der Erde verbindet, sowie auf das abgeschlagene und von den
Händen der Jungfrauen bewässerte Haupt Brahma’s, das in dieser
Legende, wie unter dem ewigen Roma, begraben wurde, werde
ich später bei der Behandlung der buddhistischen Mythologie
zurückzukommen haben.
Was nun Phra Pathummasurivong betrifft, so fühlte derselbe,
den geneigten Baumstamm erblickend, Lust zum Ausruhen, und
er sandte einen seiner Pagen nach Teppichen und Kissen, um
solche auf demselben auszubreiten. Dann legte er sich dort
niedei und fiel in Schlaf. Als der Abend herangekommen war,
fing der ihalok-Baum leise und langsam an, sich höher und höher
zu heben, aber der Prinz war im Schlafe nicht gestört. Der
Thalok-Baum fuhr fort, noch höher aufzusteigen und schnellte
empor, als ob durch Menschenhände bewegt. Phra Chao Pathummasurivong
fuhr aus dem Schlafe auf und sein Herz begann
zu zittern und zu schaudern, als er sich in der schwindelnden
Höhe in den Zweigen hängen sa h , ohne irgend welche Stütze.
Er hatte ruhig unter dem Laubdache zu verbleiben, bis der sieb
weiter und weiter von der Erde entfernende Baum seine Bewegung
nach aufwärts beendet hatte. Er rief nach seinen Pagen
und Begleitern, aber sie konnten seine Stimme nicht mehr vernehmen.
Alle seine Vasallen und Edeln, die Wachen und
Sclaven standen wartend da und verblieben in Furcht und
Schrecken unter dem Thalok-Baume. Als die ersten Strahlen
der aufgehenden Sonne den Thalok-Baum beschienen, fing derselbe
an, sich tiefer und tiefer zu senken, bis er wieder sein
früheres Niveau erreicht hatte. Pathummasurivong stieg herab
und kam zu seinen Leuten zurück, die ihn nlit grossem Jubel
empfingen.
Mit der ersten Dämmerung des frühen Morgens rief Nang
Nakh (Fräulein Nakh oder die Drachenprinzessin) ihre Damen
um sich und erhob sich von ihrem Lager, um in dem Wasser des
Sees zu spielen, nachdem sie ihre Form verändert hatten. Sie
des Ausschreitens von Arabien nach Ceylon und dann nach Siam, um durch Auf-
drückung des Fusstapfens die Berge zu befestigen, von Feenkreisen umgrenzt.
belustigten sich umher zu schwimmen und dem Strom des Wasserarmes
folgend, kamen sie nach der Stelle des Ufers, wo Phra
Pathummasurivong lustwandelte. Dieser, die Schaar der Badenden
bemerkend, umstellte sie mit dem Heer seiner Begleiter,
erhaschte das Fräulein und nahm es mit sich nach der Höhlung
des Thalok-Baumes, wo er sich mit ihr vermählte.
Als die Ehrenjungfrauen die Prinzessin ergriffen und aus
ihrer Mitte fortgeführt sahen, stoben sie jammernd auseinander
und in ihr Reich zurückflttchtend, berichteten sie dem Drachenkönige,
was geschehen sei. Dieser sandte den Prinzen aus, seinen
königlichen Sohn, den jüngeren Bruder der Fräulein Nakh, indem
er ihm befahl, eine Armee von Drachentruppen zu versammeln
und dem Pathummasurivong seine Beute zu entreissen. Er zog
gegen diesen und griff ihn an, wurde aber im Kampfe überwunden.
Phrachao Pathummasurivong war im Begriffe, ihn zu tödten,
schonte jedoch auf der Schwester Bitten seines Lebens und liess
ihn frei nach Myang Nakh (dem Drachenlande) zurückkehren.
Als der Prinz dort Alles, was sich ereignet hatte, seinem Vater
erzählte, verfiel der Drachenkönig in Nachsinnen und nach längerer
Ueberlegung sagfe er: „ Unsere Tochter gerieth in Gefangenschaft,
doch ist sie würdig behandelt und zur Königin erhoben.
Als unser Sohn ausgeschickt wurde, sie zu befreien, unterlag er
und war preisgegeben. Aber obwohl sie es in ihrer Macht hatten,
tödteten sie ihn nicht. Im Gegentheil, sie setzten ihn in Freiheit.
Gross sind die Wohlthaten, die sie gegen uns bewiesen haben. “
So liess er reiche Geschenke vorbereiten und beauftragte, seine
Gesandten, sie an die Oberwelt zu führen und dem Könige Pathummasurivong
darzubringen. Er liess denselben einladen, mit
seiner königlichen Tochter in das Schlangenreich herabzukommen.
Der König erfüllte seinen Wunsch und begab sich mit seiner
Gemahlin in das Reich der Schlangen, wo er für etwa einen
halben "Monat verblieb. Dann richtete Phaya Nakh das Wort an
ihn, sprechend: „Ihr seid ein Menschenkind und länger in dem
Drachenlande zu bleiben, würde weder passend noch angemessen
sein. Geht denn wieder hinauf in das Land der Menschen (Myang
Manut), die Erde zu sehen und Eure Heimath. Es ziemt sich,