ihrer Königswtirde aus Sukhothay zu holen pflegten, also die dortigen
Herrscher für ihre Oberherren anerkannten. Von dem im Jahre
1368 p. d. regierenden Könige wird gesagt, dass er die Freundschaft
mit Sukhothay abgebrochen, und durch die Superiorität
Ayuthia’s musste jene Stadt ihren Einfluss verlieren. Die Geschichte
Martaban’s erwähnt gleichzeitig aus Siam gekommene
Kriegerbanden, die in den Sold des Königs tretend, Palastrevolutionen
anzettelten, und deshalb wohl zu denselben Abenteurern
aus dem Laoslande gehörten, die sich in den kambodischen
Grenzprovinzen durch Gründung Ayuthia’s ein Königreich erkämpften.
Die Eroberung Martaban’s durch Uthong fällt in eine
Periode, wo diese Stadt durch innere Fehden geschwächt war,
und der vertriebene König seine Residenz nach Hongsawaddi
verlegt hatte. Die Provinzen Tenasshrim’s mit Tavoy und vielleicht
äuchLigor waren auf den Eroberungszügen Narapatisethu’s
temporär in den Besitz der Birmanen gekommen, werden aber
leicht in die Hände der Siamesen gefallen sein, daPagan damals
schon von den Chinesen zerstört war, und das kaum gegründete
Ava genug zu thun hatte, sich seiner plünderungssüchtigen Nachbarn
zu erwehren. Dass sich die Macht der siamesischen Könige
noch weiter hinab*), bis nach Johore erstreckte, geht aus den
malayischen Berichten hervor, und daher mag der Name Malaka
(Malakka) bei der späteren Revision der Chroniken eingefügt sein.
Auch Singapore wird als dem Könige Siam’s (Boubatnya, König
von Syaharnou oderSornau) tributpflichtig genannt, der, um den
Mord seines Schwiegersohnes Sanghasinga zu rächen, den javanischen
Usurpator Paramegvara vertreiben liess, wogegen nach
de Barros eben dieser mit Hülfe der Cellates Cingapura einnimmt.
Die Geschichte Java’s oder (im Siamesischen) Xava’s berichtet von
Menak Gengga, der seine Eroberungen durch das angeheirathete
Majapahit vergrösserte, dass er den Angriff eines von Kambodia
gesandten Heeres zurückgeschlagen habe, und bedient sich so
*) E porque sube que a te rra 'era del rey de Siao Ihe mandou pedir que
lhe quizesse dar com o titulo do K e y , sag t Couto von dem Malakka gründenden
Malayenfürsten.
des aus früher bekannten Namens, während in Wirklichkeit
Kambodia damals dem in Siam residirenden Herrscher unterworfen
war.
Bei Ramathibodi’s Tode (1369) succedirte sein Sohn Rarne-
suen,' der, nach Pallegoix, dem Bowring folgt, für ein Jahr auf
dem Throne gesessen hab^, dessen sich dann (1370) sein Bruder
Borommaraxa bemächtigt.' In der mir mitgetheilten Copie wird
gesagt, dass Ramesuen bei seines Vaters Tode aus seiner Statthalterschaft
Lophburi nach Ayuthia gekommen und dort gekrönt
sei, dass er aber, nach einem glücklichen Kriege in Kambodia
vorgezogen, in seiner, den eroberten Provinzen näheren Residenz
Lophburi zu verbleiben, und seinen Bruder Borommaraxathirat
in Ayuthia eingesetzt habe, um von dort aus die Kriege mit
Xiengmai und Laos (im Jahre 742 der Chunlosakkharat) zu leiten.
Die kambodische Geschichte nennt freilich denjenigen König
Siam’s, der im Jah re -1294 der Mahasakkharat die gänzliche
Unterwerfung des Landes beendete und seinen Sohn, PhayaKrek
unter dem Titel Chao Entraraxa auf dem Throne installirte, Chao
Borommaraxa, doch will dieser Name nur besagen, dass er der
höchste Oberkönig gewesen. Das berühmte Gold-Bild Buddha’s
in Pichai wurde unter dieser Regierung verfertigt (1380). Von
Tachard wird ein goldenes Colossalbild in Sukhothay erwähnt.
Auf die Sendung des Kronprinzen nach China (1376) erhielt
Siam sein Staatssiegel und den Namen Sien - lo. Auch bei der
Thronbesteigung war (1370) ein Huldigungsbrief geschickt, in
dem die Chinesen den königlichen Titel als Cham lit chiu piya
lesen. Als beim Tode Phra Borommaraxa’s sein Sohn Chao Thong-
Lan sich die Krone aneignen wollte, kam Ramesuen aufs Neue
von Lophburi nach Ayuthia herab (1382 p. d.) und liess seinen
Neffen erschlagen, um von jetzt an selbst in Ayuthia, als der
durch seine günstige Lage an Bedeutung wachsenden Hauptstadt
des Landes, zu verbleiben. Die Kriege mit den nördlichen Laosländern
wurden eifrig fortgeführt und nach der Eroberung
Xiengmai’s zahlreiche Colonieen von Kriegsgefangenen in Batta-
bong, Sangkhala, Srithammarat, Chantabun angesiedelt. Auch
mit dem alten Reiche Kambodia war es jetzt vorbei. Um einen