Eifersucht, die Phra Narai in Ramerat wegen der vierhändigen
Erscheinung eines Namensvetters in Siam fühlte, wird er ebenfalls
der Absendung eines Dam din genannten Hexenmeisters beschuldigt,
der sich unter der Erde hindurch grub und beim Hügel
Nophburi’s wieder an die Oberfläche hinaufarbeitete, aber in Stein
verwandelt wurde, als er halb heraus war. Von diesem Unglück
hörend, schickte Phra Narai die verlangten Götterbilder. Die
von Ramisserat abgesegelten Schilfe der Brahmanen wurden
durch Sturm zerstreut, und das Phra Uma führende trieb nach
Kamphuxa, wogegen Phra Narai und Phra Insuen nach Ligor.
Von dort kamen sie später nach Siam (vielleicht in der Colo-
nie Birmanen, die Brugiére zur Erbauung Ayuthia’s aus Ligor
holt). Eben dahin sandte Phra Ruang (700 Jahre nach Buddha),
um das in Ceylon verfertigte Buddhabild, Phra Sihing, zu erhalten,
das (obwohl von Metall) stromaufwärts schwamm. Auch
soll Ramathibodi, der als kambodischer König in Ayuthia herrschte
(zu einer Zeit, wo nur Sukhothay von Kambodia unabhängig
war), Gesandte an den König von Oudia in Hindostán geschickt
haben, um Brahmanen mit den drei Veda’s zu erhalten. Eine
siamesische Gesandtschaft, die nach Ceylon für religiöse Bücher
geschickt w ird , erwähnt Marsden aus dem Jahre 950 p. d ., und
brahmanische Bücher sollen 611 p. d. nach Kambodia gekommen
sein, vielleicht zu den traditionellen Büchern der Laos Kadilok
gehörend, woraus Low folgern will, dass die Laos Sabäer gewesen.
In der ältern Geschichte Siam’s werden besonders zwei
Ramathibodi erwähnt, und in der spätem noch mehr. Yon Jenen
regierte der in derPhongsavadan myang nya erwähnte in Sukhothay
, der andere in Ayuthia. Da ein anderer Commentator hinzufügt,
dass der in Sukhothay regierende Ramathibodi früher ein
Chao Phaya Kalahom (Minister) gewesen, rebellirt und sich unabhängig
gemacht habe, so fällt er mit Phra Ruang zusammen.
Der brahmanische Phra Ruang, unter dem Titel Rama Thibodi und
Phra Ruang der Lawa, als aus dem Xat Lawa (Geschlecht der
Lawa) stammend, finden sich vereinigt in der Mythe über König
Natheya kala voranaditsa, dem Sohn des Phaya Kakkhabat, der
aus seiner Residenz Takkhasinla Maha-Nakhon ein Heer von
Brahmanen abschickte, um Lavo oder Lawa-rata (die Stadt der
Lawas) zu gründen und dort aus Savannaburi geholte Reliquien
niederlegte (1003 p. d.). Der Name Phrahmana (Brahmanen)
meint hier wahrscheinlich, wie oft in den indochinesischen Darstellungen
, Phama (Birmanen). Die am meisten durch die Gegenwart
Phra Ruang’s begünstigte Stadt ist aber Sukhothay oder
Sacathay (wie Sacadwipa am Jaxartes). Der König der dort gefundenen
Stein-Inschriften führt den Namen Ramkamheng.
Zur Zeit, als Phra Ruang in Sukhothay aüf den Thron erhoben
wurde (im Jahre 1502 der Aera Buddha’s), hob Srichantha-
rathibodi Truppen aus und zog nach der Stadt Savadi, von wo
er den kostbaren Glasbecher und den Traipidok mit sich fortnahm.
Zur Stadt Xa Xieng luang kommend, holte er den
schwarzen Zahn des weissen Elephanten, mit Phra Ruang s Bild
darauf geschnitzt, wie es aus der alten Zeit von Phrachao Aru-
narath herstammte, dann den Zahn der grossen Schlange und
auch den Phra Traipidok nebst den heiligen Reliquien Buddha’s,
die in einem mit Kalk fest versicherten Steingehäuse für 120
Jahre aufbewahrt dort gelegen hatten. Bei dem Tode des Königs
fiel die Regierung anPhraMaha-Phuttha-Sakhon aus königlichem
Geschlecht, der an den Ufern des See’s Sano (Sumpf-Pflanzen)
lebte, damals Yat döm (das alte Kloster) genannt. In jenen Tagen
lebte ein Maha-Thero (ein Hoherpriester), der sich von dem
alten Stamme Phra Ramatheph’s ableitete. Dieser war in den
Besitz einer grossen Menge heiliger Reliquien gelangt, 650 an
Zahl, und hatte ausserdem zwei Schösslinge des heiligen Pipul-
Baumes erlangt. Als er aus Langkha-Singhon (Ceylon) zum
König Phuttha-Sakhon in Savadi kam, nahm er den Riss des
Vat Praxetavaranam und baute einen gleichen in Ho, in der
Nähe des Quartiers P h an , vor den Thoren der Stadt Kampheng-
phet. Dieses Kloster (Vat) wurde Sanghanavat genannt. Dann
setzte er den grossen und heiligen Bodhi-Baum in einen Eimer aus
reinem Gold und trug ihn nach dem SeeNakleh, neben dem Kloster
Semapaknam, um ihn dort zu pflanzen. Dann lud er die
heiligen Reliquien höchster Zuflucht ein, sich dort niederzulassen,
und das Kloster wurde Phra Srimaha-Phot-Langkha (der Vat des