Antwort, sie solle unbesorgt sein, da der Prinz gewiss der Beherrscher der Welt
werden würde. Der König h a tte 99 Söhne von anderen seiner Kebsweiber, so
dass man im Ganzen mit Asoka und seinem leiblichen Bruder 101 Brüder zählte.
Nachdem Yinthasanrat den Prinzen Asokraxa zumUparat (zweiten König) erhoben
h a tte , sandte e r ihn fort nach Avantirattaburi, um die 99 Brüder vor ihm zu
schützen. Als Asoka auf der Reise nach Vethitsa-Nakhon, bei einem Halt am
Wege, die Tochter des Setthi Thamanok erblickte, fiel er in Liebe und vermählte
sich mit ihr in der Stadt Uxenakhon, wo später zwei Kinder geboren wurden, der
Prinz Phra-Mahintherat (-kuman) und die Prinzessin Phra-Sangkhamitraxa
(-thida). Die Verwaltung de,s Asoka machte die Erde zum Himmel. König
Vinthasanraxa zollte Verehrung und Opfergaben den Brahmana, die da Erzketzer
(Mitxathithi) sind, und in trauriger Welt-Verblendung blieb er der Phra-Phuttha-
Sasana (der heiligen Religion Buddha’s) fremd. Mehr als 60,000 Brahmana wurden
tagtäglich von diesem Könige gefüttert, bis an sein Lebensende. Als er den
Tod herankommen fühlte, da fing er an zu bereuen und die Abwesenheit Asoka’s
bedauernd, liess ihn eiligst herbeirufen. E r kam noch gerade in Zeit, um seinen
Vater sterben zu sehen und bestieg den Thron, seinen Bruder Phra-Ditsarat mit der
Würde eines Up a rat bekleidend. Als sein Halbbruder P h ra Sabannarat von
Asoka’s Besitzergreifung hörte, zettelte er mit der Bande der 99 P rinzen eine Rebellion
an, aber Asoka überkam sie und liess alle hinrichten. Als dann König
Asoka von den Weissagungen hörte, die von ihm vorherverkündet h a tte n , sandte
er eine Botschaft an den Einsiedler Sonaxivaka, für den eine Sänfte zur Reise b e re
itet wurde. Als er bis zum Kloster (Vat) Taniasenason gelangt w a r , wo alle
Arten wilder Thiere in Frieden und F reundschaft zusammenlebten, und dort unter
dem Mönch Atsakhutathen das Gesetz predigen gehört h a tte , tra t der bejahrte
Greis in den geistlichen Stand ein und verblieb d o r t, ungeachtet alles Drängens
und der Vorstellungen der E d e lleu te , dass er seine Reise zum König fortsetzen
möchte.
Als Asoka davon h ö r te , blieb er schweigsam und v e rstim m t, denn noch war
die Bekehrung nicht in ihm zum Durchbruch gekommen und er folgte, gleich
seinem V a te r, dem brahmanischen Götzendienst. Als er aber eines Tages die
Regellosigkeit und Unordnungen dieser Brahmanen-Heerde beobachtete, die
in eine Unzahl Secten zersplittert sich gegenseitig befehden und denen jed e
Selbstbekämpfung unbekannt i s t , da wandte sich sein Sinn der geheiligten Religion
Buddha’s zu. Im vierten J a h re seiner Regierung, im 218. Ja h re der Phra-
Ph u tth a-S ak k h a rat, wenn von dem Eingehen in das Niphan gezählt w ird , wurde
die Krönung Asoka’s vollzogen, und die Kraft seiner mächtigen Gewalt drang
eine Yozana (8000 Klafter) hoch zum Himmel au f und eine Yozana in
die Erd e hinab. Die Thevada schleppten ihm acht Ladungen Wasser herbei
aus dem Anotatta-See, und der König vertheilte davon unter seine Frauen und
Concubinen, wie auch warme Getränke. Dann brachten ihm die Thevada (Götter
oder Engel) Zahnstocher aus dem Holze des Khongta-Baumes, das stets einen
lieblichen Geruch im Munde erhält. Sie lieferten eine ziemliche Menge solcher,
und der König vertheilte davon unter die Edelleute und seine 60,000 Kebsweiber.
Dann versahen ihn die Thevada mit süssen Tamarinden (Makkam-phom) und
Galläpfeln (Samo), ausgezeichnete Arzneien, die im Himaphan-Walde wachsen,
so wie auch mit Phulikaxat, eine ganz vortreffliche Medicin für alle Arten von Gift,
bei Schlangen-, Centipeden-, Scorpionsbissen, und fernerhin holten ihm die Thevada
auch äusserst schmackhafte Mangos aus dem Pa-Phra-Himaphan (dem Walde
des heiligen Himaphan). Sie trugen ihm Himmels-Liqueure h e rb e i, in fünferlei
Art gefärbt, und himmlische Tischtücher, um die Hände abzuwischen, von gelber
Farbe. Diese Himmelszeuge waren von dem Baum Kammaphrük genommen, der
an den Ufern des See’s Xaththantathaha wächst. Und dann kamen alle die Nakh
des Drachengeschlechts herbei und brachten ihm geblümte Zeuge, die nicht
aus Baumwolle gewebt waren. Diese Zeuge fühlten sich ganz g latt an, ebenso
wie die Himmeiszenge. So hübsche Sachen kamen aus der Nakhaphiphob (der
unterirdischen Welt der Drachen). Die Thevada schenkten Blumen und Früchte,
die Drachenfürsten schenkten liebliche Wohlgerüche und S a lb en , die sie aus der
Nakhaphiphob für die Augen Seiner Majestät bezogen.
Weiter nun kamen Turteltauben in grossen Mengen herbeigeflogen und
brachten jeden Tag 90,000 Kuien (7,200,000 Scheffel) Waizen nach der Tenne.
Die Zunft der Mäuse kam eiligst h e rbei, die Spreu abzuziehen, um den Waizen
fein und rein zu machen, passend für königlichen Genuss. Die Bienen in gesellschaftlichem
Zusammenwirken trugen den Neetar der Blumen herbei und bauten
Honigwaben, um in grossen Mengen ihre Gaben darbringen zu können. Die
Bären spalteten mit ihren Zähnen das Holz für die K ü ch e , so dass man dort die
Töpfe bei einem beständigen Feu e r ohne Unterbrechung brodeln lassen konnte.
Und dann nahten sich die Wundervögel (Nok Karavek), die in buntem Glanze
ihres prächtigen Gefieders schimmern, durch ihre melodischen Töne eines Jed en
Herz mit wonniger Lust erfüllend. Vom Waldgebirge des Himaphan zogen sie
herbei, und ihre zauberischen Klänge füllten die Luft, und dann verklang ihr Gesang
in der Ferne, ohne dass ein Auge sie erschaut hätte.