(1532). Sie lebten anfangs als Geissein am Hofe Ayuthia’s , gewannen
sieb aber die Zuneigung des Königs, der einen derselben
zum Fürsten von Sangkhalok einsetzte. Pinto erzählt, dass Pre-
chau Salcu (membro santo de Deos), König von Sornau oder Siaff,
die Königin im Reiche Guibem unterworfen, und dass er nach dem
See Singuapamor, gewöhnlich Chiammay; g en an n t, marschirt sei.
Turpin bemerkt bei dem Feldzuge gegen Qüibem, dass die Armee
marschirt wäre sous les ordres de quatre maréchaux de camp,
dont deux étaient Turcs et les deux autres Portugais.
Unter diesem Könige begann die lange Reihe' der Kriege
mit Peg u , die einen so verderblichen Ausgang für Siam nahmen,
ehe ihr gefeierter Nationalheld als Retter erschien. Als
der Hader über den geraubten Götzen schliesslich zu offenen
Feindseligkeiten geführt hatte, begann der König von
Pegu unter dem Yorwande, dem bedrängten Kambodia Hülfe
leisten zu wollen, ausgedehnte Rüstungen und brach im Süden
durch den Pass der drei Pagoden in Siam ein. Mahachakraphat
stellte sich ihm in offener Feldschlacht entgegen und suchte den
feindlichen König auf, um sich mit ihm im Zweikampf zu messen.
Sein Elephant indessen, durch die gigantische Grösse des ändern
erschreckt, wendete um und rannte mit dem König in’s Lager
zurück. Als die Königin die Flucht ihres Gemahls sah, liess sie
sich rasch, um das Heer nicht zu entmuthigen, eine mit den königlichen
Insignien geschmückte Waffenrüstung bringen und
stellte sich dem andringenden Könige Pegu’s entgegen, erhielt
aber einen furchtbaren Schwerthieb, der ihr die Schulter und fast
die ganze Körperhälfte abtrennte. Sie würde vom Elephanten
gestürzt und in die Hände der Feinde gefallen sein, wenn es
nicht den beiden Prinzen, die sich in ihrer Nähe gehalten hatten,
durch heldenmüthige Vertheidigung gelungen wäre, wenigstens
die Leiche ihrer inzwischen verschiedenen Mutter in Sicherheit
zu bringen. Aber das Geschick des Tages war entschieden, und
auch der erfahrene Feldherr Phaya Nakh konnte die Niederlage des
siamesischen Heeres nicht länger aufhalten. Der Sieger cernirte
sogleich Ayuthia und betrieb die Belagerung mit grossem Eifer,
musste sie aber aus Mangel an Lebensmitteln aufheben (1543).
Seinen Rückzug nahm er auf dem nördlichen We£e über Kam-
phengphet. Im folgenden Jahre kehrte er zurück, aber der
noch geschwächte König Siam’s, der eine Erneuerung des Krieges
fürchtete,, liess sich zu einem Vertrage bereit finden (1544), obwohl
nach de Couto die Friedensbedingungen sehr demüthigend
waren. Er hatte als Yasall des Königs von Pegu zu huldigen,
und ausser der Tlaüd' seiner Tochter sich zu verpflichten, als
jährlichen Tribut eine'edelgeborene Dame und eine bestimmte
Zahl Kriegselephanten zu liefern. Als nach dem Tode des Königs
von Siam sein minderjähriger Sohn von dem Galan der Königin
ermordet war (1545), wurden beide bei einem Gastmahl durch
OyaPassiloko und den König Kambodia’s getödtet (1546), worauf
der Talapoin Pretien den Thron erlangte.
Siam scheint sieh bäld von seinen Wunden erholt zu haben,
denn Ayuthia wird kurz darauf als eine der blühendsten
Städte beschrieben, in deren Hafen sich die Handelsschiffe *)
der verschiedensten Nationen drängten. Und als Unterpfand
dieses glücklichen Wohlstandes besass der grosse König Phra
Chao Xangphuek sieben weisse" Elephanten, die indess, wie
gewöhnlich in der Geschichte Hinterindiens, ein zweideutiges
Geschenk der Götter waren, da sie nur neidische Feinde
herbeizogen. Nach Pinto wurde der König Siam’s von der
Königin, die während seiner Abwesenheit im Feldlager einen
der Höflinge allzu sehr bevorzugt hatte, vergiftet (1547 p. d.),
und in demselben Jahre brach ein neuer Krieg mit Pegu aus, weil
die Grossen, die nicht länger ihre Töchter in den Harem eines
fremden Fürsten fortschicken wollten, die Tribut einfordernden
Gesandten erschlugen. Der König von Pegu stand bald zur
Rache fertig und umgab sich, als seiner Leibwache, mit einer
Schaar erprobter Portugiesen, unter dem Befehle des Diogo Soares
de Mello. Seine Armee zählte 900,000 Fusstruppen, 7000 Elephanten
und 15,000 Reiter. Mit einer Pracht und Herrlichkeit,
*) In dem regen Verkehr Siam’s war damals auch Japan eingeschlossen.
Alli vam os Sioés com muitos em b a rc a re s ä caga- D he tan grande o numero
destas alim añ a s, que m atán , q u e c a rreg am , dalli todos os annos muitos juncos
de seus pellames e os levam a J a p a n , sagt Diego de Couto.
B a s t ia n , Ostasien. I. 24