Sunda wurde nach einer v e r l o r e n e n Schlacht gefangen genommen
und die Hauptstadt erobert. Nachdem die grosse Statue Guadma’s
oder Gautama’s erbeutet war, le monarque Birman, succédant
aux prérogatives du grand Mogo (titre religieux de Badjahs
d’Aracan), prit le titre de boa et la dénomination plus orgueilleuse
de Seigneur de l’éléphant blanc. (Jancigny.) Auf den im Lande
Vorgefundenen Prägevorrichtungen liessen die Birmanen Münzen
schlagen, ein Versuch, den sie später wiederholten, das Wappen
des Pfau’s (das auch sonst im östlichen Bengalen gefunden wird)
aufdrückend, wie überhaupt seitdem die combinirende Genealogie
der Mra (Byi), Mauriya undByamma systematischer ausgebildet
wurde, im Anschluss an den Ahnherrn des Geschlechts,
in dem sich der embryonale Buddha incarnirt hatte.
Dann rüstete der König ein Heer gegen die Chinesen aus, mit
denen er vorher Gesandtschaften gewechselt hatte, indem die Birmanen
alles dasjenige Gebiet als das ihre in Anspruch nahmen, soweit
Pagoden gebaut seien, da die Chinesen solche nicht verehrten.
Eine grosse Niederlage, von d e r die Birmanen gern sprechen,
soll ihnen schon 1769 bei Koung-Xoung-myo beigebrachf sein,
in Folge deren die Grenzstädte der Schan unter birmanische
Oberhoheit kamen. Gelegentlich der Lolos an der chinesischen
Grenze bemerkt du Halde, dass sie ihre Schriftzüge von Bonzen
aus Ava und Pegu erhalten, die von den chinesischen verschiedenen
Tempel gebaut und den Gottesdienst nach dem Ritual
Pegu’s versehen hätten. Im Jahre 1790 wurde eine chinesische
Prinzessin nach Ava geschickt, und obwohl ihr die aristokratischen
Füsse en miniature fehlten, doch freudig vom geschmeichelten
Könige aufgenommen. Bei Symes rühmt sich der König
sogar, drei Prinzessinnen aus Oudeherit (Jehol in China) empfangen
zu haben. Mit der Gesandtschaft im Jahre 1787 schickte
der Kaiser von China acht Figuren der Brahma oder Byamha aus
seinem Palaste, die seit Schöpfung der Welt verehrt wurden,
und der König von Birma sagt in seiner Antwort, dass die acht
Figuren der Abassara unter pyramidalen Dächern in seinem Palaste
aufgestellt worden, dass aber der höchste Gegenstand der Anbetung
in den drei Welten Gautama wäre, vonj eher verehrt durch
die Sonne-entsprossenen Könige, die über die Schirm tragenden
Fürsten des Westens regierten. Die Benuas in der malayischen
Halbinsel beten zu dem Gott Pirman, der unsichtbar über dem
Himmel lebt. Als der König Birma’s den 1883 vom chinesischen
Kaiser geschickten Brief beantwortete, trug er seinem Gesandten
auf, sich nach der ächten Zahnreliquie Gautama’s zu erkundigen
und sie zu verehren. Schon die alteü Könige Pagan’s haben Kriege
darum geführt. ImPalasthofeMandalay’s steht ein chinesisch ge-
[ schmückter Pagoden-Thurm, der der Zahntempel genannt wird,
doch auf mein Nachfragen, ob eine wirkliche Reliquie oder nur
eine Nachahmung in demselben enthalten sei, bekam ich stets
nur ausweichende Antworten. Nach der Eroberung Ceylon’s
durch die Portugiesen bot der König von Pegu ungeheure Summen
für den erbeuteten Zahn, aber die Geistlichkeit setzte durch,
[■ dass dieses Product des Aberglaubens zerstört wurde. Indess,
| obwohl er zerstampft, zu Asche verbrannt und dann in’s Wasser
f geworfen war, so erschienen doch bald nachher in polypenartiger
, Vermehrung drei neue Exemplare, so dass wahrscheinlich auch
| dem peguanischen Könige von seinem Gelde zu verhelfen war.
Unter dem thatkräftigen Könige Mentaragyi erreichte
| Birma gerade zu der Zeit, die seinem Falle vorhergehen sollte,
i eine hohe Stufe der Macht, und durch die moralische Stütze seines
| ruhmvollen Namens gelang es in Ceylon (1800); den republika-
| nischen Grundsätzen der birmanischen Sekte im Buddhismus den
i Sieg Uber die bevorzugte Kaste der Gowi oder Ackerbauer davon
| zu tragen, die das Privilegium der gelben Gewänder für sich
[ allein in Anspruch nehmen wollten.
Auf Mentaragyi folgte sein Sohn, der Erbprinz oder Eim-
I schweming (Phagyidau oder Naung daugyi), der (1822) seinen
I Sitz wieder in Ava aufschlug. Im Jahre 1823 wurde versucht,
durch Gesandtschaften einBündniss mitCochinchina abzuschlies-
sen, um gemeinsam in der Eroberung Siam’s zusammen zu ope-
riren. Auch schmeichelten sich die durch ihre letzten Erfolge
übermüthig gewordenen Birmanen mit dem Wahne, durch eine
Allianz der unterworfenen Fürsten Vorderindiens die Engländer
aus ihren Colonien vertreiben zu können. Aber in dem Frieden