Feldztige Naröt’s , dass der König von Tongu (Phaya Tongu) die
Stadt Hongsawaddi eingenommen und mit Phaya Lao (dem
Könige der Lao) und dem Chao Myang (Statthalter) von Motama
eine Allianz geschlossen, dass aber der siamesische König Motama
(Martaban) erobert habe. Der König von Tongu verbrannte
dann Hongsawaddi und entfloh, den König von Hongsawaddi mit
sich führend. Als der König von Siam nach Hongsawaddi kam,
brachte er der Pagode Phra-Phutthi-Chao-Phra-Mao-tao seine
Verehrung dar. Dann folgte er auf der Strasse nach Tongu und
wies alle Anerbietungen des Phaya Tongu und Phaya Laköng,
um Verhandlungen anzuknüpfen, zurück. Mangel an Lebensmitteln
zwang ihn indessen, die Belagerung Tongu’s wieder aufzuheben.
Auf seiner Expedition gegen Ava durchzog der
siamesische Eroberer das Gebiet Tongu’s , ohne die Hauptstadt
zu berühren.
Auf Tihatu oder Bari-min-saun (1585 p. d.) folgte in Ketu-
matie (1598 p. d.) sein Sohn Minjaejohtin oderMahalihaturadham-
mayaja, und nach der siamesischen Eroberung Pegu’s flüchteten
viele Bewohner nach Tongu, um sich dort niederzulassen. Unter
seinem Nachfolger Natschin - naun oder Tirimahadhammaraja
wurde Tongu (1607 p. d.) von dem Sohne des' Naunrammaha-
dhammaraja erobert, der die Mutter und die Brüder des Königs
(Minraykyautin und Minraykyauöoa) nach Penya verbannte.
Ihm folgte Natschin-Nauntirichadhammajaya, der den Fürst von
Nyaungjam gefangen nahm und in Krieg mit Taniin (Syriam)
gerieth. Als die Nachricht von dem Anrücken der Portugiesen
und Aracanesen gegen Tongu nach Ava kam, liess der König
rasch Truppen ausheben, um (unter dem Befehle von Minraykyautin)
Hülfe zu bringen, aber ehe sie anlangen konnten, war
die Stadt schon in die Hände der Feinde unter De Brito gefallen
und zerstört worden (1611 p. d.). Im nächsten Jahre in-
dess (1612) eroberte der König von Ava den Hafen von Syriam
und liess Tongu wiederherstellen, das fortan (1637) als eine
Provinz von birmanischen Gouverneuren, die von Ava geschickt
wurden, verwaltet blieb.
Als es den Aracanesen in Verbindung mit dem König von
Tongu gelungen war, die Macht des peguanischen Beiphes zu
brechen, hatten sie den Hafen von Syriam dem portugiesischen
Piraten Philip de Brito Nicote überlassen, der mit einiger aus
Goa erhaltenen Hülfe sich zum Könige von Pegu aufwarf und
seine Tochter mit dem Könige von Martaban vermählte, während
er nach Denis vom aracanesischen König nur als Statthalter eingesetzt
war. Nach der Eroberung Tongu’s glückte es ihm
allerdings, den deshalb Kalayamin (den von den Kalas fortgeführten)
genannten König mit sich wegzuschleppen, er musste
sich aber nach längerer Verteidigung in Syriam der birmanischen
Uehermacht ergeben und wurde (1613) zur Hinrichtung auf einen
sein Königreich überschauenden Pfahl gesteckt, an dem er für
zwei Tage noch fortgelebt haben soll. Der König von Ava, um
weitere Expeditionen abzuwenden, schickte bald darauf eine
Gesandtschaft nach Goa.
Die Portugiesen treten mehrfach in der hinterindischen
Geschichte auf. Portugiesische Galeeren, von Cayero befehligt
(1544), wurden bei der Belagerung Martaban’s von beiden
Parteien um Hülfe angegangen. Gonzalo Neto’s Musketenschuss
entschied den Krieg zwischen Zotut, dem Shemin (Samein) von
Satan (Sittang oder Cittaun), und Shemindu, König von Pegu
(1547). Ihre Besitzungen waren für eine Zeit so ausgedehnt,
dass Andrea Corsali (1515) sagen konnte: Queste terre di Ben-
gala e Pegu dominano i mori Malachi i Portoghezi.1 Durch ihre
Etablissements in den Häfen schlossen sie die Binnenländer vom
Meere aus, denn als Barbosa dort reiste (1519), war das Königreich
Verma, zwischen Bengalen und Pegu, senza porto di mare.
Die Talein dagegen waren als gute Seefahrer bekannt, und als
die Aracanesen Zinbiushin gegen Siam unterstützten, hatten sie
sich dafür Matrosen zur Bemannung ihrer Flotte ausbedungen.
Das belagerte Yuthia wurde (1544) durch 50 Portugiesen unter
Pereyra vertheidigt und bei den Peguern finden sich 150 unter
Juarez de Melo. Im Jahre 1605 wurde die Flotte der Aracanesen
von den Portugiesen geschlagen. Der Portugiese Bebello zerstreute
die birmanische Flotte, die (nach der Eroberung Tavoy’s)
Tenasserim belagerte.