kämpfenden König zu Wales, während in der hei der Gründung Mar-
taban’s vorgenommenen Ceremonie das Menschenleben für die Stütze
des Fundamentes nöthig erachtet wurde, mit der Ansicht serbischer
Baumeister übereinstimmend. In Kamhodia wurden nach
den Chinesen Verbrecher in die Erde eingemauert.
Auch mit Abzug mancher Uebertreibungen in den Berichten
mittelalterlicher Geographen über Hinterindien scheinen doch damals
seine Despoten den grossen Negerschlächtern in Dahomey und
Ashantee nur wenig nachgestanden zu haben. Die Reisenden sahen
Götzenwagen (die nach Howland auch in Ceylon heim F este Manepy
gebraucht würden) mit derselben Wuth des Fanatismus über zerquetschte
Körper ziehen, wie sie Juggernauth berüchtigt gemacht
hat. In Tripura wurden indess durch die Reform Qridharma’s
(1512 p. d.) die Menschenopfer auf jedes dritte Jahr beschränkt.
In Vorderindien, ohne von der Meria- Ceremonie zu sprechen,
wurde das jährliche Menschenopfer der Kurradee - Brahmanen
erst durch den Peishwa in Pona abgeschafft. Die Mehals brachten
jedes dritte Jahr ein Menschenopfer, bis zur englischen Besitznahme.
Brugiére erzählt, dass bei dem Bau der Mauern Bangkok’s
unschuldige Schlachtopfer eingestampft worden wären. Nach
Marco Polo tödtete man Gäste in Korazan, um einen hausbeschützenden
Dämon zu gewinnen. Der Angriff des Rajah
von Karrang auf Bliling hatte zum Zweck, sich menschliche
Knochen zu verschaffen, um sein Gelübde eines Tempelbaues zu
erfüllen. Als nach der abschlägigen Antwort Cayero’s König
Schambainha jede Hoffnung verlor, die Stadt Martaban vordem
belagernden Brahma-Könige zu retten, wurde beschlossen, alle
lebenden Seelen, die nicht im Stande wären, das Gewehr zuführen,
hinzurichten und ihr Blut dem Quiay Nivandel (Gott der Feldschlachten)
zu opfern (nach Prevot). Im Anfänge des 7. Jahrhunderts
brachte der König von Kambodia dem Dämon Pho-to-li
ein jährliches Menschenopfer und später erzählt der chinesische
Gesandte (13. Jahrhundert) von einem Tribut, einer mit Menschengalle
gefüllten Urne, die dem Könige Cochinchina’s zu zahlen
gewesen. On envoyait pendant la nuit, de tous cotés, des hom-
mes, qui se rendaient dans les villes- et dans les villages, et qui,
quand ils rencontraient des gens marchant de nuit, leur passaient
une corde au col et à l’aide d’un couteau dont ils étaient munis
leur ouvraient le flanc droit, au dessous de côtes et leur enlevaient
la vésicule du fiel (nach Rémusat). Marini erzählt Aehnliches
von den Laos, die die Galle der heimlich Ermordeten den Mandarinen
brächten und damit die Stirn der Elephanten bestrichen,
um sie muthig und ausdauernd zu machen. Weil Bösewichter
die Nasen, Lippen, Ohren und Haare menschlicher Opfer suchten,
um die Reichthümer bringende Boa-Schlange zu versöhnen, it is
difficult to persuade a Kasia to go into the jungle alone, generally
for fear of meeting with one of these villains, who are supposed
to hide in all solitary spots looking out for prey, bemerkt Yule.
Die blutigen Gebräuche der Vorzeit haften in der Erinnerung
und leben in Volksgesprächen fort. In Mandalay erzählte mir
ein dort geborner Armenier in leisem Flüstern, da die Wände
Ohren haben könnten, welch’ schreckliche Dinge hei der Gründung
der Stadt vor sich gegangen. An dem Tage, wo von sechs
auf sechs Monate eins der Thore zu beginnen war, wagte sich
Niemand aus dem Hause, denn die Späher des Königs standen
bereit. Die Brahmanen hatten gewisse Namen angegeben, die,
als den Constellationen entsprechend, für den magischen Bund
am wirksamsten sein würden. So wurden auf den Strassen Namen
gerufen, und wenn solche, die sie trugen, unwillkürlich den Kopf
wandten, so waren sie dem Tode verfallen. Während meines
Aufenthalts in Rangun wurde in Puizendaung von einem europäischen
Kaufmann die erste Dampfmühle erbaut und die Ein-
gebornen sprachen auf dem Markte von den geheimen Ermordungen,
die dort vorkämen. Die Steinmauer konnte nicht
eher zum Stehen gebracht werden, bis man es eingerichtet hatte,
dass ein niederfallendes Gerüst vier Menschen erschlug, und dann
diese an den Ecken vergrub. Als ich eine Zeitlang in Jauja
lebte, auf dem Hochlande Pegu’s , erbot sich ein englischer Mechaniker
, eine Fähre über den nahegelegenen Rio grande zu
bauen, und es dauerte nicht lange, so wurde man gewarnt, dort
vorüberzugehen. É Die Leute erzählten einander Schaudergeschichten
von den vielen Opfern, die dort schon geschlachtet
13*