Buddha’s Lehre zu beschützen?“ Sechs dieserThevabutr fühlten
keine Neigung, in die Seelenwanderungen einzutreten, aber der
Jüngste, Ketu - Thevabutr mit Namen, ergab sich darein und
sagte : „Wenn es geziemend ist, unseres Herrn Buddha Religion
zu schützen, so bete ich um gnädige Hülfe in meinen Wanderungen
auf der Welt der Menschen.“ Phra In war im Herzen erfreut
und durch seine königliche Gunst wurde es vermittelt, dass
Ketu-Thevabutr beim Herabsteigen sich in dem Mutterleibe der
Dame Thephavadi einkörperte, der vornehmsten Königin des
Königs Khomerat, der im fürstlichen Staate über die mächtigen
Gebiete von Khomerat-thani herrschte. Durch die Gewalt und
majestätische Hoheit der Verdienste des königlichen Prinzen,
der im Mutterleibe ruhte, geschah es, dass alle solche der hin-
und herfliegenden Vögel, die sich auf der Thurmzinne des
Königin-Gemachs im Palast niederliessen, sogleich todt hinab-
stürzten. Und das war eine höchst sonderbare Sache. Und die
Gesammtheit der königlichen Minister und der Edelleute, die
grossen sowohl wie die kleinen, als sie dies sahen, traten in der
Audienz vor den König Khomerat und sprächen folgendermassen:
„Die Leute, die diese Stadt bewohnen, leben in der Beobachtung
des fünffachen und des achtfachen Gebots (Sin oder Sila). Dadurch
wird Mitleid und Wohlwollen gegen alle Geschöpfe vorgeschrieben.
Obwohl die Unglücksfälle, die aus Sünden ,noth-
wendig folgen, durch angemessene Strafen gemildert werden
könnten., so würde doch immer das Glück des Allgemeinwohls
darunter leiden und Verminderung erfahren. Es ist deshalb
besser, dass der Prinz selbst die Verbrechen sühne, die er in
dem fortgesetzten Vogelmorde seit dem Tage seiner Empfängniss
begangen h a t.“ Der König folgte den Vorschlägen seiner
Staatsräthe und machte ihre Ansicht zu der seinigen, sprechend :
„Wahrlich, der Prinz, der in der Königin Mutterleibe wächst, ist
ein Ausbund böser Laster.“ Dann befahl er, die schwangere
Königin auf ein Floss zu setzen und dasselbe flott zu machen,
damit es forttreibe. Es fand sich indess Einer unter seinen
Beamten, ein Parohit, der seine Stimme dagegen erhob und
widersprach. Des Königs Verzeihung für die Erlaubniss zum
Reden bittend, sagte er: „Die Königin jetzt, wo sie noch schwanger
ist, zu bestrafen, würde nicht angemessen sein. Wenn sie in
späterer Zeit von einem Sohn entbunden sein wird, dann möge
sie aus der Stadt getrieben und fortgeschickt werden.“ In Folge
dieser Vorstellung veränderte der König seine Anordnung und
erst nachdem die Königin einen Sohn geboren hatte, verbannte
er sie aus seinem Reiche. Die Königin nahm den Säugling, mit
ihm in die Fremde zu wandern, aber es war ein schwieriges und
schmerzvolles Ding für sie, da sie bisher immer nur im Schoosse
des Ueberflusses gelebt hatte und an Beschwerden nicht gewöhnt
war. Durch die Kraft der hohen Majestät, die den angesammelten
Verdiensten des zur Herrschaft Uber die weiten Gebiete der
Khamen (Kambodier) bestimmten Prinzen inwohnte, fühlte Phra
In warm und die Hitze immer höher in sich aufsteigen. Als er,
mit seinen Götteraugen umherschauend, die Ursache erkannt
hatte, veränderte er sein Aussehen und nahm.menschliche Gestalt
an. In weisse Gewänder gekleidet, zog er die Strasse
entlang und leitete als Führer die erhabene Königin mit ihrem
Söhnchen den nächsten Weg, so dass er sie in sieben Tagen zu
der Bergwaldung des Phaya Fai (des Feuergottes) brachte.
Dort schuf er für sie die magische Erscheinung eines Zauberpalastes
, in welchem sie bleiben und ausruhen konnte, durch
himmlische Speisen ernährt. Dann nahm er sie auf weiteren
Wanderungen mit sich nach dem Bezirke des Khok-thalok (die
geglättete Kuppe) an der Südseite des Gebirges. Dort richtete
er eine Höhle zum Aufenthalt e in , dass die edle Frau mit ihrem
Kinde darin weile, an einer Stelle nicht weit von der Stadt Phra
Bath Xan -xum entfernt.
Als der Knabe ein Alter von drei Jahren erreicht hatte,
entfaltete sich seine Gestalt in Zierlichkeit und Schöne, seine
himmlische Herkunft von dem Geschlechte der königlichen Götter
(Deva) zur Schau tragend. Niemand menschlichen Abkommens
in der irdischen Welt hätte irgendwie an Schönheit mit diesem
Prinzen verglichen werden können. Phra In liebte ihn mit der
herzlichsten Zuneigung, und er begab sich in der Verkleidung
eines alten Mannes zu der Königin, um sie und ihren Sohn zu