weil Indra der Tausendäugige sie angezeigt hatte. Der König
herrschte dort bis zu seiner Todesstunde, und ihm folgten sein
Sohn und Enkel, hei denen die Regierung für vier Generationen
von Königen verblieb.
In diesem Lande lebte ein Aussätziger, am ganzen Körper
mit Geschwüren bedeckt, der das Feld bestellte, Pfeffer und
Liebesäpfel (Madüa) pflanzend. Er sammelte die reifen Früchte
und verkaufte sie, um seinen Lebensunterhalt zu gewinnen. An
einem der Apfelbäume, der nahe bei seiner Hütte stand, pflegte
er täglich zu uriniren, und die Samentheilchen imprägnirten die
Wurzel, so dass der Baum durch ihre Grösse ausgezeichnete
Früchte trug, weil das Princip des Lebens in ihnen schwoll.
Nun geschah e s , dass die Prinzessin des königlichen Hauses ein
Gelüst verspürte, Liebesäpfel zu essen. Sie schickte eine ihrer
Dienerinnen, die umherging, zu kaufen und einen besonders gros-
sen und schönen Äpfel' zurückbrachte. Die Prinzessin fühlte sich
schwanger und theilte es ihrem Yater mit, der strenge Nachforschungen
anstellen liess, aber sich überzeugte, dass kein
männlicher Besuch bei ihr eingetreten war. Die Schwangerschaft
schritt fort und nach zehn Monaten gebar sie einen Sohn,
der die Tanja-lekkhana (die Zeichen des Königthums) an sich
trug. Seine königlichen Verwandten beeilten sich alle um die
Wette, ihn zu liebkosen, zu pflegen und sorgsam zu hüten. Als
er das Alter von drei Jahren erreicht hatte, beschloss sein Grossvater,
sein Prognostikon zu stellen und wünschte deshalb auszumachen,
wer sein Vater sein möchte. Er liess es deshalb durch
das Schlagen der Gong verkünden, dass alle männlichen Bewohner
seines Königreichs, ohne irgend eine Ausnahme, sich auf der
Ebene versammeln sollten, Jedermann mit Kuchen und Früchten
verschiedener Art in seinen Händen. Nachdem der König im
Gebet um Erkennung des wahren Vaters nachgesucht hätte, liess
er seinen Enkel hervorbringen und durch die Versammlung hindurchtragen.
Der Aussätzige nun, Sen Phom mit Namen, hatte
nichts in seiner Hand, als einen Klumpen kalten Reis, aber dennoch,
als der Prinz bei ihm vorbeikam, fiel er ihm um den Hals,
umarmte ihn und begann von dem Reis in seiner Hand zu essen.
Als die Leute das sahen, verwunderten sie sich, man hörte murren
und spotten und allgemeiner Unwille gab sich kund. Der König
von Traitrüng war im höchsten Grade beschämt und niedergeschlagen.
Er gab Befehl, dass die Prinzessin und sein Enkel
zusammt mit dem Aussätzigen auf ein Floss gesetzt und ihrem
Schicksal überlassen werden sollten. Das Floss aber trieb zu
der Apfelpflanzung in der Nähe der Stadt und der Aussätzige
half seiner Frau und seinem Kinde dort ans Land. Die vereinten
Verdienste dieser drei Personen zogen Amarintharat herbei, ihnen
in Körpergestalt zu erscheinen, und er überbrachte ihnen eine
Gong, deren Klang alle ausgesprochenen Wünsche erfüllen würde.
Der Aussätzige schlug zunächst die Gong, Heilung seiner Krankheit
wünschend, und wurde in einen von Schönheit strahlenden
Jüngling verwandelt. Mit der Gong nach Hause kommend, war
seine Frau überrascht und erfreut. Sie wünschten sieh Gold und
gaben es den Künstlern, um eine goldne Wiege für den jungen
Prinzen zu fertigen, und deshalb wurde dieser unter dem Namen
Uthong bekannt. In dem Jahre 681 der Lusakkharat liess
Uthong’s Vater an jener Stelle durch den Klang der Gong (wie
Putraka durch die Zeichnung seines Stabes Pataliputra) eine
Stadt entstehen, Khirixai-Xieng-Sen (der Platz, der den Aussatz
heilte) oder auch Thepha-maha-nakhon genannt, weil sie durch
die Macht der Thephajuda geschaffen war. Von allen Seiten
strömten Bewohner nach dieser Stadt, so dass sie bald volkreich
wurde. Und der König, der dort herrschte, ist in Sayam-Phrathet
! als der König Khiri-Xai-Xieng-Sen bekannt. Als im Jahre 706
der Lusakkharat der König K h iri-X a i-X ien g -S en im 26. (nach
Ändern im 45.) Jahre seiner Regierung starb, verschwand das
I Himmelsgeschenk der Gong und wurde nicht mehr gesehen.
[Der Prinz Uthong aber folgte seinem Vater und regierte an. seiner
Statt. Er fasste (nach sechs Jahren) den Plan, eine neue Stadt
zu gründen, und sandte seine Boten aus, um nach einer passenden
| Stelle auszusehen, wo kein Mangel an Fisch wäre. Auf ihrem
IWege nach Süden kamen die Kundschafter in die Umgegend des
|SeesSano, mit Sumpfpflanzen bedeckt, und fanden ihn fischreich,
(Sowie *u Jeder Hinsicht fruchtbar und günstig. Sie kehrten des