seine früheren Spielgenossen mit Auszeichnungen bedacht hatte,
erhielt er einen Brief des Kaisers von China, der ihm seine Tochter
(so zart, dass sie in der Schaale einer Arecä - Nuss aufbewahrt
wurde) zur Ehe anhot. Um sie zu holen, lässt er eine Flotte
ausrüsten, mit der er an der Mündung des Canals heim Yat Patta-
klong für die Nacht ankerte, während das Wasser in der Fluth
am höchsten stand. Bienen sehend, die unter dem Dache des
Klosters zwischen dem Schnitzwerk hauten, sprach er den Wunsch
aus, dass durch die Kraft seiner Verdienste, in gerechter Regierung
gesammelt, der Honig in genügender Menge herabkommen
möchte, um sein Schiff emporzuheben, dass es unmittelbar an dem
Tempel anlegen könnte. So geschah es und davon erhielt er
den Namen Phra Chao Sainam-Phüng (der König des Honigstroms).
Er setzt dann ohne Unfall seine Fahrt nach China fort, und
passirt die Vulcane (Phukaofai, die Feuerberge). Die Chinesen
lustwandelten am Strande, als sie plötzlich die Flotte heransegeln
sahen. Der Kaiser, davon hörend, „fällt besinnungslos
nieder vor Schreck. “ Andere lange Excurse Uber die an der
Küste aufgestellten Truppen u. s. w. Als die Minister sich der
geschickten Einladung erinnern, laden sie den König ein, in der
Tigersbucht (hocca tigris) zu landen. Nach der Vermählung mit
der Adoptivtochter des Kaisers, segelte er in 15 Tagen nach
Ayuthia zurück. Als er in Betreff der Ehrenbezeigungen des
Empfanges im Scherz eine etwas rauhe Antwort gab, starb die zarte
Prinzessin des fein civilisirten China sogleich am gebrochenen
Herzen und fiel todt hin. Nach ihrem Leichenbegängniss dachte
er daran, den Canal Bangnaikrai bei Bangtrai zu graben, um eine
neue Stadt zu bauen, aber der Phra Achaiya (das Haupt der Gelehrten)
rieth ihm davon ab, weil das Wasser noch brakisch sei,
und die Zeit, wo Buddha’s Prophezeiung sich erfüllen würde,
noch nicht gekommen wäre. Dies ist eine Anspielung auf die
spätere Gründung Bangkok’s und wiederholt die vielfach wiederkehrende
Ansicht, dass die See sich erst allmählig *) zurückzöge,
*) Les pays des Siamois ne sont h ab ité s, que depuis peu de siècles, si
l’on en juge par le peu qu’il y en a de défrichés (sagt Loubère).
um das für Menschen bewohnbare Land frei zu legen. Parasuram
der Brahmanen vollzog diese Procedur rascher. In dem Tempel
des Vat Sanaw Kräng wurde mir ein in verbietender Stellung
die Hände ausstreckender Phra, der Phra Ham-Samuth (der Gott
der dem Meere verbietet) genannt. Beim Tode des Königs im
Jahre 1636 der Phuttha-Sakkharat oder 427 der Chunlosakkharat
folgte sein Sohn Thanmitkarat, der zwei weisse Elephanten'erhielt.
Er achtete streng auf Gesetz und Ordnung und regulirte Taxen
und Abgaben genau. Alle umwohnenden Nationen fürchteten
seine Macht. „ Goldene und silberne Blumen wuchsen in grossen
Mengen a u f,“ womit die Einsendung derselben als Huldigungszeichen
gemeint sein wird.
Im Jahre 469 (419) der Chunlosakkharat schickten die Bewohner
Hongsawaddi’s Dämonen (Phi) nach Siam, die sie in ein
Buddhabild einschlossen und den Fluss, von der Stadt Thön aus,
hinabtreiben Hessen. Als die Anwohner des Flusses diese Figur
Buddha’s vorüberschwimmen sahen, kamen sie von allen Seiten zu
verehren und Opfergaben darzubringen, und als sie ander Hauptstadt
anlangte, liess der König Terrassenschirme errichten und grosse
Processionen vorhereiten, um sie nach Ayuthia zu geleiten. Aber ein
alter Peguaner*) (Raman oder Phama-Raman), der die Verschlagenheit
seiner Landsleute kannte, schüttelte den Kopf und sagte: „Das
ist kein Bild unseres Herrn Buddha, sondern ein böser Geist und nur
ein schlimmer Zauber, um das Königthum nach Hongsawaddi zurückzubringen.
“ Als der König, der in freudiger Erwartung am Ufer
stand, diese ominösen Worte hörte, begann er zu zittern und ging
schleunigst nach Hause, weil er sich unwohlfühlte. NachBerathung
mit seinen Ministern hielt er es für wünschenswerth, den alten Mann
weiter darüber zu vernehmen; aber obwohl er ihn überall in der
Stadt suchen und mit der Gong nach ihm ausrufen liess, war er
doch nirgends zu finden. Nach einiger Zeit aber erzählten Kinder
in dem Dorfe Bahn Namphüng, dass ihr alter Onkel, den sie gebeten,
ihnen den schwimmenden Gott zu zeigen, etwas'Aehnliches
verfertigt habe, und der König auf weitere Nachfragen erfuhr von
*) Les devins du roi de Siam sont tous Brames ou P eg u an s, sagt Loubére.