stattete ihr Gesuch, den häretischen Lehrern gegenübergestellt zu
werden. Auf ihr Gehet erhoben sich die Götterbilder, die auf den
Gerichtsplatz gebracht worden, in die Luft und schwebten über
der Stadt. Als die Brahmanen aufgefordert wurden, ein ähnliches
Wunder zu wirken und sich unfähig zeigten, wurden sie von dem
Könige, der reuig zum buddhistischen Glauben zurückkehrte, aus
der Stadt getrieben. Nach den siamesischen Büchern soll dieser
König, den sie Ditsaraxa nennen und in das Jahr 681 der Aera
setzen, die Thepharaxa verehrt haben, dem Volke vertraute
Schutzgeister, die noch jetzt in Siam manche Opfergabe einstecken,
die von Rechtswegen der Pagode zugekommen wäre. Die Chinesen
erwähnen eines an der Coromandelküste herrschenden
Königs, Hulomiento genannt, der den Kaiser der Tang-Dynastie
um Bilder des Laotse bitten liess, wohl als Ersatz für die vielen
Buddha’s, die aus Indien dorthin gegangen. Hiuenthsangfand (516)
die Bewohner von Thsanpan oder Mohotschenpho (Mahachampa)
nicht nur dem Buddhismus, sondern auch dem aus China stammenden
Cultus des Laotse ergeben. Nach der peguanischen Chronologie
fällt dieser abtrünnige Julian mit der Einkörperung des Schimnus
zusammen, der 821 p. d. unter dem Namen Tamo oder Langdkarma
den Thron Tibets bestieg, und vor dessen Verfolgung die
Buddhapriester nur in den Bergen Kham’s undNgari’s Sicherheit
fanden. Feer schreibt dem „ culte de Siva et de Bon “ einen gemeinsamen
Ursprung zu. Nach Kalyana wurde König Djaloka (der
die Töchter der Nagas seinen Vergnügungen dienen liess) durch
die als Frau erscheinende Göttin Kritya zur Beschützung der
Bauddha’s zurückgeführt.
Nach Assameah, dem Sohne Wimaleah’s , zählt die pegua-
nische Geschichte siebzehn fromme Könige und Einer derselben
wird in einer Inschrift besonders seines Gerechtigkeitssinnes
wegen gerühmt, da er auf dem Markte eine Glocke aufhing, an
die jeder von den Grossen Bedrückte schlagen durfte, damit der
König selbst seine Sache untersuchte. Auf der Inschrift der
Glocke wird gesagt: Sollte diese Glocke in künftigen Zeiten verfallen
, so mögen die spätem Könige sie wiederherstellen, denn
sie ist zu dem Zwecke von mir aufgestellt, dass dem Volke Recht
und Gerechtigkeit werde und dass ich das Nibpan erlange. Um
für immer die Gesetze in'Kraft zu halten, habe ich dieses verdienstliche
Werk unternommen.
Nach dem siebzehnten Könige wurde Pegu von Pagan erobert
und die steten Kriege verkehrten das Land in eine Wild-
niss, bis Akamiamum, der als Gouverneur eingesetzt war, die
Stadt wieder erbaute. Er warf bald darauf seine Lehnsunter-
thänigkeit gegen Pagan ab und liess sich als König krönen. Auf
seinen Nachfolger Lekkajeah folgte Keijapeah (Theijapeah), der
Weiruh, d e n König von Martaban, gegen eine von Pagan aus
Kaetuwathi gesandte Armee zu Hülfe rief und diese auch erhielt,
aber bald nachher seine eigene Stadt an den treulosen Alliirten
verlor, indem sein Elephant Vopanthata durch den Elephant
(Airawon) des Gegners getödtet wurde. Pegu wurde so eine
Provinz der Könige von Martaban, von denen der achte (710) in
der Reihe (Pienjauh genannt) seine Residenz nach Hongsawaddi
verlegte im Jahre 716 Uh. S. und (743 Ch. S.) die Pagode
Rangun’s erweiterte. Ihm folgte (745 Ch. S.) sein Sohn Hariaseah,
dessen Nachfolger (783 Ch. S.) Mukareah grösser Grausamkeiten
beschuldigt wird. Sein Bruder Pinjaremkeik, ein durch Frömmigkeit
ausgezeichneter König (786 Cb. S.), wusste auch stets
Mittel und Wege, seine Feinde, denen er in offener Schlacht nicht
gewachsen gewesen, durch Kriegslist zu überkommen. Sein
Nachfolger Penjataoh handhabte die Gerechtigkeit mit grösser
Strenge gegen Menschen und Thiere, das Land von Räubereien
jeder Art zu befreien. Er vollendete den Bau der Rangunpagode,
der nach seinem Tode (822) sein Neffe und Nachfolger Pienja-
kinteauh den Schirm (tih) aufsetzte. Ihm folgte (825) sein Neffe
Miautauh, ein grausamer König und dann dessen Tochter Piinja-
tauh, die ihren Namen mehrere Male änderte und unter verschiedenen
bekannt ist. Sie vollbrachte viele verdienstvolle Werke
und weihte ihr Gewicht in Gold der Pagode Rangun’s. Ihr
Nachfolger (832) Upareseah war tief in den Schriften des Pitagat
bewandert. Auf einer in der Pagode Rangun’s gefundenen Reliquie
(das Modell einer goldenen Miniaturpagode) sind die guten
Werke einer Königin Pegu’s aus dem Jahre 846 (1484—1485 p. d.)