
 
		Die  Fiiivstenthiimer  der  unteren  Schan. 
 Nach  den  Chroniken  der  südlichen  Sehan  oder Laos,  die  ich  
 in Birma  sah  und  die meistens  schon  von Richardson  mitgetheilt  
 sind,  beginnt  die  Geschichte,  ähnlich  der  siamesischen,  mit zwei  
 hrahmanischen Heiligen oder Eremiten, Wathooday und Tukadanda  
 (Varttadeva  und Tokadanda)  genannt,, die  durch  das Blasen  einer  
 rechts  gewundenen Muschel  die Mauern  und Thürme  der  Stadt  
 Labong  (Hari jungra)  aus  der Erde  hervorsteigen  und  den Graben  
 einsinken  Iiessen.  Die Tritonenmuscheln werden  stets  von  
 den Brahmanen,  zum  Theil  auch  von  den  Buddhisten,  bei  Opfer-  
 ceremonieen  gebraucht,  und  den  entgegengesetzt  gewundenen  
 wohnt  eine  besonders  heilige  Kraft*)  bei.  Diese Tugend wird  
 nicht nur an  ihren  Ton,  sondern  schon  an  die  Form  geknüpft. 
 Nachdem  die  frommen Männer  die Plätze  der Tempel  umgrenzt, 
   versammelten  sie  die  in  den  Wäldern  zerstreuten  Ein-  
 gebornen  und  führten  sie  nach  der  neuen Ansiedelung,  um  in 
 *)  Especial  value was  assigned  to  the  mineral  harmotome  or  cross  stone.  
 Pliny  r e la te s ,  th at  the  Ethiopiens  attached  gre at  sanctity  to Ammonites  (like  the  
 Hindoos).  The  nummulite  was  the  subject  of  many  German  legends  under  the  
 name  of theBauern-Pfennig  or  peasant’s money and Teufelsgeld  or  devil’s money.  
 In  certain  p a rts  of Spain many  individuals  wear  the  shells  of terebratulae  in their  
 pockets,  as  specific  against  cholera.  The  petrified  teeth  bf sharks were conceived  
 to  act  as  charms  against  various maladies.  Under  the  name  of glossopetrae  they  
 were  believed  to  be  the  tongues  of serpents  or birds.  At Malta  they are  supposed  
 to  be  those  of vipers  petrified  by  St.  P a u l,  while  a t Krain  th ey  bore  the  name  of  
 T eufelsklauen,  from  an  idea  there  th a t  the  evil  spirit  had  torn  his  claws  in  the  
 clefts  and  crevices  of  the mountain  (s.  Richardson). 
 Städten  und  Dörfern  zu  wohnen.  Diese  Gründung  Labong’s  
 wird  in  das  Jahr  1118  der  Aera  Buddha’s  gesetzt  (574  p.  d.).  
 Nach  den  von Louböre gesammelten Notizen wurden die Siamesen  
 in  ähnlicher Weise  durch  den  König  Prapoa  in  festen  Niederlassungen  
 am  Flusse Pourselouc  vereinigt. 
 Nachdem Labong wohlbefestigt und mit einem Palast versehen  
 war,  würdig  für  die Wohnung  eines Fürsten,  sandten  die Brahmanen  
 an  den König  von  Sarvathina,  der  in -Chandapura  oder  
 Wintian (Viengchan) residirte,  und  baten  um  seine Tochter  Jama-  
 devi  oder Ramadevi,  dass  sie  in Labong  herrsche.  Dieser  Zug  
 bestätigt  die Bemerkung  in  der Phongsavadan Myang nya,  dass  
 in  Laos  die weibliche Linie  vorwie'ge,  denn  sonst  sucht man  in  
 siamesischer  und  kambodischer  Geschichte  selbst  einheimische  
 Prinzessinnen  nur  immer  rasch  auf  irgend  eine Weise  zu verhei-  
 rathen.  Bei Mac Leod’s Besuch in Kiang Hun führte dort die Wittwe  
 des  verstorbenen Tsoboa  die Regierung  für  ihren minderjährigen  
 Sohn,  während  die  Siamesen  oder Birmanen  einen Minister als  
 Reichsverweser bestellt haben würden.  The  country  of the Lolo,  
 south ofYunan,  is  governed  by  a  female (Goddard).  JeneKönigs^-  
 tochter wird  die Wittwe  des Königs  von Kambodia genannt,  aber  
 in  einem  altsiamesischen  Gedichte,  das  ich  in Bangkok  la s ,  war  
 ihr  Gemahl  noch  am  Lehen  und  entlässt  sie  für  die  wichtige  
 Mission  der Civilisirung  eines wilden Volkes,  schwanger mit  den  
 Zwillingssöhnen,  die  sie  nachher gebar,  als  die  Stammherrn  der  
 künftigen Dynastie. 
 Auf  das  Verlangen  Thevarasi’s  (des  göttlichen  Eremiten),  
 des  Fürsten  von  Riphunxaija-Kun-Namphon,  sendet  der König  
 von  Lavo  seine Tochter Chama-devi,  dem Kaiser  von Kamphot  
 vermählt,  dorthin,  um  die Religion Phra-Phjuttha’s  zu  begründen  
 und  den  Trai-Pidok  einzuführen.  Unter  den  Segenswünschen  
 ihres  Gemahls  betritt  sie  in  der  Begleitung  von Priestern  das  
 zu  ihrem  Empfange  vorbereitete  Schiff  und  wird  längs  des  
 Flusses  durch Processionen  aus  den  verschiedenen Lavo-Städten  
 geleitet.  Auf dem Wege  baute  sie  die Stadt Phrabang  und  setzte  
 ihre Reise  fort  über Kantika, Busarata, Buran,  Theburi,  Bang,  
 Rakasiet  und  Raheng  oder Laheng  (Rahein  oder Yahein).  Der