in höchst eigener Person, umgrenzte nun mit der Messruthe den
Platz der neuen Stadt, Hansawuddi genannt, weil Gautama’s
Prophezeiung davon gesprochen, an einem See, wo er ein Pärchen
Heusa-Vögel an dem Ufer bei einander sitzen sah. .
Diese Erzählung erscheint in vielfachen Modificationen. Auch
die Birmanen werden herbeigezogen, um mitzustreiten, und man
findet heim Graben unter der Säule erst Eisengerätlischaften und
tiefer noch Erbsen, um als Beweismittel zu dienen, und das
durch Erbsen gestohlene Land wird dann Pegu (Pae-koo) genannt.
Nach einer ändern Mythe war der Pfeiler schon versunken, als
der Streit entstand, und erhielten die Kala einen nahen Wohnort
angewiesen. In der Talein-Geschichte, die ich in Pegu erhielt,
heisst es einfach, dass Samein-Ihn (der König in Indra s Himmel)
das Reich Hongsawaddi den beiden Brüdern Samaleah undWimü-
leah, die aus Dgaunthu gekommen, übergehen habe (1160 Jahre
nach Gautama’s Nibpan); aber gewöhnlich wird das dort herrschende
Königsgeschlecht mit dem ältern Thatung s verknüpft.
Nach dem Vorbild von Indra’s Wo,hnsitz in Trayastrinha sind die
Städte Pegu’s und Birma’s stets im Viereck gebaut.
Capitain Duff theilte mir freundlich die nachstehende Form
mit, in welcher er die Erzählung von Birmanen gehört hatte:
„Vor langer Zeit, als das ganze Delta des Irawaddi noch eine
grossc Bucht war, segelte der König von Kala-gyee über das Meer
und sah dort eine wilde Ente auf ihrem Neste sitzen. Er sprach
zu seinen Begleitern: „Sieh da, das Wasser sinkt hier, wie
könnte sonst diese Ente ihr Nest bauen?“ und als sie näher
kamen, erschrack der Vogel und flog von dannen, und sie fanden,
dass ein kleines Stück Erde Uber das Wasser herausragte, gerade
gross genug, um das Nest darauf zu bauen. Und der König
sprach: „Kommt, lasst uns hier eine Säule errichten als Grenzstein,
und nachdem das Wasser vertrocknet ist, wird das Land
unser sein.“ Und sothaten sie—-und in ihr Land zurückgekehrt,'
Indradyumna und König Gal Madhava Über das Eigentlmmsredit zu dem Tempel
Pursottam Chu tr, für dessen Bau die Schildkröten auf ihren Rücken die Steine
gebracht.
schrieben sie eine Urkunde dessen, was sie gethan, und legten
sie in dem königlichen Archiv nieder. Lange nachher kam
abermals ein König von Kala-gyee hierher und fand, dass das
Wasser ganz ausgetrocknet und das Land von den Taliyns bewohnt
war, und er sprach: „Ihr habt kein liecht hier, dieses ist
mein Land — richtete nicht hier mein Vorfahr seinen Grenzstein
auf?“ Und die Taliyns erwiederten: „Das Land ist unser,
wo ist euer Grenzstein? — wir kennen ihn nieht.“ So suchte
der Kala-gyee-König die Säule und grub darnach an der be-
zeichneten Stelle (die Erde hatte sich rings herum angesammelt
und sie vergraben) und er fand die Säule mit ihrer Inschrift und
sprach: „Sehet, hier ist mein Grenzstein, übergebt das Land!“
Und die Taliyns waren besorgt und wussten nicht, was sie sagen
sollten, aber in jener Nacht erschien dem Fürsten der Taliyns
(im Traume) der Tbakyamin (der Fürst der Nats) und sprach:
„0 mein Sohn, sei nicht besorgt, du sollst das Land haben.
Mach dich auf am Morgen und sag zu dem Kala-gyee-König:
Wahr, das ist dein Markstein, aber grabe unter demselben und
du wirst sieben goldne Schüsseln und neun eiserne Haken finden,
das Sinnbild unseres Geschlechts. “ Und der Fürst der Taliyns
that, wie ihm geheissen. So gruben sie unter der Säule und
fanden da die goldnen Schüsseln, und sie gruben unter den
goldnen Schüsseln und fanden die eisernen Haken, das Sinnbild
der Taliyns, und so behielten die Taliyns das Königreich, und
deshalb wurde es Pae guh oder das gestohlene Land genannt,
denn die Taliyns hatten ihr Sinnbild dort nicht niedergelegt,
sondern es kam dahin durch die Macht des Thakyamin. “
Die Aussendung solcher Erforschungs-Expeditionen war den
malayischen Fürsten als Buka nagri (Ansiedelungen zu eröffnen)
bekannt und gewöhnlich mit der Jugend eines Ver sacrum ausgeführt.
Die angeschwemmten Delta’s der Niederungen waren
das Recht des ersten Kommers, und so auch Pegu, la Ind.ia chia-
mata la bassa (nach Hieronymo da Santo). Im Chinesischen ist
Pe-Quo (Pegu) die nördliche Provinz, im Gegensatz zu Se-Yan
(das westliche Land) oder Siam.
Nach der siamesischen Darstellung wurde der von Phra
B a s t i a n , Ostasien, I. 15