der Religion Phra Phuttha’s zu währen, für die ganze Dauer der
5000 Jahre des Herrn Somdet - Phra - Phutthi - Chao. Nachdem
König Sinthop-Amarin für 57 Jahre regiert hatte, beschloss eiserne
Tage.
Nimmt man hier das aracanesische Datum für Buddha’s
Todesjahr (1554 a. d.) als Norm, so würde die Aera ins Jahr
303 p. d. fallen und die 206 Jahre ziemlich auf die sogenannte
Mahasakkharat, die ungefähr mit der Aera Salivahana’s zu-
sammenfällt, zurückführen. Um die dadurch bezeichnete Zeitperiode
fanden grosse Umwälzungen in Hinterindien Statt, indem
sichTonquin (265 p.d.) von China beim Verfall der Han-Dynastie
losriss. Die zuerst regierende Dynastie, unter der besonders
Fan-y als grösser Reformator bekannt ist, führt den Namen Fan
und würde also wie Phaya Krek auf brahmanischen Einfluss
zurückleiten, so dass der Buddhismus, den „PrinzKork“ in Siam
638 eingeführt, eher ein Brahmanismus gewesen. Selbst in
China versuchte damals der Kaiser Wenti (der Sui-Dynastie) die
Kasten-Eintheilung des Volkes durchzusetzen (590 p. d.). In
Kaschmir führte Djaloka die vier Kasten mit den Einrichtungen
des Yudishthira ein. Die auf die brahmanische Religion bezüglichen
Malereien in den buddhistischen Tempeln, mit Scenen
aus der Mythologie Narai’s , Isuen’s u. s. w., werden von den
Siamesen der Zeit vor Buddha zugeschrieben. Die Constituirung
Siam’s als selbstständiges Königthum findet sich in das Jahr
855 p. d. gesetzt, wo mit dem Untergange der Fan die von ihnen
abhängigen Länder getrennt blieben. Von Phaya Krek, der als
König der Lava in dem von Hanuman gegründeten Nophburi
residirte, wird gesagt, dass er die von dem Kamboja-Monarchen
Kaou Maharat verbesserten Gesetze*) des ersten Gesetzgebers
*) Auf Nachfragen sagen uns di»Siamesen, und besonders die vonTanaserey
(eines der ältesten und mächtigsten Königreiche dieser K ro n e ), als eine an sich
klare Sache, dass vor 2024 Ja h ren Siam ein sehr wüstes Land gewesen, ohne Fürsten,
ohne Königreich, und dass in dieser Zeit der Sohn eines Kaisers von C hina, der
sich den Sohn der Sonne n a n n te , und d e r , weil er seinen Vater um Krone und
Leben bringen wollte, aus dem Lande verbannt wurde, mit einer grossen Menge
Volkes aus China ausgewogen und zuerst bei Djamba und Komboya angelandet,
Samut Tkakudum mit Zusätzen in sein Reich eingeführt habe,
650 p. d. Low setzt Prya Krek (Viha taraga in Juthia) ins Jahr
77 p. d., also in die Nähe des Stifters der Mahasakkharat.
Wie Tien-lioang oder Bio-linj, der Stifter der eingebornen
Dynastie Din in Tonquin, 968 p. d ., war Kotabong früher
ein Hirtenknabe*), der die Kühe hütete. Als einst sein nach
einer derselben geworfener Stab wunderbarerweise in der Erde
verschwand, wnrde ihm das ein Zeichen seiner künftigen Grösse
und, nachdem er König geworden, baute er dort die Stadt Batta-
bong (die verschwundene Keule), und von dem nahegelegenen
Tempel Vat Ek geht die Sage, dass er von Kuhjungen erbaut sei.
Aus dem Zauberholze eines wilden Baumwollbaums erhielt er
später eine neue Keule von unbesiegbarer Gewalt, wodurch eisernen
Namen überall hin gefürchtet machte und die umgebenden
Völker in Abhängigkeit hielt. Sie verlor indess ihre Kraft, als
er sich vermass, sie gegen den Verdienstvollen zu werfen, dem
er seinen Herrschersitz einräumen musste. Während Phaya Krek
von den Brahmanen zum Könige gekrönt wurde, folgte Kotabong
seiner fortgeflogenen Keule, um, nachdem er sein Reich verloren,
wenigstens seine geschätzte Waffe zurückzuerhalten. Die Keule
fiel nieder in der Stadt Lanxang und vertilgte sogleich, um ein
von wo er dann um das Cap herum in die Bucht von Siam eingelaufen und sich
bei einem gewissen Vorgebirge, Cuy genannt, niedergelassen und eine vornehme
Stadt mit einem herrlichen Tempel dabei gebaut h a t. Von da breitete sich sein
Volk aus im Süden von D jamba, im Norden nach der Stelle, wo je tz t die Stadt
Pitsanoeloc oder Porse-luc liegt. In späterer Zeit wurde die Hauptstadt Yudia
auf eine wunderbare Weise gebaut. Dieser König wird bei ihnen auch für ihren
Gesetzgeber g eh a lten , der alle die Gesetze des Königreichs und die Grundzüge
der Religion mit eigener Hand aufgeschrieben habe, welche denkwürdigen Bücher
noch je tz t in der Stadt Yudia in dem Tempel Watsiserhndt aufbewahrt werden.
Da nun dieser F ü rs t aus China verbannt w a r, h a t er den Kaiser von China stets
als seinen Oberherrn betrachtet und den T ribut eines Vasallen bezahlt. Die
Siamesen beginnen ihre Zeitrechnung mit dem Tode des Sommona Codom. Ihre
Dynastie fing 1300 p. d. zu regieren an (s. Valentyn).
*) Der Stifter der B a llä la -J ä d av a war der Kuhhirte S ä la , der den einen
Büsser angreifenden Löwen tödtete.
B a s t i a n , Ostasien. I. 22