Malay in der Stadt Kamphuxakam (auf der Insel Langka geboren)
besuchte Himmel und Hölle und beschrieb, was er gesehen.
Die directe Ankunft Buddhagosa’s in Kambodia wird von den
Aracanesen bestritten, die ihn nach Thatung bringen, und auch
die Siamesen kennen eine Version, nach welcher er von Birma
wenigstens ausgegangen ist.
In MyangAloi oder MyangPhama*) herrschte ein mächtiger
König, der durch seine Verdienste die Fähigkeit zu fliegen erlangt
hatte. Er sandte Priester nach Sinho oder Langka, um
die heiligen Pali-Bücher abzuschreiben, die dort von Phra
Phutthakhosa verfasst worden waren. Bei ihrer Bückkehr wurden
sie durch den Sturm an die Küsten Kambodia’s verschlagen, und
dort vom König Pathummasurivong mit grossen Ehren empfangen
und ihnen sein eigener Palast, in ein Kloster verwandelt (als
Nakhon Vat), zum Aufenthalt angeboten. Als der Chao Aloi
(der König von Aloi oder Alovi) davon hörte, schickte er nach
Kambodia und verlangte von dem Könige, dass er ihm seine
Priester mit den Büchern herausgäbe, und als ihm diese Schätze
verweigert wurden, kam er zornentbrannt mit einem gewaltigen
Heere, drohend, Alles zu vernichten. Aber die Frömmigkeit,
unter allen Bewohnern der Stadt, vertheidigte dieselbe gegen,
was immer unternommen war, und der Chao Aloi, sehend, dass
alle seine Versuche fehlschlugen, flog zuletzt brausend mit wildem
Unmuth in sein Land zurück. Der König Kambodia’s aber dotirte
das Kloster noch reicher wie früher und installirte dort den gelehrtesten
der Priester als Abt, unter dem Titel Phra Phutthakhosa,
damit dieser heilige Name sich verewige. Später wurde
derselbe von Phra Ruang nach Phitsanulok eingeladen, wo er
1500 B. S. starb. Als Phra Anon von Langka nach Nakhon Vat
kam, brachte er sieben Schüler mit, deren vornehmster Phra
Sukhon war, ein jetzt erblicher Titel eines Abtes von Udong.
Phutthakhosa, 236 Jahre nach Buddha geboren, hatte eine Kesini
Phramani zur Mutter und einen Kesi Phram zum Vater. Andere
sagen, dass seine Mutter vom Stamm der Khek war. Mit seinen
Schülern über Land nach Kambodia kommend, predigte er die
*) Mit Phaman bezeichnen die Siamesen auch die Brahmanen, indem sie
dieses Wort, nicht wie im P a li, sondern wie die Inschriften vonDhauli schreiben.
heilige Religion zu Phra Ketsamalea’s Zeit. Das Concil wurde
218 Jahre nach Buddha abgehalten und 236 Jahre nach Buddha
ging Mahinthathen nach Langka. Milinda war 500 Jahre nach
Buddha geboren.
Die vermeintliche Sendung Buddhaghosa’s (nach der gewöhnlichen
Rechnung) fällt in dieselbe Zeit, wo auch andere
Missionäre Indien verliessen, um nach China zu ziehen und
so auf ihren Fahrten Hinterindien berührt haben mögen. Als
der das Gesetz für kostbarer, als die geschenkte Perle des
südindischen Königs, erklärende Prinz Bodhidana beim Tode
des 27. Patriarchen unter dem Namen Bodhidharma in der
Würde gefolgt war, schiffte er sich nachHonan ein, ein Ereigniss,
das ungefähr Ende des fünften Jahrhunderts gesetzt wird. Die
Chinesen sprechen von einem siamesischen Königssohn, der die
unter Kaiser Mingti bei ihnen eingeführte Lehre fester begründet
habe, aber die Siamesen, wie Kaempfer bemerkt, wüsten nichts
von dieser ihnen zugedachten Ehre. L’empereur de Ceylon suit
la religión de Bedda ou Budsi qui, originaire de Siam, voyagea
jusqu’ au Japon, sagt (1750) Wolf. Dass damals viele Verbindung
zwischen Indien und China bestand, geht aus den Geschenken
von Kleinodien hervor, die vom König Chandraprija
Kaiser Wuti aus der Songdynastie (428) und (501) die Dynastie
der Liang empfing. Der 400 p. d. das Reich der jüngeren Gupta’s
erweiternde Devagupta wird in einer Inschrift unter den Mahis-
vara oder Siva verehrenden Fürsten als Oberkönig genannt, aber
Buddhagupta (484 p. d.) tritt bei Hiuenthsang als ein eifriger
Verehrer Qakjamuni’s auf.
Wie vor der Wiederherstellung das Original im Pali, die
Athakatha auf Ceylon nur im Vernacular bestand, so finden sich
auch jetzt noch in Birma und Siam Gelehrte, sowohl in als ausser
dem Priesterstande, die neue Commentarien zu einzelnen Abschnitten
des Pitakat hinzufügen, besonders im Abhidhamma
oder den Sutras. Sie lieben meist ihre Darstellung mit Brocken
aus dem Pali zu untermischen, oder fügen auch ganze Sentenzen
ein, wenn nicht, wie besonders häufig in Birma, die Anlage des
Buches überhaupt ein fortlaufendes Anet ist, indem jeder vorangestellten
Phrase des Pali ihre Umschreibung in der Volkssprache
B a s t i a n , Ostasien. I.