Hals mit weissen Schnüren, die sie niemals ablegten. Die Anhänger
Gautama’s rasirten ihre Köpfe, trugen gelbe Kleider und'bis zur
Schulter den rechten Arm nackt; die von niedrigen Graden
gingen barfuss. In ihren Tempeln fand sich nur eine aus Lehm
verfertigte Statue Buddha’s, den siePhukai nannten. Die Figuren
Buddha’s in den Topen waren aus Kupfer gegossen, wie sich
solche auch jetzt noch finden, neben steinernen, hölzernen oder
aus Ziegeln aufgebauten. Der centrale Dom ist ein Octogonal,
welche Form auch in vielen der Kapellen wiederkehrt. Nach
den Buddhisten entsteht alle Gestalt in der Form des Achtfachen,
als der vier Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Wind) und ihrer
vier Qualitäten (Gefühl, Geruch, Geschmack, Gesicht). Der
Sivait bemerkt in seiner Controverse (s. Graul), als Ansicht der
Buddhisten: Wie innerhalb des arzneilichen Oeles die arzneiliche
Kraft haust, so verborgener Weise die Acht als feines Element
innerhalb des Groben. Die buddhistischen Lehrer wurden in
Sänften -getragen und gebrauchten Sonnenschirme von Palmblät-
tem. feie wurden von dem Könige geehrt und von ihm bei wichtigen
Angelegenheiten um Rath befragt. Die dritte Religion oder
Secte ivar die der Passe, die sich wie das Volk kleideten, nur
dass sie rothe oder vveisse Kopfbänder trugen. Die Passe wollten
mit Ausländern zusammen keine Mahlzeiten haltenI auch Hessen
sie sich nicht von Einheimischen dabei beobachten. Sie' enthielten
sich des Genusses von berauschenden Getränken. Ihre
Kinder sandten sie in die^Schulen der Buddhisten. Ausser
den Buddhisten und den Passe fanden sich in Kambodia im Anfänge
des siebenten Jahrhunderts auch Anhänger der Lehre des
Laotseu (Taosse). Mitunter wurden die Leichen nicht verbrannt,
sondern nach den Gebirgen getragen, um dort von den wilden
Thieren gefressen zu werden. Im Mittelalter herrschte (nach
Purchas) die Witwen Verbrennung in Kamboiya (wie in Bali noch
jetzt) und bemerkt er zugleich: When the King dieth, his women
are burned and his nobles doe voluntarily sacrifice themselves
in the same fire.
Der chinesische Gesandte erzählt weiter von den Kambo-
diern, dass sie, um die Unheil bringenden Pestwinde abzuwehren,
in den heissen Sommermonaten vor den westlichen Thoren der
Städte Ochsen und weisse Lämmer geopfert. In Birma spricht man
von einem pestilenzialischen Winde, Svekkhyapadaleh genannt,
der Lähmungen verursachen soll. Das, kambodische Heer bestand
besonders aus Reiterei, mit Lanzen und Schilden bewaffnet,
neben den Kriegselephanten. Die vornehmsten Beamten be-
sassen das Vorrecht, Tragsessel zu benutzen und Uber sich vier
Sonnenschirme halten zu lassen. Diese Sonnenschirme waren
aus rotliem Taffet verfertigt und mit zur Erde herabfallenden Bändern
versehen, durch goldene Griffe verziert. Den Beamten
zweiten Ranges gebührten nur drei, denen des dritten Ranges nur
zwei und denen des vierten Ranges nur ein Sonnenschirm. An
den Sonnenschirmen der Beamten fünften Hanges* durfte der Griff
nicht mit Gold geschmückt, sein. Die Sclaven in Kambodia kamen
aus einem wilden Stamme, der in den Gebirgen (wie noch jetzt die
Kha) sich aufhielt. Die entlaufenen und wieder eingefangenen
Sclaven wurden mit einem blauen Zeichen im Gesicht gebrandmarkt
oder ihnen ein Ring um den Hals oder um den Arm befestigt.
Sie wurden aus Verachtung Thung oder Hunde genannt. Die
untersten Klassen im Sanscrit heissen zum Schimpf Hundskochende
(Qvapäka), wobei Benfey an die bei Herodot erwähnten
Hundsköpfe (Kalystrioi) des Ktesias erinnert, und in den ossetischen
Sagen heissen die den Bastidon (Wolga) überschreitenden
Nomaden Kuitsechchen oderHundsmäuler, weil sie rohes Fleisch
frassen.
Wade hat die geographischen Werke der Chinesen für folgende
Zusammenstellung ausgezogen: Die Chronik der östlichen
Tsin - Dynastie (a. d. 303—416) ist es, in welcher zuerst auf
Siam hingewiesen wird, als auf ein Land Namens Funan oder
Funam, welches in einer grossen Bucht lag, ungefähr tausend
Meilen westlich von Lin, d.h. der Stadt eines Districts, der unter
den Han Siang Lin „Elephanten - Wald“ , welcher im jetzigen
Anam gewesen sein muss, liiess (dann aber im damaligen
Qiamba). Nach der Chronik desLiang (536-y552) liegt es ebenso
weit südwestlich von L iu , und doppelt so weit südlich von der
Provinz Jihnan oder Yatnam (Anam). In der Chronik der Lin