Soldaten aber in einen Hinterhalt der Birmanen fielen und vernichtet
wurden. Unter der Regierung Chanyprusangsihasu oder
Siahassu, dem sein Vater 1422 p. d. den Thron abgetreten, wurde
Ava, während die birmanischen Truppen auf dem Feldzuge gegen
die Talain in Unter-Pegu abwesend waren, von einem chinesischen
Heere belagert, das die gefangen gesetzten Familien der Schan-
häuptlinge von Mountaun und Mokay befreien wollte. In ihm
fand sich ein riesiger Kämpfer, der täglich vortrat und die Soldaten
auf den Mauern verhöhnte, weil sich Niemand mit ihm zu messen
wagte. Ein peguanischer Kriegsgefangener, Thameimparam mit
Namen, erklärte sich aber schliesslich bereit, das Wagestück zu
unternehmen, und erstach seinen Gegner durch die schwache
Stelle des Panzers, die er ausgekundschaftet hatte (1424 p. d.).
Er hatte sich die Freiheit ausbedungen, wurde aber von den
Birmanen, als gefährlich, auf die Seite geschafft. Nach Menlane,
der (787 p. d.) dem in neuen Kämpfen mit den Schan gefallenen
Siahassu folgte, regierte, nach Sangermano, ein Ausländer in
Ava (788 p. d.) und bei Crawfurd findet sich, der Name Kale-
kyengo, was (obwohl mir die birmanische Schreibart nicht
vorliegt) den dummen Barbaren bedeuten könnte,, wenn man die
Verbindung des siamesischen Ngo mit dem birmanischen Kala
oder Fremdling zulassen wollte. In vielen der Königsnamen
der jetzt behandelten Zeitperiode finden sich, wie in Chwa oder
Chu (Chao), Bya oder Phaya, Xang (Elephant) u. s; w. Anklänge
an die siamesische Sprache, die das von LoganvermutheteUeber-
gewicht der nach dem Irawaddi vorgeschobenen Klane der
Laos vorübergehend bestätigen. Jedenfalls liegt in Kala der
Begriff des Ausländischen, wie der letzte König Pagan’s „der
vor den Kala Geflohene“ und der von Tongu „der von den Kala
Fortgeführte“ (Kalayamin) genannt wird. Meine siamesische
Uebersetzung der peguanischen Geschichte spricht auch gerade
um diese Zeit (750) von dem birmanischen Könige Phrachao
Farang Mangsixava und nennt seinen Sohn Suniet, als er auf dem
Throne nachfolgt, Phrachao Farang Mangkhlong, in welchen
beiden Titeln das Wort Farang nur gebraucht sein wird, um die
nicht einheimische Abstammung dieser Herrscher zu bezeichnen,
obwohl damals die Europäer (Farang oder Franken) noch nicht
nach Hinterindien gekommen waren. Schon früher wird von
derselben Geschichte der von dem König von Pagan in Martaban
eingesetzte Gouverneur als ein Khek (Mohammedaner oder Malaye)
erwähnt, mit dem Namen Ali oder Alimamang.
Nach Crawfurd folgte auf Kalekyengo Manylhangay oder Min-
gyi hlagay (der grosse König, hübsch und kleiü) noch in demselben
Jahre (1425), in dem er den Thron bestiegen, und schon im
nächsten (1426 p. d.) wird ein neuer König Monhany mangtara
erwähnt, mit Saddamaraza zusammentreffend, der (nach Sangermano)
die Aera veränderte. Sein Sohn Mangraikyanyachwa
oder Menekiazoa (Minjetschosoa), der Lehnsfürst von Prome, der
1489 den Thron bestieg, starb in dem 13. Jahre der neuen Aera.
Sein Nachfolger Narapatikri oder Sciassu (1442 p. d.) bekriegte
die Schan in Mogoung, das er eroberte. Auf das Verlangen der
Chinesen, die die tributpflichtigen Goldgefässe verlangten und nach
ihrer ersten Niederlage verstärkt zurückkehrten, überlieferte er
ihnen (1445 p. d.) den Tsoboa Thongabua (den Häuptling von
Maingmo), der Zuflucht bei ihm gesucht hatte, in Anerkennung
der von ihnen gegen das aufrührerische Yamithein geleisteten
Hülfe. Er residirte wechselweise in Arimadana (Pagan) oder
Paknajama (Sägain und Ava) und besiegte (1454) König Uti.
Thokyeinbua, der Tsoboah von Mogoung, schlug (1449) die an-
gieifenden Chinesen zurück und verharrte in seiner Lehnstreue
gegen Birmä. Den nächsten König Mahasihasura (1468 p. d.)
tödtete sein Sohn Mangkhaung II. (1480 p. d.), der einen seiner
prinzlichen Verwandten mit der Regierung Tongu’s betraute
(1485 p. d .), wo bald darauf ein unabhängiges Königreich entstand.
Kriege zwischen Ava und Pegu werden aus dieser Zeit
von Barthema erwähnt und die birmanische Geschichte wiederholt
(1477) die Niederlage des chinesischen Vorkämpfers in
einem Belagerungsheer vor Ava durch einen Thameinparan genannten
Tal ein, der für den König Pegu’s einen eisernen Grenzpfeiler
in Khamti aufgepflanzt, aber von den Birmanen auf der
Rückkehr in Yamithein gefangen wurde. Mangkhaung wurde
durch seinen Neffen ermordet, Narapati, mit dem Titel Schwenan