der bei den Siamesen Pliaya Kiek und bei den Kambodiern Ta-
Pbrohm beisst, die neue Residenz Patentaphrohm und daneben
den Tempel Plira Keoh, wo das grüne Buddhabild (der Phra
Keoh) verehrt wurde. Das weisse Bild des Phra Kho, das bei
der Ankunft Phutthakosa’s mit 1000 Arahan verfertigt war,
stand im Tempel 'Bangkong, wurde aber von den Siamesen
geraubt und später nach Angva (Ava) weggeführt, wo man es in
Stucken brach, um das in seinem Leibe eingeschlossene Quecksilber
zu erhalten, wodurch dieser Stiergott laufen konnte.
Als der Nakkharat (der Naga- König) Phaya-Phuxong die
Stadt NakhonTom für seine Tochter erbaut hatte, vermählte er sie
mit einem Gatten aus dem Menschengeschlecht, Photisat genannt.
Die Stadt wurde volkreich und blühend und litt nur unter den
täglichen Besuchen des Gründers, der durch seine giftige Ausdünstung
stets viele Menschen tödtete. Als der König mit seinen
Ministem ühei ein Mittel zur Aushülfe berieth, gab ihnen die
Dracbenprinzessin, die ihres Vaters Aversion kannte, den Wink,
das Bildniss eines Kruth (Garuda) aufzustellen, und als der Naga
beim Zurückkommen denselben erblickte, fiel er nieder und starb.
Nakkharat oder Neakhereik würde ausser seiner Pali-Bedeutung
als Drachenkönig im Kambodischen auch das bezeichnen, was
die Engländer „the little folks“ nennen, etwa König der Gnome
oder Elfen. Die drachenfüssigen Giganten der Griechen waren
aus den Gää befruchtenden Blutstropfen des Uranos entstanden.
Die Cocbinchinesen geben den kambodischen Königen den
Titel Neac (Nakh), was ebenso wie das auch im alten Siamesischen
gebräuchliche Ong Pronom und Ehrenbezeichnung ist.
Nak markirt im Siamesischen die Auszeichnung in Etwas, wie
Nak Sith (ein in Vollkommenheit Ausgezeichneter) einen Priester
meint und Nak Prath einen Gelehrten oder Doctor. Dieses Nak
hängt mit Naya zusammen, wie Nahk mit Naga. Nay meint im
Birmanischen die Sonne, im Siamesischen einen Herrn.
Als durch die Uebermacht feindlicher Gewalten Zerstörung
über die königliche Stadt Inthapata bereingebrochen war, floh
eine Prinzessin, die einzig Ueberlebende ihres Stammes, von der
Stätte hinweg, wo ihre gekrönten Eltern als Leichen lagen.
Längs des Weges, den sie wanderte, streute sie duftenden Reis
aus und die in den wüsten Wäldern hausenden Dämone, die Phi-
Phisatp kamen, angezogen durch den süssen Geruch, herbeigelaufen,
um von solch lieblichem Reis zu essen. Die Prinzessin
aber knüpfte ihre Erlaubniss an die Bedingung, dass sie erst
eine würdige Residenz für ihren Aufenthalt erbauten, und nannte
die neu gegründete Stadt Inthapataburi. Während sie dort als
Königin herrschte, wurde sie von ihrem ältern Bruder erblickt,
der, unter einem Trümmerhaufen verkrochen, nachträglich auch
aus der Zerstörung seiner Vaterstadt gerettet war und nach dem
Abzug der Feinde den Thron wieder aufgerichtet hatte. Er war
jetzt auf der Wanderung, um eine seiner würdige Königin zur
Genossin zu finden, und wurde geblendet durch die Schönheit
seiner Schwester, die er nicht erkannte. Auch sie erwiederte
aus Wahlverwandtschaft seine Neigung, aber der geschlossene
Ehebund blieb kinderlos und bei ihrem Tode wurde ein Grösser
aus edlem Geschlecht auf den Thron erhoben, von dem die
folgende Königsdynastie sich ableitete, wahrscheinlich um die
später getadelten Verwandtschaftsheirathen, wie sie noch in
Birma gelten, vergessen zu machen.
Lange nachdem Phra-Nirat, der Photisat oder Bodhisatva,
dessen Geschichte in den Beschreibungen von Buddha’s früheren
Existenzen zu finden ist, in Kambodia geherrscht hatte, wurde
dieses Land durch die Khek Cham (der ausländische Stamm der
Dsiampa) eingenommen. Während sie dort walteten, als ob es
ihr Eigenthum wäre, langte unter ihnen mit 1,100,000 Begleitern
ein aus seinem nördlichen Reiche durch Unglücksfälle vertriebener
König an, der Chao Khamen, der ihre Rechte zu dem
Besitz bestritt. Man haderte und zankte, aber alles Disputiren
führte zu keinem Resultat. Da, durch einen Traum erleuchtet,
berief der König eines Tages eine neue Versammlung beider
Völker und erbot sich, unleugbare Beweise beizubringen, dass
der Grund und Boden seinen Vorfahren gehörig gewesen. „Das
Insignium unserer Königswürde,“ sagte er, „ist ein goldener
Schirm, und zwar ein solcher Schirm, der sich durch einen
geheimnissvollen Mechanismus öffnen und schliessen lässt.