aus früherer Verwandtschaft zu ihrem Gatten und wurde durch
den Shin-Yathay mit Mahasambhawa vermählt. Sie residirten in
Yathaymyo und dort wurde, kurz nach dem Tode Mahasambhawa’s,
dessen Stelle Kolasambhawa einnahm, von der Königin ein Sohn
geboren, der unter dem Namen Dwattabong später auf dem Throne
nachfolgte, da Kolasambhawa’s eigener Sohn, der nachher zur
Welt kam, von einer Belumah fortgeführt wurde, um ein nördliches
Königreich zu gründen.
Nach Lassen könnte Kolasambhawa mit dem Volke der Kola
im Dekkhan Zusammenhängen. Im Gegensatz zu Maha muss es
klein bedeuten, wie sich die birmanische Geschichte bei ihrer
sonstigen Wiederholung solch prinzlicher Zwillingspaare der einheimischen
Affexe von kyi und ngay oder kaleh bedient. In
Siam findet sich, als verschieden von der Maha sakkharat Sali-
vahana’s , die sogenannte Cholo oder Chunlo-Sakkharat, die,
obwohl von den Siamesen gewöhnlich als die kleine Aera erwähnt,
ihren Ursprung dem Königreich der Chola und deren astronomischer
Akademie zu verdanken haben mag. Von den Chola-
Kajas, die im 5.—7. Jahrhundert Indien mit Tempeln bedeckten,
heisst Aditya Sen Raja der Monarch des ganzen Landes, das die
See umgiebt.
Mit Dwattabong, dem Sohne zweier Väter, beginnt jetzt die
eigentliche Geschichte von Tijikittya myo oder der Stadt Prome
(Pyu-myo), die der Thagiaming für ihn gründete, nach dem
Modell seiner Residenz in Mahaduttattea (Tushita),. indem er
selbst, von sechs Eremiten umgeben, den Stadtpfeiler setzte und
sich des Naga-Königs als Strick bediente, um die Peripherie des
Weichbildes zu ziehen. Diese Operation wird noch jetzt von
den Birmanen bei Stadtgründungen angewandt. Der Faden
muss von der reinsten Seide sein, und es wird als ein ungünstiges
Omen für Mandalay betrachtet, dass der fremde Abenteurer, der
mit der Verfertigung desselben beauftragt war, weil er ihn für
den billigsten Preis zu liefern versprach, die Hälfte aus Wolle
eingedreht hatte. Nach den mir bekannt gewordenen Einzelheiten
der Persönlichkeit zu urtheilen, war dieser die Zukunft
eines Königreichs verknausernde Jude polnischer oder galizischer
Herkunft. Er selbst machte indess auf eine benachbarte
Nationalität Anspruch.
Neben seiner Schwester Zandadewi heirathete Dwattabong
dieBesandi, die Tochter des Nagakönigs, der ihm so gute Dienste
bei der Stadtgründung geleistet (444 a. d.), und empfing von
ihm einen Wunderspeer, durch dessen Zauber er alle umliegenden
Länder beherrschte. Ausserdem wurde ihm durch den Thagya-
min ein drittes Auge auf. der Stirn oder, wie die Birmanen sagen,
ein schwarzer Fleck geschaffen, womit er die ganze Erde durchschauen
konnte. Er hatte um diese Gunst gebeten, weil ihm
von einem seiner vertrauten Nats im Geheimen zugeraunt war,
dass die Belu’s (Ungeheuer) beständig bei seinem Palast
ungenirt vorbeizuspazieren pflegten, und er wünschte ihnen diese
Frechheit zu verleiden. Nachdem er sie durch den Wunderfleck
zu erkennen vermochte, liess er jeden, der ihm vor seine Blicke
gerieth, einsteoken und bald hatte er ein ganzes Gefängniss voll
Belu, die er nutzbar machte und für sich arbeiten liess. Nach
den Karen ist der dreiäugige Seju das böse Prinzip, der in den
Erdbeben die von seinem Bruder Yowa auf ihn geworfene Last
erschüttert, und bei der Beziehung von Siva’s Stirnauge zurYoni
verlor auch Dwattabong sein drittes Auge durch weibliche Hinterlist,
indem er es mit dem von Apaitono (der krummen Frau)
gegebenen Leichentuche ahtrocknete. Mit Frauen war der König
überhaupt nicht glücklich. Eine seiner Sklavinnen, zu der er
eine besondere Neigung gefasst hatte, hat ihn einst um so viel
Erde für ihr Eigenthum, als sie mit einem Felle bedecken könne.
Der König nahm keinen Anstand, ein so bescheidenes Gesuch zu
gewähren, aber die verschmitzte Zofe schnitt das Fell wie Dido
in lauter dünne Streifen und umspannte damit Land genug, um
die Stadt Issay-Mew bauen zu können. Auch der Name des
ganzen Königreichs Thara - kettara oder Thayakittaya (Qrixetra
oder Feld des Glückes) wird von Thara oder Thä-ya (Fell) abgeleitet,
wie die Birmanen mit solchen Etymologien überhaupt
nie in Verlegenheit sind und bei mangelndem Vorrath, dem Be-
dürfniss zu genügen, erfinden. Die von denAsuras mit Ochsenhäuten
vertheilte Erde wird in Vischnu’s Verkörperung als Zwerg