
 
		Nakhon  Vat  baute.  Der  Name  des  mythischen  Königs  Ketu-  
 rualea wiederholt  in  kambodischer Aussprache  den  Mali - Fluss,  
 von  dem  die  zweite  oder,  nach  genaueren Autoritäten,  alleinige  
 Dynastie Tagoung’s  ihren Anfang nahm.  Den  verbannten Prinzen, 
   der Ceylon besiedelte,  kennt auch De  Couto  als Vigia Raya,  
 und  er bringt ihn von dem Eeyno  de Ajota  (a que hoje  chamamos  
 Tanacerim),  wo  sein Vater als  der mächtigste König  des Orients  
 herrschte  (500  a.  d.),  porque tinha  debaixo  do  seu  sceptro  todo  o  
 que  jaz  da ribeira  do  Gange  até Cochin china  e  pelo  Sertaö  até  
 quasi  40  graós  do Norte. 
 Als Phra In  bei  einer  seiner Wanderungen  auf  Erden  vergessen  
 hatte,  weibliche  Bedienung,  die  ihn  im  Himmel  stets  
 umgab,  mitzunehmen,  und  sich  in Folge  dessen  einsam  fühlte,  
 traf  er  mit Nang  Nakh  (wie  Herkules  mit Echidna)  zusammen  
 und  baute  für  seinen Sohn Ketumalea,  der  im Himmel  nicht geduldetwurde, 
   eine königliche Residenz.  Da aber Phra Ketumalea  
 in Erinnerung  einer himmlischen Schönheit,  die  seine Liebe  nicht  
 erwiederte,  in Wahnsinn  fiel,  sandte Phra In  zu  seiner Heilung  
 und Zerstreuung Phra Anon  und Phra Isuen mit vielen Thevadas.  
 Nach  seiner  Heilung  kam  auch Maha Phrohm  vom Himmel  und  
 weihte  sieben  Schüler als Phrahmana.  Diese,  die Vorfahren  der  
 kambodischen Brahmanen,  lebten  zusammen mit den  (buddhistischen) 
  Priestern,  die  aus  den  Schülern Phra Anon’s hervorgingen  
 und  in Nakhon Vat wohnten.  Der König mit  seiner Familie,  für  
 welche  Phra  Isuen  die  Waffen  hütet,  bildete  die  dritte  Kaste.  
 Nach  einer  siamesischen Mythe kamen Suvanne Male  und Suvanne  
 Malai,  die  geflügelten Töchter  des  auf  Khau Krailat  (der Berg  
 der  drei  Gipfel  oder  Kailasa)  residirenden  Götterkönigs,  auf  
 Erden herab,  um König Sinthong  zu  rauben,  und als dieser wieder  
 aus  dem Himmel  entfloh,  seine Gemahlin,  deren Sohn  später,  von  
 den Thevadas begleitet,  auf Erden zurückkam,  um  seinen Vater zu  
 suchen,  und alle Widersacher mit  seinem mächtigen Bogen schlug. 
 Als  bei  der Ankunft Phra Phutthakhosa’s mit aller Art Alphabeten  
 König Ketumalea  demselben  Nakhon  Vat  zum Aufenthalt  
 überlassen,  zog  er  nach Osten  und  baute  die Stadt Bengmalea.  
 Phra Ketumalea’s Mutter, Nang Thevadi,  war  dem Könige Prom- 
 Thevong,  der  in  Nakhon  Tom  herrschte,  vermählt,  aber  sein  
 wirklicher Vater  war  Phra  In,  zu  galanten  Abenteuern  immer  
 fertig,  wie  der  hellenische Zeus.  Toutes  les  deux  constituent,  
 mythiquement parlant,  une même  femme,  bemerkt Eckhaus  von  
 den  beiden  Schwestern  der  brahmanischen  Legende  (im Astika-  
 parva)  als Vinata  und  Kapishi  oder  Kadrou  (mère  d’un  peuple  
 de Kadraveyas,  de  deux  serpents,  d’hommes  serpents).  Dans  la  
 séparation  de  ses  deux natures  une d’elles,  représentant  l’origine  
 céleste,  est de  nature  lumineuse,  l’autre  d’origine  terrestre  et  de  
 nature  ténébreuse,  la Naga-Kanya,  est  la  fille  de  serpent.  In  
 dem  Svayamvaraparva  (des Mahabharata)  finden  sich  Schlangen  
 im  Gefolge  der Götter,  da  ausser  den  unterirdischen  andere  die  
 Himmel  bewohnen.  Zu  den  33  Göttern  im Devadüngsa werden  
 drei  Klassen  von  Göttern  gezählt,  als  3  Vasu,  11  Rudra  und  
 12  Aditja  mit  Pragapati  und  Indra  (nach  der  Vrihadaranjaka-  
 Upanishad).  Moore  fügt  an  ihrer Stelle  die  beiden Reiter  (Açvi-  
 nau)  ein.  Die  Mongolen  unterscheiden  die  8  Götter  der Güter  
 (erkin  naimane dun tengri),  die 11 fruchtbaren Götter (arban nigen  
 dokshin  tengri),  die  12  Söhne  der Sonne  (arban  chojar  naränu  
 köbegünfund  die  zwei jungen Götter (chojar salagho tengri) unter  
 Ohormusda. 
 In weiter Ferne,  nordöstlich von  dem Thalesab,  dem  grossen  
 See Kambödia’s,  liegt  das  Reich Khomeratta  oder  das Land  der  
 Lotosblumen  (Khoma  oder Dok bua).  Die  Bewohner  desselben  
 trügen Gewänder,  die  aus  dem  Ausspreizen  der  breiten  Lotosblätter  
 verfertigt wären,  indem  sie  die jetzt verlorene Kunst verstanden, 
  aus den Fibern der Lotospflanze Zeuge zu weben (während  
 die  feinen Stoffe Manilla’s  aus denen der Ananas  bereitet werden).  
 Kambala bezeichnet im Sanscrit den Namen eines aus Pflanzen wolle  
 oder Lotos  bereiteten Zeuges  und  zugleich  den Namen eines Naga.  
 Wie Virgil  spricht auch Plinius  von  den  feinen Geweben,  die  die  
 Frauen  der  Serer  aus  den  Blättern  eines  Raumes  verfertigten.  
 Am  Indus  sah Apollonius  Sandalen  aus  den  Fasern  des  Byssus  
 getragen  und  die  Vornehmen  waren  in  Byssus  gekleidet,  der  
 ihnen  auf  den  Bäumen  wuchs.  Nach  Herodot  benutzten  die  
 Indier  die  auf  wilden  Bäumen  wachsenden  Vliesse  zur  Tuch- 
 JÎ as ti a u ,  Ostasien:  I.  26