In einer von mir eingesehenen Geschichte Tongu’s fand ich
folgenden auf die Portugiesen bezüglichen Bericht:
Im Jahre 933 schickte Natschin-naun, der König von Tongu,
nach Kiekyokanja und dem Kala (Ausländer) Najin (Najan) von
Sanlien. In Begleitung des Kala Najin kam auch der Sohn des
Rakein-Königs (von Aracan) mit einer grossen Armee, um dem
goldenen Fusse Huldigung darzubringen, [vielleicht nach normannischer
Weise am französischen Hof]. Als die Nachricht
davon bekannt wurde, bestellten die Brüder Minraekyautin und
Minraekyauöoa den Tiridzayjatschotin an die Stelle des Atha-
jakamanilekjahtein und wandten auf ihrem Wege zurück, um
nach Tongu zu marschiren. Ehe aber Minraekyautin dort anlangen
konnte, bemächtigte sich im Jahre 974 Najin, der Kala
von Sanlien, des Siri-damma-raxa-natschin-nyaun mit allen
seinen Grossen und Edelleuten und führte sie mit sich fort. Als
Minraekyautin und Minraekyaucoa nach der Stadt kamen, ernannten
sie den Athajakamanilekjahtan zu ihrem Comman-
danten und versetzten den Zoatimahatiridzayhataja von seinem
Platze als Niaunlontalein nach der Citadelle, um ihre Bewachung
zu übernehmen, während sie für die erledigte Stelle einen ändern
Zintamin, ohne die Befehlshaberschaft der vier Regimenter, einsetzten.
In demselben Jahre brach Mahadhammaraja (der
gerechte König des Gesetzes) gegen Sanlien auf und nachdem
er dort nach seinem Belieben geschaltet hatte, siedelte er in dem
Palastbezirk Hongsawaddi’s 5000 der aus Tongu nach Sanlien
fortgeführten Bewohner an und theilte sie in sechs Gompagnieen,
um mit den Cavalleristen im Osten und Westen die Wache zu
versehen. Dann nach Tongu zurückkehrend, ernannte er den
Dzayyakyautin zum Suaysoukgyi (den grossen Bluttrinker, als
Officierstitel) und den Uttajoh zum Suaysouk (Bluttrinker). Die
Familie und die Verwandten des Herrn Kala (Na-Kula, indem
Na, wie die aristokratische Form des ersten Pronomen, auch
überhaupt einen Ehrentitel ausdrückt), sowie die des Königs von
Tongu behielt er bei sich.
Die Annalen Martaban’s.
Narapadisethu, König von Pagan, gründete auf seinen Feld-
zligen die Stadt Martaban und bestellte als Gouverneur den Edlen
Alingma, der, da er sich aufsätzig zeigte, durch ein birmanisches
Heer vertrieben wurde. Er floh nach Zimmay, kehrte aber von
dort mit gemietheten Hülfstruppen zurück und erschlug den an
seine Stelle gesetzten Gouverneur Talapua. Er regierte dann
unabhängig, bis ihn der Abenteurer Wajumin oder Wayaeru, der
die Tochter des siamesischen Königs in Sukothay entführt hatte,
ermordete. Dieser errichtete dann das Königreich Martaban und
baute im Jahre 649 der vulgären Aera seinen Palast, in dessen
Fundament ein schwangeres Weib eingemauert wurde, an einer
Stelle, wo er drei Omen sah, einen Tiger, eine Schlange und
einen Pfau auf Eiern brütend, von denen das erste zahlreiche
Feinde, das zweite zahlreiche Schiffe und das letzte weisse Ele-
phanten bedeutete.
Dies sind die Angaben der peguanischen Geschichte, wie
ich sie in Birma fand. Als ihr Verfasser wird der Edelmann
Tameinpiatzo, der unter der Regierung Biinjaou’s in Pegu lebte,
genannt, und zur Zeit Alompra’s wurde eine birmanische Ueber-
setzung angefertigt. Eine siamesische Uebersetzung der Geschichtsbücher
der Raman macht ähnliche Angaben.
Phrachao Alangkhachosu (oder Narapadisethu), der König
Pukam’s, der die Stadt Sathöm (Thatung) erobert hatte, baute an
einer Stelle des Waldes Pathavan, wo Buddha von den Jacks
Huldigungen [also diesmal keine Steinwürfe] empfangen hatte,
die Stadt Motama und setzte als ihren Gouverneur den Khek
(Malayen oder Fremdling) Alimamang oder Alingma ein. Das