L e y d ig (1855, p. 400) verlegt das Gehörorgan in den hinteren Teil des Thorax und
beschreibt es kurz als einen festen Ring, in welchem eine irisierende Membran eingespannt ist.
Ein sehr klares Übersichtsbild gibt uns dagegen^. G rab e i^ rS y s , p j f lV l c h teile
ausführlich mit, da. ich seine Einteilung und Bez#|hnung nach Möglichkeit beibehalten
werde. Er beschreibt einerseitsMfine mexikanische Heuschrecke 1Ihomalea eenturio, welche
mit völlig offenen Trommelfellen ausgerüstet ist, und ferne^Acridiwm tartaricum alsEypus
jener Formen, bei. denen sich das Trommelfell tiefer in die Körperflanken einsenkt, und zu
denen auch unser Mecosthetus grossus zählt. Er führt a u S „B e i Acridium tartaricum zeigt
die Seitenplatte, des 1. Hiüterleibsringes in ihrem untersten durch das Hüftplftnk begrenzten
Abschnitt einen eigentümlichen, nahezu hufeisenförmigen Aujgjhnitt. Am züg^lhärften.
Rande dieses Ausschnitts unterscheide ich die obere gebogene Partie als obere: Trommel-
leiste, die beiden Schenkel derselben dagegen als vordere, und hintere Trommelleisi^ die
aber kontinuierlich in die erstgenannte Randpartie übergehen. Die untere Seite des hüfei|tn-
förmigen Ausschnitts erhält ihren Abschluß durch einen beilförmigen Fortsatz:-des Epirne-
rums, der zwischen' ¡den Enden der vorderen und hinteren Tympanalleiste einen Querbalken
herstellt, der zweckmäßiggjiH unte|jj Trommelfelleiste bezeichnet wgfcden m a a Der hufeisenförmige
Ausschnitt ist die äußere Öffnung einest«ijjjdhenartig in die Köiperseite sich ¡einsenkenden
Grube fTrommelfelltasehefflderen ganz ebener Boden vom Trommelfell Jjlildet
wird.“
Diese Beschreibungeist ohne Einschränkung ¡auf Mecosthetus grossus zu übertragen.
Wir erkennen (Taf. WFig. 1) den nahezu h uf^Ä förm igSA u ssglinitt desipfsten ¡ÄBfemmjll:
■jlgmentes, welcher vorn und unten durch den keilförmigen Fortsatz (uTL) deriffleura dfä
Metathorax (em5) : zu einer von vorn und oben nach hinten und untenglferichteten elliptischen
Öffnung geschienen ist. Die Öffnung führt in die TrommelfelltaschiJfef, I r f ig . 2 u.^ TT),
welche sich von vorn und unten nach hinten und oben zu vertieft. Die vordere Tympanalleiste
(Taf. I, Fig. 1 und 4 vTL) beginnt als niedriger Wulst neben dem vorde»»H,.Ende des
beilförmigen F ortsa tz^ 1 dessen erhöhte Kante die untere Tympanalleist®Fip(i und 4 uTL)
bildet, hebt sieh darauf nach oben zu allmählich heraus und geht gleichmäßig in die weit
überhängende obere Tympanalleiste (Taf. I, Fig. 1 und 2 oTL) über Diese setzt sich dann
in derselben Weise in die wieder allmählich abfallende hintefe Tympanalleiste: (Täf. I, Fig. 1
und hTL) fort, welche neben dem hinteren Ende des beilförmigen Fortsatzes endet. Wir
sehen aber ferner, daß das Trommelfell nicht den ganzen Boden der-Trommelfelltasche ein-
nimmt) sondern daß zwischen der vorderen und unteren Trommelleiste und dem Trommelfell
ein ungefähr dreieckiger Raum bleibt (Fig. 1 und 4 S Ä j in welchem- eine kleinBelllp-
tische, nur wenig nach hinten und unten geneigte Vertiefung, das erste Abdominalstigma (%)
sichtbar wird. Nach G r ä b e r bezeichnen wir diesen Raum kurz als tympanales Stigmenfeld.
Die Trommelfelleinfassung wird durch die Integumentpartie dargestellt, welche den
Rand des Trommelfelles mit dem Lejstenring verbindet. Zu ihr gehört das§Stigmenfeld.
