in zwei Chöre getheilt, singen dort während des Festes und an
einer an der Seite der Bühne aufgesteckten Stange wird der von
dem Verstorbenen getragene Ring an einem Faden aufgehängt,
worauf derselbe sogleich hin und her zu schwingen beginnt und
in beständiger Bewegung bleibt, ohne eine bewirkende Ursache.
Die Freunde des Verstorbenen treten dann Einer nach dem Ändern
an die Stange heran und bei der Annäherung eines Solchen, der
von ihm geliebt war, fällt der Ring heraus, wenn nicht, bleibt er
unbeweglich. Dann werden alle Dinge, die früher dem Verstorbenen
gehörten, zerbrochen und in einem bedeckten Korbe durch
einen dafür bezahlten Mann nach der Spitze des Akauntaun-
Berges getragen, wo über den Knochen sämmtlicher Verstorbenen
eine weisse Pagode errichtet und von Belu (Ungeheuern) bewacht
wird, so dass Niemand dorthin gehen kann, ohne in Krankheit
zu fallen. Als allen Karen gemeinsam und für sie charakteristisch
gilt ihr Gebrauch, aus den auf Hühnerknochen beobachteten
Löchern Vorhersagungen zu ziehen. Doch findet sich bei Purchas
Aehnliches in Camboia (Kambodia). When they intend ajourney,
they use divination with the feet of a henne to know whether it
will be lucky or not.
Unter ihrer Königin Kaniamoh lebten die Karennih (die
rothen Karen oder Kaya), von den Schan: Niang genannt, in
Ho teil eh an der Stelle des jetzigen Ava. Als eines Tages die
Königin im Walde lustwandelte, sah sie eine silberne Blume
aus der Erde hervorsprossen und die Karennih versammelten sich
und tanzten voll Jubel um sie herum, Gott für das wohlwollende
Zeichen dankend, das er ihnen gesendet. Als der Ruf dieses
wunderbaren Schatzes zu den Birmanen drang, kamen sie herbei
und verlangten den Besitz für sich und drohten bei Weigerung
mit Gewalt, die Karennih verachtend, die nur Rattan’s zur Ver-
theidigung gegen ihre Eisenspeere hatten. Aber dennoch, als es
zum Kampfe kam, behielten die Karennih die Oberhand, und
ihnen blieb stets der Sieg, bis sie sich eines Tages überreden
liessen, dass eiserne Nägel dauerhafter sein würden, und so ihre
Rattan’s wegwarfen, um sie für bessere Waffen zu vertauschen.
Die Birmanen aber nahmen die Rattan’s auf und erwißsen sich jetzt
als die Stärkern. Die Königin wurde getödtet und die Karennih
wurden nach Toungnu getrieben. Ungefähr siebzehn Generationen
sind seitdem vergangen, aber die Karennih werden nie mit den
Birmanen Frieden schliessen, da das Blut ihrer Königin stets zu
rächen bleibt. Ein Theil der Karennih (unter Tawieh) flüchtete
nach der chinesischen Grenze, und der unter dem Häuptlinge
Sachrkuoschy in Toungnu angesiedelte Rest der Nation zog sich
später (in Vereinigung mit den Talia, die ihnen gefolgt waren)
vor den nachdringenden Birmanen in ihre jetzigen Berge zurück,
aus denen sie die Schans vertrieben. Ihr Häuptling Kapogyi
residirt in dem Dorfe Depott. Als im vorigen Jahrhundert Prinz
Papomen-gyi (Kotzo) oder Tologo unter den Karennih eine Zuflucht
suchte, erkannte ihn der östliche Theil des Volkes für seinen
Fürsten an und trennte sich dadurch von dem westlichen Häuptling
(Kapogyi) ab. Die von Hamilton erwähnten Karen, die 1795 von
dem König von Ava abfielen, scheinen der geographischen Lage
nach die Karennih zu sein.
An ihrem Jahresfeste richten die Karennih vier Stangen vor
dem Hause Kapogyi’s auf und verzieren sie an der Spitze mit
Blättern, so dass sie einer Palme gleichen. Sie umwandeln dann
zwei derselben und opfern Hühner, worauf sie in der den Karen
bekannten Weise durch Zerbrechen von Hühnerknochen Vorbedeutungen
zu ziehen suchen. Auf die Gräber ihrer Verwandten
setzen sie einen Vogel. Auch die Kamtih verehren in einem
Bambu-Pfeiler*) die göttliche Kraft, die darin einziehend, die
angebundenen Zweige beugt. Die Nagas pflanzen ihren Speer
in die Erde und nennen ihn ihren Rajah. Nach den Mittheilungen,
die CapitainBurnes mir machte, sind dieKarennih sehr demBrannt-
weintrinken ergeben, so dass er alle seine Geschäfte wegen
Teakholzes mit ihnen Morgens abmachen musste, weil sie am
Nachmittag stets in einem Zustande sinnloser Aufregung seien
*) Pendant la dernière nuit de l’an n é e , il est d’usage de planter devant
les portes des maisons un bambou élevé au bout duquel est une espèce de boîte,
également en bambou, dans laquelle on place du b e te l, de l’arec e t du cbaux.
Cette boîte est entourée de papier d’or et d’a rg en t, sagt Trang-hoei-duc von den
Gebräuchen des untern Cochinchina (s. Aubaret).