Birma.
und an die Erde festbanden, wober sie den Namen Thandway
(mit Eisen gebunden) erhielt. Die Bedrückungen und Gewalttä
tig k e ite n , die die Prinzen auch dort fortsetzten, riefen eine
Revolution hervor , in der acht der Brüder umkamen. In dem
erwähnten Roman dagegen gehen sie zu Grunde, wie die Jadava,
durch ein Spielgefecht mit Schilfrohren. Die beiden Uebrig-
gebliebenen, Wathadewa und Baladewa, flohen mit ihrer Schwester
unter der Führung eines Brahmanen, der sie nach Norden geleitete.
In dem mit allen Schrecken erfüllten Walde loung-up
begegnet ihnen ein Belu, die Einkörperung des Königs Kengtha,
der in das Leben zurückgekehrt ist, um seinen Mord zu rächen.
Baladewa muss mit dem Ungeheuer ringen, unterliegt und wird
gefressen. Wathadewa fällt durch den unabsichtlichen Schuss
eines Jägers, der auf seine Fusssohle abdrückt, als er im Walde
einen Busch durch verstecktes Wild bewegt glaubt. Die Prinzessin
mit dem Puna (Brahmanen) kommen in Wethali (der
Hauptstadt Aracan’s) an und werden dort mit Jubel begrüsst, da
das Königsgeschlecht Maharadzangya’s gerade ausgestorben war.
Nur eine Prinzessin, Therinpare, ist noch übrig, die der mit
Eng tsanadewi, als sein Königsgemahl, auf den Thron erhobene
Brahmane seinem Sohne Thundarih vermählt: Unter seinen
Nachfolgern bedeckte sich Aracan mit Städten, und Künste und
Wissenschaften begannen zu blühen. Aber mit dem Falle der
Dynastie ging auch der Wohlstand des Landes zu Grunde und
es verkehrte sich in einen Aufenthalt wilder Thiere, wo es für
Menschen nicht länger möglich war, zu leben. Die feindlichen
Ungethüme, von einem Affen und einem Hirsch geboren, waren
aus dem Himawonda-Walde auf dem Flusse Kaladan nach Khouk
tau toung hinabgetrieben. Doch von eben daher sollte auch die
Rettung kommen. König Adzdzunna von Kapilawut , der seine
Krone niedergelegt und sich nach dem Himawonda zurückgezogen
hatte, pflegte seinen Aufenthalt an der Quelle des Kuladan unter
einem Pipul-Baume zu nehmen, wo sich die wilden Thiere des
Waldes, zu seiner Verehrung, um ihn versammelten. Auch
Indamayu, eine einem Löwen verwandte Hirschkuh, kam dorthin,
und da sie in einer früheren Existenz die Gattin des Königs
Die aracanische Geschichte. 75
gewesen, geschah es, dass sie sich schwanger fühlte. Durch
eine Wasserfluth wurde sie den Kuladanfluss hinabgeschwemmt
und bei Mi-kliyaung an’s Land geworfen, wo sie ein Kind in
menschlicher Form zur Welt brachte. Dies wurde von einem
Häuptlinge des GebirgsstammesMru oderMyu gefunden und unter
dem Namen Marayu seiner Tochter verheirathet. Von den Nat-
göttern mit magischen Waffen versehen, befreite Marayu das
Land von den Ungeheuern, und fand beim Forthauen des Jungle
unter den Ruinen der früheren Hauptstadt noch eine Prinzessin
der Puna-Dynastie verborgen, die allein überlebt hatte. Mit ihr,
als seiner Gemahlin, bestieg er den Thron und schlug seine Residenz
in Dhi-ngya-wati auf, ein Ereigniss, das in das Jahr
2658 a. d. gesetzt wird und die historischen Zeiten der Myu oder
Pyu (Mra oderMramna) einleiten soll. Unter seinen Nachfolgern
brach eine Revolution aus und die Wittwe des letzten Königs
fluchtete mit ihren zwei Töchtern nach dem Gebirge Nilapantoung.
Dort traf sie mit Kan Radzagyi zusammen, der durch seinen
Bruder aus Tagoung vertrieben war, und findet in ihm einen
Helfer. Die Königin und die ihm verehelichten Töchter mit sich
führend, steigt er die Ebene hinab und lässt sich in Dhi-nga-wati
(Dinjawuddi oder Piaehjih) als König anerkennen, 825 a. d.
Ihm folgt sein Sohn Thilaradza. Von seinen Nachfolgern,
nachdem die Talein das verbannte Königsgeschlecht wieder auf
den Thron gesetzt 464 p. d ., führt Tsanda Thuriya oder Sanda-
turiya, der Gründer Yamawuddih’s oder Yanbieh’s (639), die Religion
des heiligen Gesetzes ein, und soll den Stifter Bridhi Goadma
selbst zu sich eingeladen haben, der dann weiter östlich nach Prome
zog. Die Chronik dieser Stadt dagegen setzt seine Ankunft dort,
im Einklang mit der buddhistischen Aera, um etwa ein Jahrtausend
früher nach der Autorität des Mahayasuen, während aus
anderen Quellen geschöpfte Daten auch bei ihr diese tausend
Jahre auslassen, die nach der Einschiebung der indischen Dynastie
Tagoung’s zur Ausfüllung des Zeitraumes nöthig wurden.
Der entscheidende Wendepunkt in der Staatengeschichte aller hinterindischen
Länder ist das siebente Jahrhundert p. d., das mit der
bedeutungsvollen Epoche der Thang-Dynastie in China zusam