Dieser vordere Abschnitt der Einfassung liegt mit dem .Trommelfell in einer Ebene und
zieht sich auch nach unten zwischen der unteren Tympanalleiil und dem Trommelfell als
ein schmaler Streifen hin. Im übrigen senkt siel* die Einfassung mit dem Trommelfell in
das Körperinnere und bildet so innen mit dem Trommelfell und außen mitHer äußeren
Decke, eine mehr oder weniger scharf ausgeprägte Kante. Ihren Übergang in das Trommelfeil
bezeichnen- wir als Trommelfellrahmen (Taf. I, Fig. und 3 R), die äußere Kante ist
d ie |||||n beschr:ebcn$STympanal • oder Troxuiellelstct
Da’s fast ebene ¡ggffl, welches das Trommelfell mit dem Stigmenfelde bildet, dringt
von der unteren Tympanalleiste aus schräg nach oben ¡und hinten in den Körper in einem
Winkel zur Körp.^Ärfläche- dev W§Mecosthetus grossus 45"?'beträgt, bei den einzelnen
Spezies aber sehr ungleieh, ist Es Jä'ßt sich für di^jBfHlung des Trommelfelles als Regel
-anfuhien, daß deryMeigiangswmkel uirtfso kleiner » I s t , | | offener digj:-: Trommelfelle liegen.
G r ä b e r bezeichnet einige e x o f e i e Formen (Tropiäacris, PötcBpeera, JEthomalea
e i'H s t 1 die T ym p ä h i-Ä a u in dif^Eateralebeiie fallen und zugleich völlig unbedeckt
sind Anderesseif^ ist d|B Neigung^ am auffallendsten (StJplIl bei den Arten, in deren
fastft^Sfchlßene Trommelfelltasche nur no©h, ein: ganffichmaler Spalt fuhrt (Stenobothrus
miridulus, Gorriphpepr^s antepmatus und rufus$p&
Von der S t e l lu n » s^ ^ öm m ^ ^ H h ä n g t die Ausbildung! seiner Einfassung ab. Bei
den mit offenem Trommelfell ausgestatteten Formen stellt sie nur einen schmalen Ring dar,
'der s ich g ch ffieh r von seiner Umgebung ^ K c n a d dessen bi eiteste Partie das Stigmenfeld
bildet ab||| 1875, P- ÜII3 I Je weiter nun das Trommelfell nach inrengdnngt, um so
mehr erhalt die oberes und hintere Paitie der Einfassung die Eorjn eines GewcÄes, welches
(ISrrommelfelltasche ubeidächf Eur die Arten, welche d iÄ lb ’e&ommelfellstellung besitzen
wie Mecosthetus gnossusf(ßu ihnen gehört auch Oeckpoda coenuleseens Taf. I, F ig j2 und 3)7
"gibt G r M e r eine reclSanschauliche Beschreibung! ¿Mw«» Verhältiigsej der wir in unseren
F a i , h uM fc le ich t iliifliiiilim „Wi®..bep;ferken,“ er (pe|f§i „wie die Lateralplatte:
B i ’Gb innen?gewolbaitigj||ich emstulpt, um dann, nachdem sie4d,en tiefsten Punkt erreicht hat,
-als ^ ^ m e l f e l lB c h wiedeJM d ef nach, außen zu wenden. Die Eijjäissung überwölbt etwa"
ein Viertej ¡Op i tn dei Tie|||der Tro:ii:noU'elUa.sr.he .iM&gene.n Tympänums, um sieh dann nach
hinten! zu lmn^äifkteiler und stefgr aufzunchten, j | | R a r ein wenig nach iiinte.il sich umzu-
stüipe:i;irM daß an diiBMSücle' -das Tympanum dem Auge, ganz Offen üegt.“
c) Trommelfelleinfassung und Trommelfellrahmen.
Beira ehren ypr die Tytnpanalgegpnd einer lebenden AGrjdiodee unte^fder Lupe^ so
sind wir erstaunt über die Beweglichkeit dieser TeifUi die be^nders bei der Atmung zu
ÖfiMä'- tritt. Wir mußten1 von vornherein annehmen, daß infolge der festen Angliederung des
1. Abdoniinalsegrr.enfKH an den Thorax die Tympanalge.b:!|l| möglichst fixie.ri* seien,¡und nun
sehen wir, da® nicht allein die ganze Pafti» S h erh a lfr .^ ^ p k^ 'yon c Ie r oberen Tympanalleiste
bis zur Rückenkante hinauf und unter dem Ohre von der Kuppe der unteren'fSl'ym-
panalleiste bis Hüftgelenk ÄM S p ru ^ id iiie^ weich und beweglich ist, |j)ndem daß
auch das Trommelfell und seine Einfassung ah den- Atembewegungen teilnehmen. Die
weichen Integumeritteili^oberhalb und unterhalb !'des: pilireSy sowie das Trommelfell, werden
bei der Inspiration nach innen gesogen, bei der Exspiration wieder nach außen getrieben.
Mit der Ausdehnung des Abdomens wird, der 1. Abdominalring sichtbar nach hinten und
oben, gehoben und sinkt bei der Exspiration wieder in, seine* Ruhelage zurück. Am Ohre
macht sich, diese Lagev.ee-schiebung in der Weise bemerkbar, daß die ganze hintere obere
Trommelfelleinfassung sieh uhrfederäftig mit dem jjeb en und Senken des Hinterleibes be-
Zoologlca. Heft 50. g