peguanischen Gouverneur verjagte, und jetzt jene glänzende
Siegeslaufbahn begann, die Alompra’s Namen zu dem beliebtesten
in den Erinnerungen der Birmanen gemacht hat.
Bei der Eroberung Ava’s hatte Beinga Deila, König von
Pegu (1752), den König Dwipidi zum Gefangenen gemacht und
mit sich nach Hongsavaddi fortgeftthrt. Er setzte seinen Bruder
Apporatsa zum Statthalter Ava’s ein, das aber in dessen Abwesenheit
unter Dotatcheou durch Shembuam, Sohn des in Mont-
chabou (Mozzobo) aufgestandenen Alompra (Aumdzia öder der
Jäger) erobert wurde. Die Angriffe des' den Fluss herauf zurückkommenden
Apporatsa wurden 1754 abgeschlagen und aus Rache
wurde der gefangene König von Ava hingerichtet. Dessen nach
Siam geflüchteter Sohn stellte sich in Alompra’s Lager e in , fand
aber wegen seiner Annahme der Insignien der Königswürde
nicht die gewünschte Aufnahme und kehrte nach Siam zurück.
Der das aufgestandene Prome belagernde Beinga Deila wurde
von Alompra geschlagen, der nach der Eroberung des von dem
Franzosen Bourno vertheidigten Syriam’s und der Erbauung Ran-
gun’s, Pegu (1757) erobert und dann Martaban. Auch die unter
dem Schutze des Raja’s von Munipur stehenden Prinzen von
Mogoung wurden zur Anerkennung Ava’s gezwungen und Munipur
selbst unterworfen. Dann zog Alompra weiter gegen Siam,
verschied aber auf dem Wege und seine Leiche wurde von dem
Heere in grossem Pomp nach Birma zurückbegleitet (1760).
Durch Alompra’s Eroberung von Rangun und Syriam wurde die
schon seit 1613 in Ava angesiedelte Colonie kriegsgefangener
Christen durch viele Nachsendungen vermehrt. In der dem englischen
Negociator Baker gegebenen Audienz rühmt^sich Alompra,
seine Waffen bis an die Grenzen China’s getragen zu haben, dessen
König ihn mit vielen Kostbarkeiten beschenkte, und zeigte ihm
die gefangene Königsfamilie von Cassay, die er an seinem Hofe
mit sich umherführte. Der erste Einfall in Munipur (bekannt als
die Kulthakahalba oder erste Verwüstung) fand im Jahre 1755
statt, unter dem Befehl eines Verwandten des Königs, und Pem-
berton bemerkt, dass dies das erste Mal gewesen zu sein scheine,
wo die Birmanen ihren Erfolg ganz den Feuerwaffen verdankten,
während sie sich sonst gleich den Manipuriern, nur der Schwerter,
Speere, Bogen und Pfeile bedienten. Alompra selbst vollendete
die Eroberung 1758, als er mit einer Boot-Flotille Burut Schah
bei Pulel besiegte.
Auf Alompra (Aong-jaya) oder Alaong-bhura (der embryonale
Buddha), der, wenn nicht im Lager, in Moschobo residirte,
folgte (1760) sein Sohn Uparaja (Anaundopra) oder Naongtan-
kri (Nandoji Praw), der Sagain zu seinem Aufenthalt wählte,
da Ava einige Zeit in den Händen des aufständischen Generals
Nattun (Meinla Raja) war.
Sein mit dem Heere aus Siam zurückkehrender Bruder Sem-
buem (Shembuam oder Sen-phyu-shin) oder Changphrushang
hatte zwar für seine anfänglich meditirte Usurpation Verzeihung
erhalten, nahm aber beim Tode des Nandoji-Phra seine ehrgeizigen
Pläne wieder auf und entsetzte dessen unmündigen
Sohn des Thrones->(1763), um selbst denselben zu besteigen und
seine Residenz wieder in Ava aufzuschlagen. Er führte seines
Vaters Absicht aus und liess durch den General Maha Noratha
die Hauptstadt Siam’s erobern. - Ayuthia wurde nach völliger
Ausplünderung zerstört, und das Land blieb für zwei Jahre den
Birmanen unterwürfig, bisPhayaTak die Unabhängigkeit zurückerwarb.
Bei der Eroberung Kachar’s verlangte Shembuam als
J Tribut eine Jungfrau und einen mit der Wurzel und anhängender
I Erde ausgerissenen Baum von dem Rajah. Auf diesem Feldzuge
i wurde Beinga-della, der letzte König Pegu’s, in der Gefangen-
■schaft hingerichtet. Bei Shembuam’s Tode (1776) war sein
■ Sohn Chengousa oder Shinkousa zum Nachfolger bestimmt, wurde
■ aber durch Momien (den in das Kloster geflüchteten Sohn des
BNandoji-Phra) entsetzt, obwohl dieser nur ein Werkzeug in den
■ Händen seines Onkels Minderajih-Phra (Maong mang oder Pa-
■ dungmin) oder Badonsachen war, der ihn auch kurze Zeit darauf
■ ermorden liess, um sein eignes Haupt mit der Krone zu schmü-
Bcken. Er erbaute Amarapura als neue Hauptstadt des Landes,
■ und sandte eine Flotte, die aus dem Irawaddi in die Kanäle
[»Bassein s einfuhr, sowie eine Landarmee (unter dem Commando des
^Prinzen von Prome) zur Eroberung Aracan’s ab. Der König Maha-
B a s ti a u , Ostasion. I. _