als das Schwert die Kleider berührte, setzten diese keinen Widerstand
entgegen, und als man sie auseinander wickelte, siehe,
da lag der Kopf abgeschnitten auf der Erde und der Delinquent
war gestorben*) (vielloicht aus Angst, wie der Hofnarr des Herzogs
von Modena beim Anrühren mit dem nassen Handtuch). Das
war eine höchst sonderbare und wunderliche S_ache. Weil nun
aber der König ausnehmende Freundschaft gegen Chao Fa Ta-
laha hegte, so liess er prächtige Leichenfeierlichkeiten anstellen
, seiner hohen Stellung im Kange der Hofedeln. gemäss.
Nachdem die Verbrennung Statt gehabt hatte, wurden die
Knochen in dem Dorfe Muhkamphun begraben. Wegen seiner
hohen Verehrung, die er für Chao Fa Talaha bewahrte, liess
der König seine Tochter erziehen und erhob sie in den Adelstand.-
Nachdem Paksichamkrong die ganze Zeit seines Lebens
l-egiert hatte, folgte eine Succession verschiedener Könige,
bis ein Abkömmling aus demselben Geschlechte den Thron bestieg,
dessen Name nicht bekannt ist. Dieser König aber dachte
übel in seinem Herzen und er handelte nicht in Uebereinstimmung
mit den Vorschriften richtigen Verständnisses, von dem Gesetz
abweichend,-so dass die Edelleute das Volk drückten und im
Lande umherstreifend, die Leute ihres Eigenthums beraubten.
Zu derZeit lebte im Walde in der Nähe der Stadt ein frommer
Eremit, streng und eifrig die Sinla (Kegeln) beobachtend. Er
pflegte täglich sein Wasser in einen ausgehöhlten Stein zu lassen,
der neben seiner Zelle stand. Nun geschah e s , dass ein Wald-
*) Ein solch „zufälliges“ Tödten des Wohlthäters wiederholt sich oft in der
hinterindischen Geschichte, und auch in der Kaschmir’s nennt der D am a r a d e r
Tschavravarma auf den Thron zu rü ck fü h rt, dies die königliche W eise , um eingegangener
Verpflichtungen ledig zu werden. Als der flüchtige König Martaban’s
in Pegu ankömmt, beklagt er sich über seine Elephantenführer, dass sie sieh im
Unglück respeetwidrig gegen ihn benommen und deshalb strafwürdig se ien , und
die siamesischen Chroniken sprechen von einem Beamten, der bei einer ähnlichen
Gelegenheit in denselben Fehler gefallen, und nachher solche Reue fühlte,
dass er sich gewaltsam zur Hinrichtung drängte und die Schneide des Gerichtsschwertes
lie f, bis es ihm den Kopf abschnitt, zum grossen „Bedauern“ des zü-
schauenden Königs , der es nicht hindern konnte.
bewohner (Xao pa), von der Rage derKuai-Phan (ein Bergstamm
zwischen Kambodia und Siam), eines Tages mit seiner Frau und
Tochter im Walde Wurzeln ausgrub und dass die letztere unwohl
wurde, als sie sich auf dem Heimwege verirrt hatten. Die Eltern
suchten für Wasser, um sie zu erfrischen und fanden das des
Eremiten im hohlen Stein, das sie in ihrer Unwissenheit ihrer
Tochter zu trinken gaben, die sich bald darauf schwanger*) fühlte.
Die Eltern wunderten sich, da ihre Tochter nie männliche Gesellschaft
gekannt hatte, und waren völlig von ihrer Unschuld
überzeugt, wie auch das Mädchen auf alle Fragen betheuerte,
von keinem Manne zu wissen. Nach 10 Monaten der Schwangerschaft
wurde ein Sohn geboren, den, als mit allen Zeichen der
Schönheit begabt) die Grosseltern bei sich aufzogen. Als er,
herangewachsen, im Alter von sieben Jahren, von den Kindern
des Dorfes im Spiele der vaterlose Sohn gescholten wurde, befragte
er, darüber erzürnt, seine Mutter, die ihm gestand, dass sie
•keine andere Ursache ihrer Schwangerschaft wüsste, als Wasser,
das sie einst aus einem Stein im Walde getrunken, und das etwas
urinös gerochen habe. Um nicht im Dorfe verlacht zu werden,
zog der Knabe, trotz seiner Mutter und Grossletern Bitten, in die
Fremde, um seinen Vater zu suchen, und traf im Walde den Eremiten
, der aus der Erzählung seines Ursprungs den Zusammenhang
ahnend, ihm anbot, in seiner Einsiedelei zu bleiben, um
die Sinlaprasat (magische Wissenschaften) zu erlernen.
' Als der Eremit zum Abscheiden nach dem Walde Himaphan entschlossen
war, gab er seinem Schüler ein wunderbares Stück Eisen,
süss an Geschmack, das seinen Körper gegen alle Waffen unverwundbarmachen
und Giften ihre tödtliche Wirkung nehmen würde.
Allein im Walde zurückbleibend, richtete der Jüngling einen
Garten ein, wo er (Khao Pot) Mais und (Khao Fang) Hügelreis
*) Nach dem zu r Secte der. Yazdanier (Göttlichen) gehörenden Mobed
Sarush berichten (im Dabistan) die L eh re r des Behdin-Glaubens, dass Zarduscht s
Vater von der Milch einer mit getrockneten Blättern ernährten Kuh genoss und
ihren Einfluss seiner Frau Dughduyah raittheilend, dadurch das Empfängniss
seines heiligen Sohnes bewirkte.