sind, dem unteren Ganglienarme entsprechend, ebenfalls in der Längsachse der Tibia fächerförmig
ausgespannt und, zu einem Strange vereinigt, an der Hypodermis der Außenseite befestigt.
Alle Endfasern streben von jeder Ganglienzelle aus einer trichterförmigen Durchbrechung
des Nebenorganes zu und legen sich innerhalb dieser immer enger aneinander.“
Unter „Nebenorgan“ versteht H e r b ig ein nicht näher beschriebenes Zellkonglomerat, das in
der angegebenen Weise die Endfasern Zusammenhalten soll. Das ganze Organ soll dann,
„von einer Membran nach allen Seiten abgegrenzt, ein völlig abgeschlossenes Ganzes bilden“ .
Die Flüssigkeit, welche den Raum unter der Deckmembran zwischen den Endschläuchen
ausfüllt, wird von H e r b ig als Endolymphe bezeichnet.
Dieser wenig ausreichenden und in vielen Punkten unzutreffenden Darstellung gestatte
ich mir, im nachfolgenden meine Befunde gegenüberzustellen.
Die Form und Lage der trachealen Sinneszellenreihe ist durch den Verlauf und die
Verzweigung des Tympanalnerven, den sie vom Subgenualorgan ab als ein aus meist zweireihig
geordneten Zellen bestehendes Band begleitet, vorgezeichnet. Unter der Abzweigung
des Subgenualastes liegen die Sinneszellen in einfacher Lage rings um den Nervenstamm
herum, und da dieser sich dann noch über der oberen Tracheenkante an die äußere Wand
der äufsteigenden Trachee lehnt, breiten sie sich gleichfalls auf derselben aus. Mit der
Teilung der Nerven geht nun auch die Sinneszellenreihe gabelig auseinander. Die Fasern
des hinteren, kurzen Trachealnerven bleiben nicht in einem Bündel beieinander, sondern sie
lösen sich pinselartig auf, seine Sinneszellen dagegen bilden eine eng gelagerte Doppelreihe,
welche in direkter Fortsetzung der vom Stamm ausgehenden oberen Sinneszellenreihe, ziemlich
rechtwinklig zum vorderen Trachealnerven, schräg über die obere Tracheenkante hinweg
nach hinten zeigt und dann ein wenig nach unten gebogen ist (Textfig. i6|>u Die
zum vorderen Trachealnerven gehörende, ebenfalls zweizeilige Sinneszellenreihe beginnt erst
an der oberen Trachealkante, etwa 25 n nach der Teilung des Nerven; zwischen ihr und
den proximalen Zellen bleibt ein Raum frei, der durch ein bis zwei Zellen auszufüllen wäre,
wenn die Gabelform des- Sinneszellenbandes vollständig sein soll (Textfig. 16). Sie liegt
also ausschließlich auf der vorderen Tympanaltrachee und verläuft dicht hinter dem vertikal
gerichteten Nerven als ein 200 n langes Band nach unten. Mehr als die ganze hintere Hälfte
der Tracheenwand, mit Ausnahme der kleinen oberen Partie, welche von den hinteren
trachealen Sinneszellen bedeckt wird, bleibt zur Ausbreitung der Endschläuche des vorderen
Trachealnerven frei.
Rekapitulieren wir die Anordnung der Sinneszellen, so haben wir e in o b e r e s ,
s c h r ä g von v o rn und o b en n a ch u n ten und h in te n , vom S u b g e n t ia lo r g a n b is
zu r T e i lu n g s s t e l le d e r T ym p a n a l t r a c h e e v e r la u fe n d e s B a n d und ein zw e ite s ,
w e lc h e s nur a u f d e r T ym p a n a lt r a c h e e in d e r N äh e d e r v o rd e r e n K a n te und
p a r a l le l zu r L ä n g s a c h s e d e r T ib ia l i e g t und von d e r o b e r en T r a c h e e n k a n t e
b is e tw a zur M it te des T r a c h e a lk ö r p e r c h e n s re ich t . Die schwer zu ermittelnde
Gesamtzahl der Sinneszellen und damit der Endschläuche beträgt ca. 60, von denen auf
jeden Abschnitt die Hälfte zu rechnen ist.
Die komplizierte Lagerung der Endschläuche war ich erst im Stande zu analysieren,
nachdem ich erkannt hatte, daß die Endschläuche des vorderen Trachealnerven eine ganz
andere Verlaufsrichtung haben als die übrigen und, soweit sie mit der Trachee Fühlung
haben, auch ganz scharf von ihnen zu sondern sind. Wir wollen mit Rücksicht hierauf am
Trachealorgan zwei Abschnitte unterscheiden (Textfig. 16):
1. den p r o x im a le n , welcher aus dem oberen, schräg liegenden Sinneszellenbande
entsteht,
2. den e ig e n t l ic h e n t r a c h e a le n A b s c h n i t t , dessen Endschläuche vom vorderen
Trachealnerven versorgt werden.
Der U n te r s c h ie d liegt darin, daß s äm t l i c h e p r o x im a l e n E n d s c h lä u c h e
von A n fa n g an e in e d is ta le R ic h tu n g e in s c h la g e n und d ie s e b is zu ih r e n