nur von der temporären Eroberung Hongsawaddi’s durch König
Naret, sondern auch von der spätem Verödung der vormaligen
Hauptstadt, deren Paläste sich alle in Klöster verwandelt hätten.
Nachdem der König Phrachao Kateh, der ein Verwandter Naret’s
gewesen, das Kloster Sanamxai gebaut, wären alle Bewohner
Hongsawaddi’s Mönche geworden und die Stadt habe ihren Namen
in Songphanburi (die Stadt des Priesterheeres) verändert.
Mit dem Tode des Königs, nach einer Begierung von 40 Jahren,
sei das königliche Geschlecht erloschen.
Der Verfall trat schon unter dem Nachfolger des so hochgefeierten
Brama ein, welchem sein zum Statthalter von Jangoma eingesetzter
Bruder nach der Krone trachtete, indem das durch die
beständigen Kriege erschöpfte Pegu unter den verwüstenden Invasionen
von Aracan, von Siam, von Tongu und Ava aus zu
Grunde ging. Die Eingebornen Pegu’s (heisst es bei Purchas)
sind, wenn noch nicht völlig vertilgt, so doch meistens in fremde
Länder geflohen. Pimenta erwähnt der Zerstörung der peguani-
schen Monarchie nach den aus Indien kommenden Nachrichten
(1598), und Boves fand (1600) die Städte zerstört, die Felder in
Wüsteneien verwandelt, und die Strassen und Flüsse voirmensch-
licher Gerippe und verwesender Leichen, nachdem der König von
den Königen Aracan’s und Tongu’s getödtet worden. Der weisse
Elephant des letzten Königs von Pegu wurde (nach Leblanc) von
dem Könige Aracan’s fortgeführt, der dann seinem früher einfacheren
Titel, als Palastfürst, dieses Epithet zufügte.
Die klarste Uebersicht über diese in den einheimischen
Geschichtsbüchern verworrene Periode, wo die Hegemonie
zwischen den drei Bivalenstädten wechselte, lässt sich aus den
Darstellungen der damals in Hinterindien anwesenden Europäer
gewinnen, und in vergleichender Zusammenstellung der bei diesen
unparteiischen Zuschauern zerstreuten Andeutungen lässt
sich folgendes Resumé ziehen. Als Bressagukan (1518 p. d.)
Uber Pegu herrschte, langte Anton Correa (1519) zum Abschluss
eines Friedens an seinem Hofe an. Der König wurde 1539 durch
die in den Gruben arbeitenden Unterthanen des ihm zinspflichtigen
Para Mendara (König der Barmas) getödtet. Da die Thronbesteigung
des Dacha Rupi von ändern Kronprätendenten bestritten
wurde, bemächtigte sich Para Mendara des Reiches Pegu
und eroberte 1544 Martaban. Nach dem auf die Zerstörung Prome’s
(1545) folgenden Fall des (von Mons vertheidigten) Meletay, begab
sich der König von Ava unter den Schutz des Siammon
(Kaisers von Pandalus), und erbot sich gegen Unterstützung an
Hülfstruppen Tribut zu zahlen, worauf der Bramakönig mit dem
in Timplam residirenden Calaminha (Herr der Welt) eine Allianz
abscbloss. Eine Unternehmung gegen das Königreich Sevadi
schlug fehl. Von der Belagerung Siam’s (1548) wurde Para Mendara
durch den Aufstand des Shoripam Shay in Pegu zurückgerufen,
der von dem Volke aus dem Kloster auf den Thron gesetzt war,
unter dem Titel Shemindu, aber bei Annäherung des königlichen
Heeres geschlagen wurde und entfloh. Indess brach bald ein
neuer Aufstand in Martaban aus, wo der Chalagomim oder Gouverneur
sich zum Shemindu erklärte, und als der König Para
Mendara den ihm verdächtigen Shemin von Satan oder Zatan zu
sich rief, wurde er von diesem, der für sein Leben fürchtete, ermordet.
Nachdem Chaumigren, der Milchbruder des Para Mendara,
sich mit seinen Birmanen nach Tongu zurückgezogen,
wurde der Shemin von Zatan durch das peguanische Heer zum
König ausgerufen,'aber die Vornehmen schlugen sich meist zu
der Partei des geflüchteten Shemindu, der bald eine hinlängliche
Armee zusammen hatte, um die Hauptstadt Pegu anzugreifen,
und bei der Belagerung wurde der Shemin durch einen von Gon-
zalo Neto abgefeuerten Schuss getödtet (1551 p. d.). Die gerechte
und sanfte Regierung des Shemindu wurde durch den
Einbruch des siegreichen Chaumigren beendet (1553), der den
Shemindu hinrichten liess und in der Nähe Pegu’s eine neue
Hauptstadt anlegte (1587). Das Königreich Laos wurde 1556
erobert, ausserdem aber Kavelam, Ava, Bakkan, Tangram, Prome,
Jangoma (mit der Hauptstadt Jamahay), Lawran, Trukon, Kablan
und Siam. Die Expedition gegen Aracan (1581) missglückte
durch Einmischung der Portugiesen. Im Jahre 1564 wurde mit
einer falschen Reliquie eine untergeschobene Prinzessin Ceylon’s
heimgeführt. Bei dem Tode des Chaumigren (1583) folgte sein