des mit Wald bedeckten Berges. Alle Xaphoxiphrahm beeilten
sieb ihre Opfergaben zu bringen, die von Bathammarat niedergelegt
wurden. Dann huldigend, sagte e r : „ Der Diener der
beiden Herren, habe ich die Stadt erbaut, nach den Worten des
Herren habe ich sie vollendet. Ich bitte jetzt um einen Namen für
die Stad t.“ Der Eremit Satxanalai erwiederte: „Am heutigen
Tage noch werde ich aufsteigen, um den Himmel [Thevalok, als
die Welt oder Wohnung der Götter, wie Tengri im Mongolischen]
des Phra-In-Savan (des Herren In am Firmamente) zu besuchen,
am heutigen Tage noch werde ich wieder niederkommen: Savan-
Thevalok sei deshalb der Name der Stadt. “ Die Xaphoxi-Phrahm
versammelnd, richteten die heiligen Eremiten, Satxanalai und
Sitthimongkhon, ihre Worte an sie, fragend: „Wen wollt ihr
zum König? wer ist der Würdigste? “ Alle die Xaphoxi-Ph rahmana*)
erwiederten: „Bathammarat sei unser König, er ist der Aelteste
von uns Allen.“ Dann sprachen die Eremiten: „Dreierlei sind
die Herren, von dreierlei Ursprung entsprossen auf der Fläche
der Erde, sie sind: der König (Krasat), der Besitzer (Sethi oder
der Reiche) und der Phrahmana, diese prangen auf der Erdoberfläche.“
Dann bestätigten die heiligen Eremiten Bathammarat
und setzten ihn zum König ein, unter dem Titel Phaya-Thamma-
Raxa, und sie gaben ihm zur Seite eine Gattin königlicher und
himmlischer Abkunft, die in weiblicher Linie von Nang (Frau)
Mokhali**) herstammte, der Brahminin im Hause Rijapunxai.
Sie erhoben sie zur (ersten oder rechtmässigen) Königin im Paläste
des Herrschers. Und die heiligen Eremiten nach einiger
Ueberlegung sprachen so : „Noch bedarf es der heiligen Reliquien,
die Reliquien schafft herbei des Schädels und der Fingerknochen
der linken Hand. Zur Zeit, als unser Herr ins Niphan einging,
erhielt ich bei der Yertheilung dfurch den König Sritham-Sakkharat
*) Die X apho-Xi-Phrahm werden mitGefässen zum W assersprengen, wie die
Jogi dargesteilt. In einer Abschrift wird bemerkt, dass sie die brahmanische
Schnur (Phrot) getragen.
**) Nach Csoma de Körösi erhielt Kolita den Namen Mugalan oder Mongo-
lyana, weil er von mongolischer Familie abstammte.
diese Reliquien [Sri Dharma Sakkharat, als Titel Ayasatru’s,
wie auch Asoka’s]. Sie sind noch unter einem Eisenbaum [ton
rang, dessen hartes Holz besonders beim Klosterbau benutzt
wird] begraben und werden durch zwei Geier bewacht, ein
Männchen und ein Weibchen. Geht denn, und hebt diese
heiligen Reliquien! “
Als der heilige Eremit diese Ansprache vollendet, stieg er
zum Himmel empor, durch die Luft zum Königsberge gehend,
und dort nach sieben Tagen, als seine Zeit erfüllt war, verliess
er seinen irdischen Körper.
Aber Phaya Sri - Thämma - Raxa - Chao berief die Xaphoxi-
Brahmanen zur Versammlung, und mit ihnen berathend, sagte er:
„Lasst uns gehen und des göttlichen Herren Reliquien heben und
sie in unserer Stadt niederlegen. Eines Baumeisters bedarf es,
sie wohl und sicher in der Kapelle, zu verwahren.“ Nun fand sich
ein Mann, Baphitsanu genannt, ein Mann mit Namen Baxiphit, ein
Mann mitNamenBarittijana, ein Mann mitNamenBa-in unter ihrem
Haupt: diese fünf Künstler hielten eine Berathung, wie der Bau
auszuführen sei, und dann beschlossen sie und sagten: „Wir werden
ein Werk vollenden, schöner und wunderbarer, als je ein solches
von Architecten auf dem Erdkreise ausgeführt ist.“ Nachdem
sie es ausgeführt (wie des weitern beschrieben is t), wurden die
Reliquien geholt, woher der Spruch Khao rang reng (der Baum
mit des Geiers Nest) entstand, und dann verordnete der König,
dass alles Volk sein Gold und Silber brächte, damit die Künstler
die Schmucksachen des Tempels fertigten.
Wie Low bemerkt, nennen die Lao ihr Land Chi-mai (priester-
liches Gebiet) oder auch Sovannaphom (der goldene Brahma),
weil der erste König im Traume Brahma vom Himmel herabsteigen
sab, ihm einen goldenen Pipul-Baum zu überreichen. Der ordi-
nirende Oberpriester wird Rawli von Fitch genannt. Xi (Mönchspriester)
wird noch jetzt von den Lao in einer Weise verwandt,
um Person überhaupt zu bezeichnen, denn von Rechtswegen sollte
ein Jeder Priester sein. Für Laien haben sie deshalb auch den
Ausdruck Khon dib, ein roher oder unreifer Mensch. Xieng meint
etwas Schräges und Schiefes, und deshalb eine Stadt, als von