für die Götter zurück erworben. Als Dwattabong, um einen
Palast zu bauen, einer armen Wittwe ihr einziges Reisfeld, aus
dessen Ertrage sie täglich den Pungyi zu geben pflegte, wegzunehmen
befahl, verliess ihn der Segen, der bisher Uber seinen
Handlungen geschwebt hatte, die Kraft seines Zauberspeeres
ging verloren und die unterworfenen Fürsten, die ihn nicht
länger zu fürchten brauchten, hörten auf, Tribut zu senden.
Dwattabong schickte seine Edelleute, um denselben einzufordern,
und da keiner von ihnen zurückkehrte, weil sie alle von den
Aufständischen ermordet waren, lieh er das windschnelle Boot
seines Schwiegervaters und durcheilte damit die Erde. Doch
auch er selbst hatte nur wenig Erfolg und liess sich bei seiner
Rückkehr durch seine Verstimmung und seinen Aerger soweit verblenden,
dass er in den Fluss spie. Die Drachentochter, diese
ihrem Vater angethane Schmach sehend, verschwand und bald
erschien der erzürnte Nagakönig selbst auf seinem Schlangenboot,
in das er den König hineinsetzte und mit ihm- in die Unterwelt
hinabfuhr. Sein Sohn Duttaron folgte und dann der König Yan-
haun oder Ram-bhaong, aber eine mit so manchen Schandthaten
schon belastete Dynastie konnte keinen Bestand haben und
Prome erholte sich erst wieder bei ihrem Wechsel, als Yan-
man oder Ranman, der Sohn Dharmasoka’s , den Thron bestieg,
Dwattabong soll zu der Zeit regiert haben, als Kalasoka, König
von Witali, die zweite Synode in Misimadesa abhielt, und Yan-
baun lebte unter Siridammasoka von Palibrotha, dem Berufer der
dritten, an deren Ende also Rahanman nach Prome gekommen
wäre, wie sein Bruder Mahinthaten mit Sanghamitra nach Ceylon
oder die Missionäre Sona und Uttara nach Tathung. Auch die
Geschichte Tongu’s bemerkt, dass Dhammasoka Hinterindien
durchzogen Jiabe, um den von ihm gefundenen Reliquienschatz
unter Pagoden in den verschiedenen Ländern zu vertheilen. Die
Chinesen dagegen erwähnen aus der nächstfolgenden Zeit, dass
der gewaltige Gründer der T sin , der die Nomadenvölker seinen
Befehlen zwang, sein Reich bis Ava ausgedehnt habe.
Der Eintritt des Königsgeschlechts aus Palibrotha in die
Geschichte Prome’s coincidirt mit der Zeit, wo das weite Reich
Dharmasoka’s zerfallen oder wenigstens getheilt zu sein scheint.
Die Katastrophe wird auch hier durch die Machination eines
bösen Weibes, Tishjaraxita, eingeleitet, die die vom Könige zeitweis
übertragene Gewalt dazu benutzte, die ihr verhassten Augen
Kunala’s in Taxagila ausreissen zu lassen. Nach den birmanischen
Autoritäten bei Crawfurd hatte der in weiblicher Linie
von Gautama hergestammte Susanaga (Vater des Kalasauka) den
Sitz der Regierung aus Rajagaya nach Vethali verlegt, unter
welchem Namen das an Sylhet grenzende Jynteah zu verstehen sei.
Ueber Mithila oderTirahut regierten die Jonakafürsten in Janak-
pur, durch Janika, den Sohn Mithila’s, von Ixwashku stammend.
Nach Ranman oder Ramman regierten noch vier andere
Könige derselben Dynastie (Khanlaung, Lakkhong, Sik-
han). Tirika oder Siririt, der durch seschs Gelehrte historische
und mathematische Bücher abfassen liess, war der letzte derselben
und mit seinem Tode blieb der Thron unbesetzt. Ein
Priester, der durch das Studium des San in den Bedas die Kennt-
niss der Vogelsprache gelernt hatte, hörte den Hahn seines
Klosters jeden Morgen krähen: „Iss meinen Kopf, iss mich und
du wirst König! “ Er befahl deshalb seinem Schüler, ihm diesen
H a h n zu Mittag zuzubereiten. Während des Bratens fiel der
Kopf herunter und da er schmutzig geworden w a r, ass ihn der
Schüler, weil er fürchtete, ihn in dem Zustande aufzutischen.
Da der Priester sah, dass das Geschick es so gewollt hatte, so
erzog er seinen Schüler sorgfältig und wandte all seinen Einfluss
an, ihn auf den Thron zu erheben, den er unter dem Namen
Ngatapa („Ich bin ein Anderer “) bestieg (111). Sein Nachfolger
Papiram (60 a. d.) war ein weiser Mann und schickte den Gelehrten
Shin-Nagatehn (Nagasena oder Nagarjuna) zu Milaenda,
König von Talaga, um mit ihm spitzfindige Fragen und Antworten
auszutauschen, und sein Sohn Ranmukkha war gleichfalls
wohlbewandert in den Vedas. Der folgende König, Ransinga
(21 a. d.), war schrecklich anzusehen, ganz schwarz mit rothen
Augen. Auch quälte solch ein Scheusal die Bekenner der wahren
Religion. Auf Ranmunzalinda folgte Bharinda oder Beringda,
der selbst nach Tekkatho (Takhasinla) ging, um durch dortiges