i ahnen zu fesseln wusste und der durch seine Einrichtungen das
eigentliche Siam umgrenzte (1460). Als der aufständische Fürst
von Chalian oder Xalieng, nach der Eroberung Phitsanulok’s, auf
Kamphengphet marschirte, besiegte ihn der König (1449) in
einer mörderischen Schlacht. Im Handgemenge gab der König
viele Beweise persönlicher Tapferkeit, und obwohl es vierKriegs-
elephanten der feindlichen Laos gelungen war, ihn mit nur einem
Begleiter von seinen Truppen abzuschneiden und zu umringen,
hieb er sich doch unbeschädigt wieder zu den Seinigen durch. Bei
dieser Gelegenheit wird gesagt, dass der Prinz Phra-Intharat,
der sich allein an der Seite des Königs befand, an der Stirn verwundet
sei durch eine Pyn genannte Waffe, womit jetzt Schiessgewehre,
Flinten oder Kanonen, bezeichnet werden. In chinesischer
Geschichte findet sich die Erwähnung solcher bekanntlich
noch, viel früher, aber diese und andere Stellen beweisen,
dass Bowring dafür in der siamesischen Geschichte 1584 als zu
spätes Datum angesetzt hat. Uneinigkeiten mit den Cham oder
Dsiampa beizulegen, die im Interesse ihrer malayischen Verwandten
in Malakka, siamesische Handelsschiffe zu kapern pflegten,
wurde die Schiedsrichterschaft des Kaisers von China angerufen
(1456). Nach den Malayen hatte Malakka unter Muzaffer Schah
den Gehorsam gekündigt. Bei dem Tode Borommatrailokanat’s
(1472) folgte sein Sohn Phra Ramathibodi, der ein colossales
Buddha-Bild giessen Hess undPhixai stark befestigte. Unter ihm
brach die Empörung des Königs Mohamed von Malakka aus
(1500), für deren schliessliche Dämpfung der Monarch Siam’s
dem portugiesischen Admiral zwar höflichen Dank sagen liess,
aber Nichts dafür zurück erhielt. Das kostbare Juwel blieb verloren.
II Re di Sian e principe che avanti che li Mori li ribel-
lassino’ con il regno di Malaccha comminciava il suo stato in
quella citta e finiva nelli monti del regno delli Guei, die vielfach
als Wilde erwähnt werden.
Die siamesische Flotte, die anfangs einen Vortheil erfocht
(1501), wurde (1502) theils durch Sturm, theils durch
Kriegslist zerstört, und eine zweite Expedition, die (unter dem
Commando Pulo Pagu’s) zu Wasser und zu Lande angreifen sollte,
schlug gleichfalls fehl. Sein Sohn, der unter dem Titel Borom-
maraxa (1509 p. d.) auf dem Thron folgte, begann noch grössere
Ausrüstungen, um diese wiederholten Scharten auszuwetzen,
aber ehe er damit zu Stande kam, durchflog schon das Gerücht
von dem Falle der reichen Handelsstadt und von Albuquerque’s
glänzenden Thaten die Reiche Hinterindiens. Im Jahre (1511),
der Eroberung Malakka’s durch Albuquerque (bemerkt Peschel),
begab sich Duarte Fernandez als portugiesischer Bevollmächtigter
zu Schiff durch die Strasse von Singapur nach dem Menang
an den Hof Ayuthia’s und kehrte zu Lande über Tenasserim nach
Malakka zurück, während sich gleichzeitig eine andere Botschaft
nach Martaban und Pegu verfügte. Nur mit Aracan, dessen Hafenstadt
Tschittagong einer Heimsuchung durch Jaö da Silveira
widerstanden hatte, und mit dem Königreiche Atschin blieben die
Portugiesen auf feindseligem Fusse. Correa schloss 1519 einen
Handelsvertrag mit Pegu. Nach seinem Successor Raxakuman
(1513) folgte (1514) Xaijaraxathirat oder (nach Pigafetta) Siri
Zacabedera, der Lamphunxai eroberte (1526) und den Fürsten
von Phitsanulok gegen Xiengmai absandte. Unter seiner Regierung
wurde im Jahre 887 der Chunlosakkharat, Ayuthia durch
eine grosse Feuersbrunst fast ganz in Asche gelegt. Im nächsten
Jahre (888) fiel ein blutiger Regen und die Geschichte erwähnte
schon früher einer grossen Epidemie (802) und einer Hungersnoth
(805), als verderblicher Landesplagen. Beim Tode des Königs,
der den ersten Handelsvertrag mit den Portugiesen abgeschlossen,
wurde sein minderjähriger Sohn Jot fa gekrönt (1527), die
Königin aber, die eine Intrigue mit einem der Minister (Banbut-
sitep genannt) unterhielt, schaffte ihn auf die Seile, um ihrem
Günstling den Scepter zuzuwenden, kam jedoch mit ihm in einer
Empörung um, durch welche sich Suriya Thai, der Onkel des
ermordeten Königs, unter dem Titel Mahachakraphatraxathirat
auf den Thron schwang (1529). Unter ihm führten Feindseligkeiten
mit Kambodia, das sich damals unter den Königen von La-
wek neu constituirt hatte, zum Kriege, und der feindliche König
sah sich so sehr durch die siamesischen Heere bedrängt, dass er
sich zur Auslieferung seiner beiden Söhne entschliessen musste