nander, eroberten „mehr Nationen, als Alexander.“ Unter ihren
Städten wird, ausser Zariaspa und Darapsa, auch Eucratidia
erwähnt und Ptoleniäus nennt Sagala und Euthydemia. Das
eroberte Land wurde von den Griechen in Satrapieen vertheilt.
Der auch in ganz Vorderindien, von Kaschmir bis Ceylon,
uralte Cultus der Schlangengeister, den noch Alexander’s
Macedonier in Taxila fanden, zog sieh vor dem Eindringen der
Arier mehr und mehr in das Dunkel eines verfolgten Aberglaubens
zurück, so dass der grosse Weltendrache, den, wie der Kaiser
von China, der König von Tonquin und Cochinchina auf seinen
gelben Gewändern trägt, schliesslich in den Repräsentanten des
ahrimanischen Bösen verkehrt wurde. Bei dem durch den Fluch
der Brahmanen als Schlange vom Himmel gestürzten Nahuscha
wird an den Ämmoniterkönig Nahash erinnert. In den ursprünglichen
Mythen ist nicht Indra’s Architekt Visvakarma, sondern
(Zeitgenosse des Nagarjuna.) abhielt. Auf ihn folgte (40 p. d .) Abhimanju und
dann Vigaja.
Unter de r Dynastie der Turushka erreichte die Macht der Jueitschi in
Indien ihren höchsten Gipfel. Kanishka (10 p. d .) , der die vierte Synode der
Buddhisten b e rie f, dehnte das indo-scythische Reich in Indien aus. Die grossen
Jueitschi tödteten die indischen Könige und ersetzten, sie durch ihre Feldherren.
Das Reich zerfiel nach dem Tode Balan’s. Matuanlin giebt das J a h r 22? p. d.
als das Ende der indischen Herrschaft der Jueitschi. Auf Narendräditja ( t 300
p. d.) folgten in Kaschmir Herrscher der weissen Hunnen (4 .—5. Jahrhundert),
bis Ranäditja (Anfang des 6. Jah rh u n d erts) die einheimische Herrschaft wieder
herstellte.
Während die Macht der Jueitschi (im Anfänge des 3. Jahrhunderts p. d.)
in Indien unterlag, hatten sie im Norden des Hindukusch sich behauptet und ihre
Fü rsten übten Ende des 4. Jah rh u n d erts einen überwiegenden Einfluss auf ihre
Nachbarn aus. E rst im Anfänge des 5. Jahrhunderts eroberte ein F ü rs t der
kleinen Jueitschi indische Gebiete. Vivien de St. Martin identificirt die weissen
Hunnen oder Ephthaliten mit den Jueitschi. König Perozes oder Firuz (König
der Sassaniden) wurde von den weissen Hunnen besiegt (480 p. d .). Sein Sohn
Kavades oder Kobad flüchtete vor einer Revolution zu dem Fürsten der weissen
Hunnen und wurde von ihm (als Schwiegersohn) wieder eingesetzt (499 p. d.).
Damals beherrschten die Hunnen unter ihrem mächtigen König Gollas das nördliche
Indien. Chosroes Anuservanes (Khosru Anushirvan) brach die Macht der
Ephthaliten (529—562) und der Rest derselben würfle (568 p. d.) durch den Khan
fler Türken vernichtet.
der Nagakönig der Städteerbauer, der die Nakhon oder Naghara
nach den Windungen seines die Erde durchschlingenden Riesenkörpers
gründet und ihnen daher im begünstigtsten Falle eine
spiralige Schneckenform giebt, wie jener ersten Hauptstadt der
Giao-tchi, ehe noch ein anderer Theil der Halbinsel bewohnt
war. Bevor Visvakarma das Geschäft allein in die Hand nahm,
fand (wie bei der Erbauung Prome’s) eine Art Compromiss statt,
indem Indra den centralen Stadtpfeiler pflanzte und um denselben,
wie einst um den Berg Merü,- den Schlangenkönig als
Strick umherwand, um dadurch die Ausdehnung des Weichbildes
abzuspannen. Noch jetz t, wie bei jedem Häuserbau, ist es das
wichtigste Geschäft der Wahrsager in Birma und Siam, die Spiralwindungen
des Schlangenkörpers unter der Erde zu kennen,
damit die Grundpfeiler auf die richtigen Glieder desselben gesetzt
werden. Der Eisenpfosten Delhi’s ruht auf dem Kopfe des Sahes
Nag oder Vasuki (Schlangenkönigs) und als der Tomar - Fürst
beim Eintreiben des Stadtpfeilers Vasuki’s Kopf*) durchbohrte
und ihn blutig wieder heraufzog, prophezeite Vyas aus diesem
ungünstigen Zeichen den Fall der Dynastie. Auch im Buddhismus
ist es nothwendig, die verschiedenen Phasen, die die Schlangenverehrung
durchlaufen hat, in ihren graduellen Veränderungen
auseinander zu halten, um nicht in Widerspruch zu gerathen,
wenn man die von den frommen Missionären exorcisirten Höllengeister
zugleich als Hüter der höchsten Wissenschaft im Mahayana
erblickt oder das sonst verfolgte Ungethüm sich als schützendes
Dach über dem Haupt des Xina wölbt. Gleich den Nagbansis in
Chota-Nagpur, deren Stammvater Bhim durch die Drachentochter
wiederbelebt wurde, rühmen sich die Chero’s und Sunaka-Fürsten
(inKikata) ihrer Herkunft von Kasyapa durch die grosse Schlange,
die in Patala herrscht, und ehe die Gebirgsstämme ihre hochfliegenden
Adler und Geier mit sich brachten, das kriechende Gewürm zu
*) Purchase states, th a t the Rase (Raja), who founded Delhi, by advice of
his magicians tried the g ro u n d 'b y driving an iron s ta k e , which came up bloody,
having wounded a snake. : This the Ponde (Pande or P-andit) or magician said
was a fortunate sign (s. Cunningham).