verstecken. Der Karen, der mir das erzählte, fügte hinzu,
dass sie aber vor einem Ausländer, welcher der Karensprache
mächtig, erst recht weglaufen würden, da sie ihn für einen Tazeit
(Waldteufel) halten würden. Andere sollen indess noch in der vom
König Tamotara gebauten Stadt Arimandana leben und dort, ihrem
doppelzüngigen Charakter getreu, den ihnen Gautama’s Prophe-
zeihung vorhersagte, sich nur durch den Lug und Trug des Handels
ernähren und ehrliche Feldarbeit verschmähen. Phyh (wie
bei den Schan die Nat heissen) bedeutet alt (in Karen). Im Birmanischen
meint Pyi einfach das Land. Mit den Paloung leben
einige Stämme der Dsit unter dem Namen Alo-loo-myo. Der Name
(ThekoderSak)Dsit bedeutetdie „ Aechten oder Wirklichen “ und
wird sich von den civilisirteren Pyu beigelegt sein, um sich von
ihren verwilderten Verwandten der Wälder zu unterscheiden.
Die mit den grossen und kleinen (Kanraxagyi und Kanraxagnay)
Königen der Kan (Kala oder Kara) in Verbindung gesetzten Kan-
ran (Kanyan) gehören nach Aracan.
Aus einigen der zurückgezogenen Waldstämme, die durch
entkommene Verbrecher und anderes Gesindel Zulauf erhielten,
bildete sich später, besonders am Sittaungflusse, der Stamm der
Zebain oder Yebain, die sich mit dem Seidenbau beschäftigen,
seit einer der birmanischen Offiziere aus dem Feldzuge des Königs
Tharop-piyeh gegen China Würmer von dort mitbrächte. Da
indess die übrigen Buddhisten auf diese Mörder unschuldiger
Geschöpfe nicht gut zu sprechen sind, zeigen sie sich nicht gern
in den Städten und Alompra erliess ein Verbot, dass kein Birmane
in ihren Dörfern wohnen dürfe.
Die drei Pagan.
Die flüchtigen Colonisten auf der Insel Johnjhlüt hatten sieh
in 16 Dörfern angesiedelt und beschlossen, um eine gemeinsame
Verwaltung einzuführen, aus der Versammlung ihrer Thugyi
(Aeltesten) einen Dammatajeah oder Oberrichter zu wählen,
damit er über die Beobachtung von Recht und Gesetz wache. Die
allgemeine Stimme traf Thamudirit oder Samudraraga, einen Verwandten
des letzten Königs vonProme, der so als Richter an die
Spitze gestellt wurde. Trotzdem waren die Emigranten in Folge
der langen Wirren in einen solchen Zustand der Schwäche und
Ermattung gefallen, dass es ihnen unmöglich war sich gegen die
wilden Thiere des Waldes zu vertheidigen, die sich alle im Aufruhr
zu ihrem Verderben erhoben hatten. Um nicht gänzlich zu
Grunde zu gehen, mussten sie sich als Vasallen derselben anerkennen,
und ihnen regelmässigen Tribut zu ihrer Nahrung bringen.
Täglich war ein Menschenopfer zu liefern, und nachdem
alle Kinder der Dörfer dahingegeben waren, blieb nur die Tochter
Dammatajeah’s übrig, deren Hand dem angeboten wurde, der
das Land befreien werde.
Nach langem vergeblichen Harren meldete sich endlich ein
Reiter, der zu demKampfe mit den Tyrannen des Waldes bereit war,
und nachdem er das Land von den wilden Bestien gereinigt hatte,
von Dammatajeah freudig als Schwiegersohn angenommen wurde.
Er war der Sohn eines alten Gärtners am Mali-Flusse, der zu
solch heldenmüthiger That von einem Priester aufgefordert war,
da dieser durch seine Berechnungen herausgebracht hatte, dass
derselbe (Thado Adeittsa Yaza genannt) ein Sprosse des alten