von Yandabo mussten sie (1826) nicht nur ihre Eroberungen in
Aracan und Assam aufgeben, sondern noch die Küste Tenasse-
rim’s cediren. Nachdem die Engländer Molmein zum Sitz der
Verwaltung eingerichtet hatten, räumten èie das übrige Land und
die Peguaner, die mehrfach zu ihren Gunsten aufgestanden waren,
sich jetzt aher der Rache der Birmanen preisgegeben sahen,
flohen grösstentheils über die siamesische Grenze. Am Hofe
Ava’s gewann damals ein Emporkömmling, der von einem b ischer
zum Fürstenstande erhobene Menthagyi, (dessen Schwester
vom Könige zu seiner Gemahlin gemacht w a r), einen grossen
Einfluss, und als die Unzufriedenheit unter dem Volke zunahm,
das den König duich einen ihm eingegebenen Trank seiner Sinne
beraubt glaubte, gelang es dem Prinzen Tharawaddi (1836)
seinen Bruder zu entthronen. Nachdem er den Aufstand des
falschen Tsakyamin unterdrückt hatte, kehrte er von Ava nach
der in Amarapura neu erbauten Hauptstadt-zurück und residirte
dann eine Zeitlang im Palaste zu Madeh. Während seines zunehmenden
Irrsinns missglückte zwar die Empörung des Prinzen
von Prome, aber der Prinz von Pagan bemächtigte sich 1845 des
Thrones und nahm nach seines Vaters Tode (1846) den königlichen
Titel an. Nach dem Ausbruche des englischen Krieges
wurde er entsetzt und der jetzige König (Mendun-nnn), wahrend
die Engländer im Anrücken auf die Hauptstadt waren, durch
eine Palastrevolution auf den Thron gehoben, besonders durch
die Entschlossenheit seines jüngeren Bruders, den er deshalb
zum Eimschweming oder zum Erbprinzen ernannte. Er weigerte
sich lange Zeit, den geschlossenen Waffenstillstand m einen definitiven
Frieden zu verwandeln, da er meinte, von rechtswegen
die abgenommenen Provinzen zurückerhalten zu müssen , denn
nicht er, sondern sein Vorgänger habe den Krieg angefangen.
Bald nach der von Yule beschriebenen Gesandtschaft des Oberst
Phayre wurde die Gründung der neuen Hauptstadt in Mandalay
proiectirt. .
Oer vorige Krieg erhält nach Winter folgende Version in
den Hof-Annalen: „In the years 1186 and 87the Kulapyu, -or
white straugers of thè west, fastened a quarrel upon the Lord
Die Geschichte Ava’s. 69
of the Golden Palace. They landed at Rangoon, took that place
and Prome, and were permitted to advance as far as Yandaboo,
for the king, from motives of piety and regard to life, made no
effort whatever to oppose them. The strangers had spent vast
sums of money in their enterprise; and by the time they reached
Yandaboo, their resources were exhausted, and they were in great
distress. They petitioned the king, who in his clemency and
generosity sent them large sums of money to pay expenses, and
ordered them out of the country.“
Der Barbarismus, der bei jedem Anlass in der birmanischen
Natur wieder ausbrechen k an n , zeigt sich in der Behandlung,
die sie bei der Dauer des Krieges den Fremden in Ava angedeihen
Hessen, obwohl die Meisten derselben gar nicht einmal
Engländer waren. Solchen Unterschied machte auch der Gouverneur
Rangun’s nicht, der Jeden, der einen schwarzen Castor-
hut trug, einstecken liess und ohne die zeitigen Kanonenschüsse
der Kriegsschiffe massacrirt haben würde.
In den gerichtlichen Depositionen der Gefangenen ist folgende
die Aussage John Laird’s : „ Q. How were you treated in
prison? — A. At first, the whole of the prisoners had a long bamboo
passed between the leg s, over the fetters; so that one leg
rested on the bamboo, and the other on the platform on wich we
lay. We had no mats or pillows to He on. Our food was not
allowed to be brought into the gaol to us by our servants, without
paying a bribe at the door. The head-gaoler informed u s , that
we might be released from this state by paying among u s , to the
best of my recollection, between two and three thousand tieals.
There were nine of u s ; we refused to pay so large a sum, and a
smaller one was taken. As far as I remember, Messrs. Judson
and Price paid one hundred ticals each. Mr. Gouger, for himself
and two persons imprisoned along with him, two hundred
and fifty ticals.“
„Q. Were you maltreated when conveyed from Ava to Aong-
, ben-le? -ji A. Yes ; we were stripped of all our clothes, except
a pair of trowsers and a shirt; a rope was tied round our waists,
and we were bound two and two. A keeper, who had a rope