mit Hülfe der Juen oder Cochinchinesen versuchten Aufstand zu
bestrafen, unternahm der König einen neuen Feldzug dahin, zerstörte
völlig, was von der Hauptstadt noch übrig war, und liess
das entvölkerte Land als Wüstenei zurück, auf deren durch die
Behausungen vieler Menschen - Generationen gedüngtem Boden
bald, ein dichter Urwald emporwuchs und ihre Existenz selbst in
der Erinnerung vertilgte. Die. von mir eingesehene Geschichte
Kambodia’s schweigt über diesen letzten Gnadenstoss. Aber
während sie früher Nakhon Yat und Nakhon Luang als Hauptstadt
genannt hat, sagt sie von dem nächsten Könige, Pliaya Jaht,
dass er erst in Basan und dann in Panompen regiert habe, zwei
Städte, die schon südlich vom See in den sumpfigen Niederungen
liegen, wo allein die flüchtige Herrscherfamilie vor ihren blutgierigen
Verfolgern Sicherheit zu finden hoffen durfte. Als das
Jahr des Regierungsantrittes Phaya Jaht’s wird das Jahr 1306
der Mahasakkharat genannt,, was genau mit dem Jahre 747 der
Chunlosakkharat zusammentrifft, in welchem die siamesische
Geschichte die Zerstörung der kambodischen Hauptstadt durch
Ramesuen ansetzt (1385 p. d.). Mit den gerauhten Schätzen
wurde (749 Ch. S.) der Bau der grossen Pagode Phukhao thong
begonnen, die noch jetzt unter den Trümmern Ayuthia’s hervorragt.
Der Kaiser von China beehrte ihn mit einer Gesandtschaft
(1386) und als sein Sohn Phaya Ramchao auf dem Throne folgte
(1387), schickte er sogleich nach China, um seines Vaters Tod
anzuzeigen und um Bestätigung zu bitten. Ein Eunuch von
hohem Rang wurde abgeschickt, um die Investitur zu vollziehen,
nachdem die Trauerzeit für seinen verstorbenen Vorgänger pflichtschuldigst
beobachtet worden.
Von dem Tode seines Vaters erzählt die siamesische Geschichte,
dass Ramesuen oderRamasan, als er eines Abends nach
dem Palaste zurückkehrte, vor sich mitten auf der Strasse die
Erscheinung eines längst verstorbenen Prinzen, Mola oder (nach
Ändern) Thao Montien genannt, vor sich gesehen hätte, der auf
einem Elephanten dort gesessen und ihn unbeweglich angeblickt
habe. Der König, der ausser dem Morde seines Neffen wohl noch
andere Ursaciien hatte, Gespenster zu sehen, verschied bald darauf.
Unter der Regierung Phaya Ramchao’s (Tzoepandan) wurde
zuerst chinesisches Gewicht und Mass eingeführt. Bei seinem
Tode (1401) bemächtigte sich Intharaxa, König von Suphanna-
buri, des Thrones von Ayuthia und belehnte von seinen Söhnen
Chao Ai (den ältesten) mit Suphan, Chao Ji mit Phreksiraxa
und Chao Sam (den dritten) mit Xainat. Der König erhielt ein
neues Siegel von China und liess die Gewichte und Masse -dort
nochmals berichtigen.
Nach ihres Vaters Tode (1418) bekämpften sich die drei
Brüder um den Thron. Chao Ai und Chao Ji beeilten sich jeder
zuerst in Ayuthia anzukommen, und auf einer Brücke mit ihren
Elephanten zusammentreffend,, fielen beide im Zweikampf, so dass
der Preis unbestritten dem Jüngsten, Chao Sam blieb, der den
Thron unter dem Titel Borommaraxathirat bestieg. Von Xainat
nach Ayuthia kommend, brachte er Kühe nebst anderen Götterbildern
mit und liess seinen Sohn Phranakhon Indra krönen. Von
ihm wird eine neue Verheerung der Laosländer berichtet, und
Bevölkerung Siam’s mit den aus Xiengmai fortgeführten Gefangenen.
Da der chinesische Handel unter den andauernden
Seekriegen, die Siam mit Malakka führte, empfindlich litt und
die Kauffahrteischiffe beständigen Piratereien ausgesetzt waren,
so benutzte der Kaiser von China seine Autorität, um den beiden
feindlichen Mächten Frieden und Freundschaft anzuempfehlen
(1418). Der Krieg war entstanden, weil Sakanadhara; der König
Malakka’s, die die Strasse passirenden Kauffahrteifahrer anhalten
liess, um dem Handel Singapura’s, das unter siamesischer Bot-
mässigkeit stand, zu schaden. Er soll sich später freiwillig zu
Tributzahlungen verpflichtet haben, aber die siamesische Geschichte
spricht unter Phra Ramesuen oder Borommatrailokanat,
dem Nachfolger Borommaraxathirat’s (1434), von einer Eroberung
Malakka’s (1441). Die Malayen setzen sie unter Sultan Alaweddin.
Um die Abhängigkeit loszuwerden, wird erzählt, dass er eine Reise
nach China unternommen und von dem Kaiser, dem er die Oberlehnsherrlichkeit
angeboten, eine Prinzessin zur Gemahlin erhalten.
Wie Malakka musste sich auch Tavoy den Geboten des siamesischen
Königs unterwerfen (1467), der stets den Sieg an seine