Die birmanische Geschichte erzählt auch jetz t, dass der
König Pagan’s nach China gezogen sei, um Gautama’s
Zahnreliquie zu erhalten, dass diese, sich aber geweigert
habe, ihren Aufenthaltsort zu verlassen. Er traf dort mit dem
Kaiser Chinas zusammen, -der ihn täglich mit Speisen in Gold-
und Silbergefässen versah. Als der König zurückkehrte, machte
er mit diesen kostbaren Gefässen den Priestern des Kaisers ein
Geschenk, damit in ihnen dem heiligen Zahne tägliche Opfergaben
gebracht würden, und seit der Zeit sollen die chinesischen
Kaiser es als Pflicht der birmanischen Könige betrachtet haben,
ihnen solche Gefässe zu schicken, die auch von der Gesandtschaft
1281 als Tribut verlangt wurden. In der Sage werden die Figuren
Alaunsidu’s und Anauratha’s zusammengeworfen und die-sie auszeichnenden
Thaten bald dem Einen, bald dem Ändern zugeschrieben,
bald zusammen auf denselben übertrageü. Durch
Ausdehnung von Anauratha’s Regierungszeit scheint auch die
Geschichte eine mit seiner Periode gleichzeitige Lücke in ihrer
Königsreihe- decken zu wollen. Nach der Inschrift in Ramrih
begannen mit dem Jahre 1600 (der Aera Buddha s) die Rahan
(Arahanta) im Königreiche Arimaddana-Paukkam (pyae gyi) Ansehen
zu gewinnen, als König (Afaurasa) Anauratha-min-Cau
gelehrte Männer aus Sathum zu sich berufen hätte, um die dort
durch Sonathero und Uttharathero eingeführte Sasana auch in
seinem Lande heimisch zu machen (mit der Abhinan). Die verehrten
Namen der beiden Apostel, die noch in spätem Zeiten
immer wiederkehren, mögen erbliche Abttitel geworden sein, wie
die Buddhagosa’s, Nagasena’s u. A. m. in Kambodia.
Unter Alaunsidu’s Nachfolger Kulaya oder Kyan-yeet-tha
(Kulakyamin oder Narathu) kamen fünf Rahandas vomHemawon
und bauten die Grotten des Ananda-Tempels (nanda-tsee-goon).
Dieser König soll in der Schlacht mit einem indischen Volke,
das aus Chittagong eingebrochen, umgekommen sein (1153 p.d.),
was ziemlich mit der ceylonischen Expedition zusammenfällt.
Als Jinneatinga, sein Nachfolger, die Stadt Arimaddana-Pauk-
kam-Jama nach einer günstigeren Localität verlegte, fiel für
sieben Tage ein Regen von Kleinodien.
Nach Kriegsunglück pflegen die birmanischen Könige gewöhnlich
ihre Hauptstadt zu verändern, um das böse Omen abzuwenden,
und dies ist eine der Ursachen, dass alle Reiche
Hinterindiens eine solch grosse Zahl verfallener Residenzen aufzuweisen
haben. Die ceylonesische Geschichte erwähnt, dass
Pakramabahu die Hauptstadt des Königs von Arimaddana (Pagan)
und Kambodia (das obere Birma der Schan) erobert habe, und
n a c h dem Abzüge der Feinde werden die einheimischen Astrologen
Unglück prognosticirt haben und dem neuen Könige gerathen,
seinen Thron auf einem unentweihten Boden aufzustellen. So
entstand das dritte Pagan, welches näher nach der Schwe-Zigong-
Pagode lag, als das mittlere.
Ginneatinga’s Nachfolger, Narapaetago, wurde durch Nara-
patiseju oder Jeyasingha (Narapadi - Soethu) getödtet. Dieser
König, ein Enkel Alaunsidu’s, wetteifert mit demselben in dem
Ruhm seiner siegreichen Unternehmungen. Die Chinesen wurden
in einer gewaltigen Schlacht bei Kosambhi vernichtet, der alten
Hauptstadt des Thaies von Nyaung-chwe? deren Reste (nachYule)
dort noch existiren sollen. Von seinen südlichen Expeditionen
zurückkehrend, wobei er die weit ins Meer schauende Pagode
auf der Landspitze Tavoy’s erbaut hatte (1204), gründete er an
der Küste Pegu’s die Stadt Martaban und setzte dort Alingma
als seinen Gouverneur ein. Dann unternahm er eine Pilgerfahrt
nach den heiligen Pagoden Schuemadu und Schwedagon, sich
auf dem Sittang zur Heimfahrt einschiffend. In den Wäldern seiner
Ufer fand er die Reste der Pagoden, die in langer Vorzeit dasBrüder-
paar Ninaun erbaut hatte, renovirte sie und legte dann den Grund
für Tongu, wo er seinen Schwiegersohn Nandaturiya als Statthalter
einsetzte. Schon früher hatte dieser fromme König durch eine
Gesandtschaft fünf Gelehrte aus Ceylon zu sich berufen (1181
p.d.), von denen der eine ein Kambodier, der andere ein Ceylonese
war. Buchanan meint, die von ihnen gebrachten Bücher seien
(1200) aus Aracan gekommen. Eine der in Pagan gelesenen
Inschriften erwähnt aus seiner Zeit (1187 p. d.) Milchgaben, die
den Priestern gemacht wurden. Die Inschrift in Ramrih sagt
Folgendes: Als im Jahre 1724 (der Aera Buddha’ s) Narapadiöaesu