ihn wolle beleidigen, mache er diese Tieger lebendig, die fallen
alsdann den Beleidiger an und machen jn den Garaus. Wer wil
mag es glauben, bei mir lautet es ein Mährchen gleich
(de Bry). Gewöhnlich wird in Birma und Siam die Bewachung
von den Löwen unternommen, die Asoka auf die Sinhastambha
stellte. Tagoung entspricht im Norden dem Dagon Rangun’s,
das Hamilton Tangoung nennt, wie das südliche Thatung einen
obern Doppelgänger hat. Der Name Dagon wird verschiedentlich
erklärt, soll aber aus dem Peguischen gegeben sein, wegen
einer kreuzweisen Lage von Baumstämmen an dem Gründungs-
ort. Nach Pinto wurde in Dagon der Gott der 'Sonnenflecken
(Frigau oder Firgau) verehrt, zu dem auch der Calaminha
betete.
Als Gautama in einer frühem Existenz als Minister des
Königs von Kamtih-Myoh fungirte, herrschte die grösste Unordnung
im Lande, in Folge steter Streitigkeiten zwischen den
Söhnen des Königs. Gautama rieth daher seinem Herrn, sie alle
mit ihren Anhängern auf 999 Flösse zu setzen, und ohne Segel
oder Ruder den Wellen zu überlassen. Selbst dieKleidung wmrde
ihnen genommen, bis der König auf wiederholtes Bitten Jedem
ein paar Hosen erlaubte und so Anlass zu dem Gebrauche gab,
dass die ausge wandelten Taleins in Pegu mit Hosen begraben
werden. Als die Ausgesetzten an die gegenüberliegende Küste
angeschwemmt wurden, fanden sie dort auf einer so eben aus dem
Schlamme gebildeten Insel einen Fischer angesiedelt, der von
Ginjawuddimyoh am Gyne-Flusse dahin gekommen war. Sie
erbauten Twanteh, die älteste Hauptstadt der Talein , deren
Name noch jetzt einen so mächtigen Eindruck auf das Volk
ausübt, dass man dort selbst in neuerer Zeit an eine Wiedererhebung
des einheimischen Königsgeschlechts dachte. Als
Twanteh unter die Botmässigkeit der Könige von Thatung
fiel, salbte ein Priester einen Spross des fürstlichen Hauses
als König von Okkala, unter dem Namen Moung-Palay und
der Thagya erbaute für ihn die reiche Hafenstadt Rangun.
Es waren Kaufleute aus dem Okkala-Königreiche (des Okka-
lamingyi), zwei Brüder Namens P a -u h und T a -p au (Tapoka
und Palika), die für ihre reichen Geschenke von Gautama
das werthvollere seiner acht Haare erhielten. Obwohl sie gezwungen
wurden, zwei davon an den König von Dzeta oder
Ezeta und zwei andere an den Naga von Nagarit (der in den
Stürmen am CapNegrais hauste) abzulassen, so brachten sie den
Rest doch glücklich nach dem Tingotea-Khyun, wo sie (auf die
Anweisung des Nat Zulu) in dem Fundament der Schwedagon-
Pagode niedergelegt wurden (588 a. d.). An dieser Pagode haben
die Könige von Hansawuddi und Martaban nacheinander ebenso
eifrig weiter gebaut, als die ceylonesischen an ihrer Mahathupo.
Die reichste Anweisung auf Sclaven und Land wurde ihr (1501
p. d.) durch die Königin Shin-tsau-bu (in Hansawuddi) gemacht,
eine in schwierigen Räthselfragen erfahrene Königin von Saba.
Als Mahamingaun, König von Ava, gegen Pegu zog, waffnete sie
sich, als letzte des königlichen Stammes, in männlicher Rüstung
und führte ihre Truppen in die Schlacht. Im Zweikampfe mit
Mahamingaun wurde mit dem Zerhauen des Panzers ihr Busen
biosgelegt und der König, beschämt, mit einem Weibe gestritten
zu haben, kehrte in sein Land zurück. Später sandte er in einer
Gesandtschaft seinen weisen Mann oder seinen Hofnarren Poeasah,
der am Hofe der Königin Shin-tsau-bu viele Wettkämpfe von Witz
und Scharfsinn mit -dem Talein Minkein zu bestehen hatte, und
diese beiden gelten nocli immer für die Urheber der meisten im Volke
umlaufenden Bonmots. Andere machen sie zu einer Tochter des
Königs von Hansawuddi, die von dem König von Ava entführt
wurde, und so Anlass zu einem langen Kriege gab, den endlich ein
Friede in Yangun (Rangun) schlichtete. Daraus leiten die Birmanen
den Namen Yan goon (Ende des Streites) ab, wie auch Piaeh-
myoh oder Prome seine Bezeichnung von den Friedensworten
(Dsaga piaeh) erhalten haben soll, die dort einst die Könige von
Thatung und Pagan nach langem Kriege sprachen. Die Siamesen
erklären Rangun als Jankung oder geräucherte Fische.
Später erhob sich in der Nähe Rangun’s , das durch den in
Zimmay geschleuderten Wunderspeer des Laos-Königs Gurbi-
langa zerstört war, die Stadt Taniin oder Taniin-Tajih, von einem
Naga erbaut. Sie gelangte zu höchster Blüthe unter König