sali, wurde sein Herz erfreut und er drängte sie, dass sie mit ihm
zurückkehren möchten. Weil der Prinz indess sich abgeneigt
zeigte, so liess er ihn krönen und verlieh ihm die Herrschaft
über Ph r a-Nak h o n-K h ok - th al o k unter dem Titel Phra Chao Ketu-
Mala-Mahakrasat. Als Phra In davon hörte, verdoppelte er das
himmlische Reichsschwert und liess das Duplicat auf Erden
niederfallen, in der Mitte einer Volksversammlung der Edeln,
der Minister und der frommen Männer. Am Krönungstage Phra
Chao Ketumala s zeigten sich eine Menge von Wunderzeichen.
Dies Reichsschwert hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten
in dem Gebiete der Stadt Khok-thalok, die nun den Kamen
Inthapat-Maha-Nakhon bekam.
Was König Khomerat betrifft, den erhabenen Vater, so nahm
er die Königin, die Mutter Ketumala’s , mit sich in sein Reich
zurück. König Ketumala aber fuhr fort, in seinem Lande zu
regieren, wo seine Unterthanen glücklich und zufrieden lebten.
Der Ruf dieser wunderbaren Ereignisse durchdrang alle Völker
und aus jedem Lande kamen die Könige herbei, Gold- und
Silberblumen zum Tribut darzubringen. Das Glück der Regierung
war nur dadurch getrübt, dass der König wieder
Sohn noch Tochter hatte, um sein Geschlecht fortzupflanzen.
Er befleissigte sich deshalb eifrigst einer strengen Beobachtung
der Vorschriften (Sin), in Gebeten und Werken der Mildthätigkeit
dahinlebend. Als er für sieben Tage darin verharrt hatte, drang
die Hitze zuletzt hinauf bis zu dem himmlischen Ruhebette, das
Phra In zum Sitze -dient. Nachdem er sich durch seinen Götterblick
mit der Ursache bekannt gemacht hatte, kam Phra In herab,
sehend, dass Ketumala diese Büssungen und Bettage anges'tellt
hatte, weil er einen Sohn erwünschte, sein Geschlecht fortzupflanzen.
Phra In schlug dann einem seiner Göttersöhne vor,
in den Kreis der Seelenwanderungen niederzugehen und in einer
Blume aus der Lotos-Gattung wiedergeboren zu werden, die auf
einem nahegelegenen See blühte. Dann bewegte er den Sinn
Ketumala’s, mit seinem königlichen Hofgesinde im Walde zu
spazieren, wo er den Prinzen in der Lotos-Knospe ruhend fand
und mit sich heimnahm, ihn zu erziehen und als seinen Sohn zu
adoptiren. Das Kind wuchs und nahm zu unter himmlischen
Segnungen, und als der Knabe zum Jüngling gereift war, ertheilte
ihm der König Ketumala den NamenPhra ChaoPathummasurivong.
Nun geschah es eines Tages, dass Pathummasurivong (vom
Sonnengeschlecht des Lotos) sich lustwandelnd im Walde erging
und zu einem uralten Thalok-Baume kam, auf dessen umgestürztem
Stumpfe er in einer von den Zweigen gebildeten
Laube ausruhte.
Mit diesem Thalok-Baume hatte es eine eigenthümliche Be-
wandtniss und aus den ältesten Tagen der Vorzeit her ist die
folgende Sage davon überliefert: Einst im grauen Alterthume,
in dem Beginne der Kalpa, wann noch alles Land der Erde von
dem grossen Ocean bedeckt war, ging der König der Naga-
Schlangen (PhayaNakh), der den Namen Thao-Xomphu-Papakat
führte, zu Phra Isuen (Siva), um ihm seine Hülfsdienste anzubieten.
Er umschlang mit seinem Schwänze in tausendfachen
Windungen den Berg Meru, um sein Seitwärtslehnen zu verhindern.
Da, Phra Phai, der Engel des Windes, der ungeduldig
wurde in seinen Bemühungen, den Berg Meru umzublasen, zog
sein Schwert, dem Naga-Könige das Haupt abzuschlagen, das er
dort niederwarf. Und Phra Isuen, aus der grossen Freundschaft
und dem Wohlwollen, das er für ihn hegte, streute Zauberkräuter
auf das Haupt und verknüpfte es mit einem geheimnissvollen
Omen, den Eidesschwur darüber sprechend, dass, an welchem
Platze immer das Haupt des Thao-Xomphu-Papakat niederfallen
sollte, dort sich ein Khok Thalok (ein geglätteter Grund in
zirkelrunder Form) erhebe und Bäume auf ihm wachsen. Und
so, weil das Ganze in einem weiten Thalok-Baum begriffen war,
nannten sie es deshalb ein „Khok Thalok.“ Soweit das kambo-
dische Manuscript (in der siamesischen Uebersetzung). Auf die Bedeutung
dieser Sage des auch im östlichen Afrika heiligen Meru, die
sich in der javanischen Version mit dem verrückten Schwerpunkt *)
*) Sollte sich der unter Bezwingung der Dämone zum Buddhathume Anstrebende
anderswohin se tzen , als au f den centralen Diamant-Thron, so würde
die E rde ihr Gleichgewicht verlieren, bemerkt Hiuenthsang. So bedurfte es auch
28*