zerrissen. Die Gemahlin des Königs Ramächandra war mit der
Umarmung des Flussgottes Brahmaputra beglückt worden, da
aber die bösen Zungen flüsterten, dass es nur ein verkleideter
Brahmane gewesen, so zog sie sich in stolzer Verachtung solcher
Lästerungen nach dem Hofe ihres Vaters (in Badyagarh) zurück
(1238 p. d.) und gebar dort ihren Sohn Sha-shank oder Arimastha,
der später (nach Kriegen mit demRajahPhenua von Phenuagarh)
den Ramachandra erschlug, ohne ihn als seinen Vater zu kennen
(1279 p. d.).
Nach den Sagen derSingpho oderSinboh (die sich beiNeuf-
ville finden) war ihre ursprüngliche Heimath zwischen Khamti
und der chinesischen Grenze auf dem Hochplateau des Berges
Mujaisangrabhum gelegen. Dort waren sie unsterblich und dem
Himmel so nahe, dass sie, wie die Nachkommen Seth’s, mit den
Planeten Unterhaltung führten, ein höchstes Wesen verehrend,
das unsichtbar war, wie der Gott Pirman auf dem Berge der
Benua’s. Als sie von dort herabstiegen und zur Selbstverthei-
digung das Blut von Menschen und Thieren zu yergiessen gezwungen
wurden, sanken sie zu dem Stande gewöhnlicher Sterblicher
herab und ihre religiösen Anschauungen vermischten sich
mit dem Aberglauben ihrer Nachbarn. Dieser heilige Berg, wie
der in den birmanischen Sagen bei Sangermano, fällt mit dem
Maha-Meru zusammen, auf dessen erhabener Fläche der von den
vier Raja’s bewachte Hofsitz Indra’s in seinen Himmel rägt.
Bisa Goam erzählt Uber die Wanderungen der Singpho, dass
nach der Schöpfung der grosse Gossein den Menschen die ganze
Erde gegeben. Als sie sich aber trotz seines Verbotes in dem Flusse
Rham Sita wuschen, wurden sie von Raksha’s verschlungen, und
nur ein Mann, Siri Jia, entkam mit seiner Frau Phaksat. Als sie
unter einem Baume ruhten, gab ihnen, auf Gossein’s Veranlassung,
ein Papagei das auch den Azteken in der Vögelsprache*) mitge-
theilte Gebot, nach Süden zu ziehen,'mit der Warnung, den Norden
zu vermeiden, wo sie in die Hände der Raksha’s fallen würden.
*) In ossetischer Sage wird Ir-harek durch die Unterhaltung der Vögel
von dem Anzuge der Hundsmäuler unterrichtet.
Sich auf dem Hügel Mu yia singra bhum niederlassend, wurden
sie die Vorfahren der neuen Menschen. Nach Satao Goam wurde
das Menschengeschlecht in einer Sündfluth vernichtet (weil bei
dem Schlachten von Büffeln und Schweinen die Opfer versäumt
worden), mit Ausnahme von Khun litang und Chu liyang mit
ihren Frauen, die von der Gottheit den Singrabhum-Hügel zum
Aufenthalt angewiesen erhielten und die Stammeltern der Menschen
wurden. Auch von der über die gewöhnlichen Menschen
erhabenen Classe waren zwei Wesen gerettet worden, Kai-jan
mit seiner Schwester Giung, und sie wurden von der Gottheit
auf einen hohen Kegelberg gesetzt, mit zwei Hähnen und neun
Bambustäben. Als sie die letzteren-hervorzogen , sprang Licht
heraus, die Hähne fingen an zu krähen *) und verriethen so ihren
Aufenthaltsort den Rakshasas. Die alte Grossmutter derselben
(die auch in der Hölle der Neuseeländer sitzt) suchte Sie zu ergreifen,
aber sie entkamen nach dem neunten Himmel, wo sie
vergöttert wurden und seitdem von den Singpho’s Opfer erhalten.
Ihnen gehört die Deo Monree (göttlichen Kleinodien) genannte
Perlenart, die von den Singpho’s als preislos geschätzt wird.
Hieran schliesst sich eine Sage, die Marini bei den östlichen
Laos sammelte : dass die Bewohner des Himmels sich wegen
Frauen entzweiten und dass nach blutigen Kämpfen die besiegte
Partei nach einer öden Insel getrieben wurde. Sich einsam
s'ehend, ils se rendirent sur la plus haute montagne qui fut dans
l’isle, sur la plus haute cime de laquelle on avait planté un arbre
d’une hauteur prodigieuse, d’où chacun s’efforçant d’appeller sa
femme qui estait demeurée dans le Ciel, elles se résolurent d’en
sortir pour témoigner leur amour, qu’elles avaient conservé. Als
ihre Nachkommenschaft zahlreich geworden, rächten sie sich
*) Als die Orang Subimba, die auf einer Reise nach Celebes Schiffbruch
gelitten und in Bantam verblieben waren , ihre Ansiedlungen wiederholentlich
durch Seeräuber zerstört sahen, zogen sie sich in das Innere zurück und Hessen
alle einen Eid schwören, nie wieder das Feld zu bauen oder Hühner zn halten,
da die letzten durch ihr Krähen hauptsächlich immer ihre versteckten W ohnungen
verrathen hatten.