königlichen Geschlecht war damals der Zusammenhang noch
nicht unterbrochen. In der ersten Nachtwache erinnerte er sich
seiner Familienbeziehungen und rief die Persönlichkeiten früherer
Zeiten in seinen Geist zurück. Die Familienbeziehung mit seinem
Geschlecht war noch nicht abgeschnitten. In der mittleren Nachtwache
empfing der Hohe das himmlische Gesicht und das übernatürliche
Gehör, aber die Phra Maha-Sommativong (die Familienbeziehung)
war noch nicht gebrochen. Dann, als in der Morgen